Ach ja, heute ist ja Nikolaustag. Da gibt es bestimmt etwas zum Naschen und
in unserem Adventskalender wieder eine Anregung dazu.
Aber was backen wir denn diesmal? So viele Plätzchen haben wir schon produziert,
und etwas typisch erzgebirgisch/sächsisches könnte es ja auch mal wieder sein.
Stimmt, die leckere Eierschecke haben wir noch nicht gebacken.
Aber passt das in die Adventszeit? Ich denke schon, schließlich wird in
traditionsbewussten erzgebirgischen Familien der Weihnachtsstollen erst
am Heiligabend angeschnitten. Da darf es jetzt durchaus noch eine Eierschecke
sein. Ich habe zwar noch nie welche gebacken, weil das ziemlich aufwendig ist.
Aber für den Adventskalender probieren wir das jetzt:
Für die Eierschecke braucht man Teig für den Boden, eine Quarkmasse als Zwischenschicht und eine Deckschicht aus Eierschaum. Aus verschiedenen erzgebirgischen Rezepten habe ich eines mit einem Mürbeteigboden ausgesucht. Wir benötigen für eine Springform (26-28 cm Durchmesser):
Mehl und Backpulver in einer Rührschüssel mischen, die anderen Zutaten (die Butter in kleineren Stücken) zufügen und kurz mit den Knethaken des Rührgerätes verkneten, dann mit (kalten) Händen fertig kneten, eine Kugel formen und in Klarsichtfolie wickeln. So möchte sich der Teig erstmal mindestens eine halbe Stunde im Kühlschrank ausruhen.
Danach kochen wir aus knapp einem halben Liter Milch, 200g Zucker und einem Päckchen Sahnepuddingpulver (oder Vanillepudding) einen Pudding. Dieser muss etwas abkühlen, dabei immer mal umrühren, damit sich keine Haut bildet.
Jetzt ist die Quarkmasse an der Reihe. Dafür
500g Quark
2 Eier
1 Päckchen Vanillepuddingpulver
100g Zucker
1 Prise Salz
Saft einer halben Zitrone
gut mit den Rührwendeln des Rührgerätes verrühren, auf hoher Stufe und so lange, bis die Masse cremig wird.
Für die Eiermasse brauchen wir außer dem Pudding noch:
Wenn der Mürbeteig ausgeruht hat, rollen wir ihn in einer gefetteten Springform aus. Dabei nach Belieben einen kleinen Rand andrücken.
Die Quarkmasse wird gleichmäßig auf dem Boden verteilt und glatt gestrichen.
Danach kommt noch die schaumige Eiermasse auf den Quark und wird ebenfalls glatt
gestrichen.
Und jetzt für ca. 50 Minuten ab in die auf 180 Grad vorgeheizte Backröhre (Ober- und Unterhitze).
Nach etwa 30 Minuten sollte man nachschauen, ob die Oberfläche des Kuchens auch nicht zu dunkel wird. Ich habe nach 30 Minuten die Hitze auf 160 Grad reduziert und den Kuchen mit Butterbrotpapier abgedeckt. Nach jeweils weiteren 10 Minuten mit einem Holzstäbchen testen, ob der Kuchen schon fertig ist. Nach 50 Minuten habe ich den Herd ausgeschaltet, aber den Kuchen noch 10 Minuten ruhen lassen.
Dann kam am späten Nachmittag der spannende Moment: wird die Eimasse fest sein
und der Kuchen schmecken? Auf dem Foto ist zu sehen, dass sich der Kuchen gut
schneiden ließ, und geschmeckt hat er auch, sogar viel besser als mancher
Bäckerkuchen.
Allen, die gerne Kalorien zählen und beim Lesen der Zutaten ihre Zweifel hatten,
sei gesagt: „Weihnachtskalorien zählen nicht ;-)“
Außerdem kann der fettreichere Mürbeteig durch Hefeteig ersetzt werden.
Und hier noch ein paar Tipps für nicht ganz so erfahrene Hobbybäcker:
Gefunden habe ich dieses leckere Rezept in einem Kochbuch,
dessen Rezepte von KöchInnen und HobbyköchInnen des östlichen Erzgebirges
zur Verfügung gestellt wurden und in dem gleichzeitig auch noch ein bisschen
die jeweilige Region und bestimmte Traditionen vorgestellt werden.
Ich habe aber das Rezept leicht verändert, z. B. die Menge der Butter in der
Puddingmasse. Trotzdem habe ich nicht die gesamte entstandene Pudding-Eischnee-Masse auf der Quarkmasse verteilt. Da wäre meine Springform randvoll gefüllt gewesen und die Gefahr, dass diese beim Backen überläuft, zu groß.
Wie auf einem der Fotos zu sehen ist, war das gut so. Der Rest der Masse lässt
sich für ein Beerensouffle o. ä. verwenden.