Ski fahren waren wir dieses Jahr hier im Kalender ja schon. Aber auch wenn einige der vorgestellten Lifte bereits ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel haben, so historisch wie dieser Wettbewerb am Fichtelberg sind sie bei Weitem noch nicht. Wir begeben uns in eine Zeit, in der es noch keine Lifte, keine modernen Bindungen, keine Ski aus Kunststoff und keine Funktionsbekleidung gab.
In diesem Jahr fand das Nostalgieskirennen in Oberwiesenthal schon zum fünften Mal statt. Rund 1000 Zuschauer sahen dabei 87 Sportler in historischer Kleidung und Ausrüstung den Berg hinuter rasen – wobei sich manche eher vorsichtig nach unten tasteten. Denn zugelassen sind nur Holzski mit oder ohne Stahlkanten, Seilzug- oder Lederriemenbindungen und Schnürschuhe. Auch die Kleidung sollte originalgetreu sein. Besonders anspruchsvoll bei Frauen: sie müssen im langen Rock antreten.
So ausgestattet, präsentieren sich die Starter zuerst den Zuschauern, bevor sie dann ebenfalls originalgetreu zum Start am Haupthang laufen. Schon das ist in der Frühjahrssonne ziemlich anstrengend. Die Fahrt nach unten hat es dann wirklich in sich. Denn das Lenken ist längst nicht so einfach, wie man es von heutigen Ski kennt. Und so sind auch Stürze an der Tagesordnung – spätestens am Hügel kurz vorm Ziel. Doch einige Teilnehmer, darunter viele aus der Tschechischen Republik, fühlen sich auch auf historischen Ski wohl, sodass man hier durchaus von einem sportlichen Wettkampf mit Höchstgeschwindigkeit sprechen kann.
Das nächste Nostalgieskirennen ist für den 21. März 2020 geplant.