Ein Flyer (s. u.) hat uns neugierig gemacht: Im Erzgebirge, in und um Sayda, soll es auch einen Malerweg geben, nicht nur in der Sächsischen Schweiz. Das müssen wir uns doch einmal anschauen.
Sayda liegt auf den Höhen des östlichen Erzgebirges zwischen Olbernhau und Frauenstein. Eine Tafel am Eingang des Heimatmuseums verrät uns, dass die schöne Umgebung des Ortes Maler inspiriert hat und noch inspiriert. Deshalb entstand die Idee des Malerweges, einerseits zu Ehren des akademischen Malers Kurt Preißler, der 1893 in Sayda geboren wurde und nach dem 2. Weltkrieg wieder hier lebte, andererseits aber auch, um die aktuelle künstlerische Vielfalt nicht nur im Museum zu zeigen. Eine Bilderausstellung zum Erwandern fand ich toll, also fuhren wir im November nach Sayda …
Insgesamt gibt es 30 Tafeln, auf denen der Betrachter die Darstellung auf dem Bild mit dem aktuellen Zustand der Örtlichkeit vergleichen kann. Der innerstädtischen Teil des Weges mit 15 Tafeln ist 2,6 km lang. Die restlichen Tafeln kann man auf einer Art Rundweg um Sayda erwandern. Da es im November leider recht früh dunkel wird, haben wir uns zuerst für die Wanderung entschieden. Ein Parkplatz, am Roßplatz, ist im Plan eingezeichnet. Dort ist der Malerweg ausgeschildert, und auf dem Friedebacher Weg erreichen wir auch bald die erste Tafel.
Der Wanderweg führt uns weiter in Richtung Friedebach, nach Überquerung der Straße nach Friedebach ein Stück auf einer ehemaligen Bahntrasse. Nachdem wir etwa einen Kilometer auf dieser Bahntrasse gewandert sind, entdecken wir einen Wegweiser nach rechts Richtung Kreuztanne. Der eigentliche Malerweg führt erst noch ins nahegelegene Friedebach und von dort entlang der Zufahrtsstraße zur Kreuztanne. Da uns ein Wanderweg lieber ist, verzichten wir auf die drei Malerweg-Tafeln in Friedebach und nehmen den Wanderweg zur Kreuztanne.
Dort kreuzen sich alte Handels- und Verkehrswege, von denen es in der Umgebung von Sayda mehrere gibt. Im schön gelegenen Hotel Kreuztanne, welches die Maler natürlich auch im Bild festgehalten haben, stärken wir uns erst einmal.
Auch der Hauptweitwanderweg des Erzgebirges, der Kammweg,
führt hier vorbei. Wir wandern auf der alten Poststraße weiter, Richtung Großes
Vorwerk, Mörtelgrund, bis wir einen Abzweig (Wegweiser) nach rechts Richtung
Schwemmteich, kleines Vorwerk, Sayda erreichen.
Unterwegs haben wir – bei klarem Wetter – schöne Aussichten Richtung
Schwartenberg.
Wir biegen rechts ab und laufen auf einem schönen Waldweg bis zum Schwemmteich.
An diesem idyllischen Fleckchen könnte man bei schönem Wetter rasten, ausruhen, die Natur genießen und im Sommer angeblich sogar schwimmen. Aber an unserem Wandertag konnte die Sonne hier oben den Nebel nicht vertreiben, im Gegenteil, es gab sogar ein bisschen Rauhreif.
Also laufen wir weiter bis wir in die Nähe des kleinen Vorwerks kommen. Als erstes sehen wir die Hochlandrinder des Vorwerks und andere Tiere, bevor wir uns Häusern und einem Teich nähern. Hier kann man lecker essen und bestimmt auch angenehm übernachten. Außerdem gibt es viele Freizeitangebote. Wir konnten der Tafel mit dem Angebot an ungewöhnlichen süßen Leckereien am Eingang nicht widerstehen.
Jetzt aber schnell noch das kurze Stück Weg zurück nach Sayda, damit wir noch genügend Fotolicht für die Bildtafeln im Ort haben. Auf dem abschließenden kleinen Rundgang entdecken wir die markanten Gebäude des Ortes. Ein bisschen schade ist, dass wir auf allen Bildtafeln zwar erfahren, wer das Bild gemalt hat, aber keine Kurzinformation zum Gebäude selbst finden. Insgesamt sind wir heute rund 12 km gelaufen, haben aber nicht den gesamten Rundweg geschafft.
Übrigens verlosen wir als einen der Preise für richtige Lösungen unserer diesjährigen Rätsel ein Original-Aquarell, auf dem ein Blick zum Schwartenberg bei Seiffen zu sehen ist, ähnlich wie der Blick von der Kreuztanne zum Schwartenberg. Es wurde uns von R. Detzner zur Verfügung gestellt, einem ehemaligen Kollegen, der seit über 25 Jahren für seine künstlerischen Ambitionen lebt.