Von Eger kann man sich mit Eisenbahn nach Franzensbad begeben, viel lohnender aber ist es, den Weg dahin (2½ St.) zu Fuss zurückzulegen. Zu dem Ende geht man vom Ringe (Markte) nach der Kunstmühle, passirt zwei hintereinander liegende Stadtthore und wendet sich, rechts vom Egerflusse, einem Promenadenwege zu, der durch den Wald nach dem Siechenhause (Versorgungsanstalt und Jägerhaus mit Restauration) führt. Dieses bietet eine gute Aussicht auf die Stadt Eger und die dahinter liegenden Höhen und wird wegen seiner trefflichen Lage von den Franzensbader Kurgästen und den Bewohnern Egers viel besucht. Umfassender ist der Blick von der St. Anna-Kapelle, welche ¼ St. ob dem Siechenhause, links von der Chaussee nach Wunsiedel, gelegen ist. Hier sieht man Franzensbad und Mariakulm, sowie den Südabhang des Erzgebirges, ferner (nach Marienbad hin) die Königswarther Höhen und den Dillenberg und weiter rechts endlich das Fichtelgebirge mit dem Ochsenkopf, Schneeberg, Waldstein und der Kösseine. – Von der Kapelle zur Chaussee zurückgekehrt, wendet man sich links auf einem Waldpfade hinab zur Eger und überschreitet dieselbe auf einem Stege. Nun gelangt man nach dem Dorfe Stein und von diesem auf gut gehaltenem Wege nach dem Kammerbühle, einem erloschenen Vulkane, der sowohl wegen des Baues seines Kraters, als wegen der Schichtung und Beschaffenheit seiner Gesteine bei den Geologen (Göthe, Humboldt, Cüvier, Bonpland) in grossem Ansehen steht. – Vom Kammerbühl führt ein angenehmer Promenadenweg nach Franzensbad, dessen Sehenswürdigkeiten in wenig Stunden in Augenschein genommen sind. Endlich fährt man mit dem Dampfwagen bis Station Mühlhausen, von welcher Bad Elster bald erreicht wird.
Berlet: Wegweiser durch das sächsisch-böhmische Erzgebirge. 1872. Digitalisat der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek, E-Book auf Gutenberg.org.Dieser Wegführung kann nicht mehr vollständig gefolgt werden, da aufgrund des Stausees die Eger bei Stein (Skalka) nicht überquert werden kann.