Unsere Rätselfans konnten gestern, wie immer am 1. Freitag im Dezember, versuchen, unser Erzgebirgsrätsel zu lösen. Aber diejenigen, die zum Nikolaustag wieder auf ein süßes Rezept gewartet haben, waren vielleicht enttäuscht. Das gibt es heute und vielleicht kann ich das mit gleich zwei Rezepten wieder gut machen ;)
Bestimmt kennen viele den „Kalten Hund“, unsere ostdeutschen Leser
ganz bestimmt. In meinem alten Backbuch habe ich allerdings kein Rezept für
Kalten Hund gefunden, dort hieß der Hund Lukullus. Hier in der Region ist der
„Kalten Hund“ aber die gängige Bezeichnung für diese kalorienreiche
Süßigkeit. Es wird angenommen, dass sich Hund auf Hunt bezieht, die
kastenförmigen Förderwagen im Bergbau, denn üblicherweise wurde zum Herstellen
des Kalten Hundes eine Kastenform benutzt. Und „Kalt“ deshalb, weil
ja nicht gebacken wird.
Und weil ich in etlichen Bäckereien und sogar auf Dessertkarten von Gaststätten
die Leckerei wieder gefunden habe, soll er auch noch in den Adventskalender.
Wir benötigen für eine Kastenform:
Kokosfett bei mittlerer Hitze langsam schmelzen, Puderzucker und Kakao sieben und vermengen, Ei und ggf. Rum zugeben. Danach das abgekühlte, geschmolzene Kokosfett langsam unter die Kakaomasse rühren. Die fertige Masse wird schichtweise - zuerst Keks, dann Kakaomasse, wieder Keks usw. - in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform gefüllt. Alles verbraucht? Dann muss der Hund gekühlt werden, möglichst über Nacht.
Das ist das alte Originalrezept, von dem wir für den Hund auf den Fotos allerdings nur die halbe Menge der Zutaten verwendet haben. Die Kekse mussten früher Hansakekse sein, weil diese angeblich am besten dazu schmeckten. Daran kann ich mich allerdings nicht erinnern. Ich vermute eher, es gab keine anderen. Wenn nur Erwachsene davon essen sollen, kann man an die Kakaomasse auch noch etwas Rum geben. Tja, und über Kalorien und Kokosfett sollte man lieber nicht nachdenken, sonst schmeckt er nicht. Wie steht so schön auf einer Tüte für Weihnachtsplätzchen: „Weihnachtskalorien zählen nicht“. Schön wär's, aber es ist ja Adventszeit, gesünder können wir im Januar wieder essen.
Im Internet findet man inzwischen Rezepte für hochwertigere „Hunde“, mit Schokolade oder Kuvertüre, Vollmilch oder Zartbitter, mit Sahne, mit Gewürzspekulatius statt Keks, ja sogar verkehrten Kalten Hund haben wir in einer Gaststätte gefunden - mit weißer Schokolade und braunen Schokoladenkeksen.
Weil der „Kalte Hund“ aber nicht jedermanns Geschmack ist (auch meiner nicht), gibt es heute noch ein zweites Rezept, meine Lieblingsplätzchen:
Einmal haben wir uns in unserem Adventskalender ja weit weg vom Erzgebirge umgeschaut und über Weihnachten in Irland berichtet. Dort habe ich allerdings keine Porter Cookies gegessen. Das Rezept stammt aus irgendeiner alten Zeitung und wurde von mir leicht verändert. Und auch wenn die Zutatenliste etwas länger ist, sind sie schnell gebacken. Die Plätzchen haben auch Freunden und Kollegen geschmeckt, die es nicht ganz so süß mögen.
Das Mehl in eine Schüssel geben, Butter in Flöckchen darauf verteilen. Gehackte Mandeln, Zitronat, Orangeat dazugeben. Sultaninen/Rosinen fein hacken und zugeben, ebenso Gewürze und Kaffee, alles gut vermischen. Natron in etwas lauwarmen Bier auflösen. Die Eier mit dem restlichen Bier verrühren und zusammen mit dem Natron zum Teig geben. Mit den Knetwendeln des Rührgeräts gut "verkneten" (wird ein zähe Masse). Den Backofen auf ca. 170 Grad vorheizen (keine Umluft), Backblech mit Backpapier auslegen, mit (ab und zu in kaltes Wasser getauchtem) Löffel kleine Teighäufchen auf das Blech setzen (Achtung: laufen breit, Abstand lassen) und auf der mittleren Schiene ca. 15 Min backen.
Auf dem Blech abkühlen lassen, sonst gehen sie beim Wegnehmen kaputt. Ggf. abgekühlt nochmals wenden (Rückseite ist meist noch etwas klebrig) und trocknen lassen. In Blechdose aufbewahren, zwischen jede Lage Plätzchen Butterbrotpapier, damit sie nicht zusammenkleben.
Verwendet man für den Teig echtes Guiness und braunen Rohrrohzucker, werden die Plätzchen so dunkel wie auf dem Foto. Mit hellerem Bier und Zucker ... na, wie werden die Plätzchen dann wohl aussehen? Auch der Geschmack ist dann nicht ganz so intensiv.