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Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung
Abgeschlossene Projekte
Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung 

Forschungsprojekte

Villa Aktiv - Prävention und Gesundheitsförderung für Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen der Seniorenresidenz „Villa von Einsiedel“

In Deutschland steigt der Anteil pflegebedürftiger Menschen stetig. Dies ist zukünftig mit Herausforderungen für das Gesundheitssystem verbunden und führt zu einem erhöhten Bedarf an gesundheitsfördernder Maßnahmen in der stationären Langzeitversorgung.

Kernziel des Projektes ist die nachhaltige Umsetzung und Evaluation von bedarfsspezifischen Gesundheitsförderungsmaßnahmen für Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen stationärer Langzeitpflegeeinrichtungen auf verhaltens- und verhältnispräventiver Ebene.

Über einen Zeitraum von 18 Monaten sollen Interventionsmaßnahmen für die Handlungsfelder Körperliche Aktivität, Kognitive Ressourcen, Psychosoziale Gesundheit, Kommunikation und Organisation entwickelt, umgesetzt und evaluiert werden. Hierbei wird ein Beitrag zur Konzipierung und Weiterentwicklung von effektiven und effizienten Gesundheitsförderungskonzepten im Arbeits- und Lebensumfeld Pflege geleistet.

Die Umsetzung des Projektes findet im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse und auf Basis des Präventionsleitfadens nach §20b SGB V und §5 SGB XI (GKV, 2021) in der stationären Langzeitpflegeeinrichtung „Villa von Einsidel“ in Chemnitz statt.

Ansprechpartnerinnen: Dr. Katrin Müller, Alexandra Eigner

Laufzeit: Mai 2022 - Oktober 2023

Förderer: Techniker Krankenkasse (TK)

INAMOS - Integration of Newly Arrived Migrants through Organised Sport

INAMOS Logo

"Integration von neu angekommenen Migranten durch organisierten Sport - Von der europäischen Politik zur Praxis lokaler Sportvereine" ("Integration of Newly Arrived Migrants through Organised Sport - From European Policy to Local Sports Club Practice"; INAMOS) sucht die langfristige soziale Eingliederung und Chancengleichheit in und durch Sport, mit Schwerpunkt auf dem Engagement der neu angekommenen Migranten in lokalen Sportvereinen. INAMOS trägt zu diesem Ziel durch ein forschungsbasiertes Arbeitsprogramm bei, das die Auswirkungen der Politik analysiert und Programminterventionen sowie greifbare und gezielte Erkenntnisse zur Unterstützung der Entwicklung zukünftiger Strategien und Aktivitäten bietet.

Die langfristige soziale Eingliederung von neu angekommenen Migranten ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen für die EU. Sport ist dafür anerkannt eine entscheidende Rolle bei der Erleichterung dieses Prozesses zu spielen und eine positive gemeinsame Grundlage für die Integration zu bieten. Ein tieferes Verständnis von der damit verbundenen Umsetzung der Politik sowie der beabsichtigten und unbeabsichtigten Auswirkungen solcher Interventionen ist erforderlich.

Ziele:

  1. Die INAMOS-Partnerschaft strebt ein ganzheitliches Verständnis der folgenden Fragen an:
  2. Welche Politiken und Strategien gibt es bereits im Bereich der sportbasierten Integration für neu angekommene Migranten?
  3. Wie werden diese Richtlinien auf die Ebene der lokalen Sportvereine übertragen?
  4. Welches sind die strukturellen Merkmale freiwilliger Sportvereine, die ihre Fähigkeit und Bereitschaft für Integration beeinflussen?
  5. Wie wirksam sind sportbasierte Integrationspraktiken?
  6. Wie verändern diese Praktiken den Sportverein als Organisation?

Projektpartner:

INAMOS Projektpartner

Projektlaufzeit: 01. Januar 2020 bis 31. Dezember 2022

Projektförderer: Logo Erasmus+

Projektwebseite: INAMOS: https://inamos.org/

Sport-, Bewegungs- und Gesundheitsverhalten Chemnitzer Bürgerinnen und Bürger im Alter von 65+

Die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft führt zu vielfältigen strukturellen Veränderungen und stellt Kommunen wie Chemnitz vor große Herausforderungen, wenn es darum geht, altersangepasste Bewegungs- und Sportangebote sowie Infrastrukturen zur Gesundheitsförderung von Senior*innen bereitzustellen und künftig weiterzuentwickeln.

Das Ziel der Befragung besteht darin, die bewegungs-, sport- und gesundheitsbezogenen Verhaltensweisen und Einstellungen Chemnitzer Senior:innen genauer zu analysieren. Zudem beleuchten wir, inwieweit die sozialräumlich-strukturellen Gegebenheiten wie lokale Bewegungsmöglichkeiten sowie Sport- und Wohninfrastrukturen in den Chemnitzer Stadtteilen das Ausüben von Sport- und Bewegungsaktivitäten älterer Bürger:innen unterstützen oder eher behindern.

Auf Grundlage der Daten und Ergebnisse wollen wir gemeinsam mit kommunalen Akteuren (z.B. Gesundheitsamt, Sportamt) Strategien und Handlungsempfehlungen für die Praxis- und Politikberatung erarbeiten, um in Chemnitz die sport- und bewegungsbezogenen Angebots- und Infrastrukturen für Ältere gezielt weiterzuentwickeln. 

Befragungslink: https://bildungsportal.sachsen.de/umfragen/limesurvey/index.php/228281?lang=de

oder QR-Code scannen: QR-Code

Flyer

MoKo-Fit - Implementierung eines nachhaltigen motorisch-kognitiven Bewegungskonzeptes in die Lebenswelten älteren Personen im Raum Chemnitz: ein Beitrag zur Bewältigung des demografischen Wandels

Die zunehmende Überalterung der Bevölkerung v. a. in der Region Chemnitz (Anteil über 65-Jähriger im Jahr 2018: 27,8% - vorausberechnet für das Jahr 2030: 37,7%) stellt eine Herausforderung innerhalb des demografischen Wandels dar und ist mit hohen sozioökonomischen Belastungen verbunden (Zunahme chronische Erkrankungen & Pflegebedürftigkeit). Niedrigschwellige und barrierefreie Bewegungsangebote in den Lebenswelten älterer Personen, die über die Aufnahme und Aufrechterhaltung von körperlicher Aktivität nachhaltige gesundheitsförderliche Effekte bewirken können, fehlen jedoch im Chemnitzer Raum.

Mit Hilfe eines motorisch-kognitiven Bewegungskonzepts für ältere Personen ab 65 Jahren soll das Projekt „MoKo-Fit“ einen Beitrag zur Bewältigung des regionalen demografischen Wandels leisten. Das bedarfsspezifische und gruppenbasierte Konzept zielt auf die Schulung motorischer Hauptbeanspruchungsformen (Kraft, Ausdauer, Koordination, Beweglichkeit) und alltagsbezogener kognitiver Funktionen (z. B. Gedächtnis, Aufmerksamkeit, geistige Flexibilität) ab. Für die Umsetzung des Konzepts im Außenbereich verschiedener Quartiere in Chemnitz sind neben lizenzierten Übungsleiter*innen im weiteren Projektverlauf auch altersangepasste Mentor*innen eingeplant. Nach dem Leitspruch „Hilfe zur Selbsthilfe“ sollen die Mentor*innen über ein spezielles Schulungsprogramm sowie begleitenden Manualen zur selbstständigen Anleitung des gesundheitsförderlichen Bewegungskonzeptes befähigt werden, sodass eine nachhaltige Weiterführung in den Lebenswelten der Teilnehmer*innen sichergestellt ist. Das Konzept wird wissenschaftlich durch eine Evaluation der Planungs-, Prozess-, Struktur- und Ergebnisqualität begleitet. Innerhalb eines randomisierten kontrollierten Studiendesigns ist geplant fünf Bewegungsgruppen mit maximal 15 Teilnehmer*innen zweimal wöchentlich umzusetzen. Mit Hinzunahme einer Kontrollgruppe können somit ca. 150 Personen aus dem Raum Chemnitz angesprochen werden.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes (Förderrichtlinie „Demografie“, II. 1 FRL).

Weitere Informationen zu diesem Projekt auf dieser Webseite.

Ansprechpartnerinnen: Dr. Katrin Müller, Katharina Zwingmann

Laufzeit: 01.07.2021-30.06.2023

Projektförderer: Freistaat Sachsen, Förderrichtlinie „Demografie“, II. 1 FRL (SAB)

Projektpartner*innen: AG Gesundes Chemnitz (Gesundheitsamt Chemnitz), Bürgerplattform „Bürgernetzwerk Chemnitz-Süd“, Bürgerhaus City e.V., Chemnitzer Freizeit- und Wohngebietssportverein e.V., Haus der Begegnung RAGH e.V., Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e.V. (SLfG), SG Adelsberg e.V. (Abteilung Seniorensportschule), Verein activ leben e.V. (Sachsen-Senioren)

Weitere Informationen zur Studienteilnahme: Flyer

Publikationen:

Effekte eines motorisch-kognitiven Bewegungskonzeptes im Außenbereich für ältere Bewohner*innen von Chemnitzer Kommunen
Effects of a motor-cognitive exercise program for seniors 65+ in urban outdoor environments
Körperliche Aktivität von älteren Personen im Rahmen der kommunalen Gesundheitsförderung. Darstellung eines motorisch-kognitiven Bewegungskonzeptes im Außenbereich

Person zielt mit Ball auf Wurffelder

Kognitive Bewegungsübung mit bunten Zahlenkarten und Ball ((c) TUC SWP)

Zwei Personen stellen Fuß auf eine Bank

Bewegungsübung zu zweit mit Parkbank als Übungsgerät ((c) TUC SWP)

Logo: Freistaat Sachsen

ESF Landesinnovationspromotion - Funktionalität und Wirksamkeit der überbetrieblichen Zusammenarbeit für sächsische KMUs im Bereich Gesundheitsförderung

Logo des ESF-Projekt und Flagge der EU

Aufgrund des demografischen Wandels wird das zukünftige Angebot von Arbeitskräften im Freistaat Sachsen stark beeinflusst. Besonders in den strukturschwächeren und ländlichen Regionen verschärft sich diese Problematik.

Demografische Entwicklungen gehen mit Veränderungen der Belegschaften in Unternehmen einher, was zu einem Mangel an jungen qualifizierten Nachwuchskräften einerseits und zu einer sich verändernden Altersstruktur der Mitarbeitenden andererseits führt. Entsprechend diesen Entwicklungen dürfte sich der Fachkräftemangel in diesen Regionen weiter verschärfen und das Durchschnittsalter der Belegschaften weiter nach oben verschieben. Neben den demografischen Entwicklungen hat sich in vielen Unternehmen durch Rationalisierungen der Arbeitsdruck erhöht und die Belegschaften stehen in psycho-physischer Hinsicht immer höheren Anforderungen gegenüber. Die Angst vor Arbeitsplatzverlust aufgrund fortschreitender Digitalisierung, steigendem Termin‐ und Kostendruck sowie arbeitsmarktpolitischen Veränderungen werden zunehmend als belastend empfunden. Dies zeigt sich in der Zunahme psychischer und physischer Belastungen auf Seiten der Arbeitnehmer. Gemäß Erhebungen des Statistischen Bundesamtes scheidet mehr als jeder vierte Arbeitnehmer aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Erwerbsleben aus. Die Folgen der Arbeitsverdichtung und des demografischen Wandels, insbesondere die daraus entstehenden Krankheits- und Ausfallzeiten, können in sächsischen Unternehmen zu reduzierter Leistungsfähigkeit bzw. Produktivität und zu höheren Krankheitskosten führen. Trotz dieser Entwicklungen ist die Verbreitung gesundheitsfördernder Maßnahmen in Unternehmen nach wie vor begrenzt. Auffallend ist dabei, dass es insbesondere den kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) schwerfällt, Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) zu etablieren, was vor allem mit fehlenden Ressourcen (Zeit, Geld) bzw. infrastrukturellen Voraussetzungen begründet wird. Gelingende überbetriebliche Kooperationen als Steuerungsinstrument ermöglichen es vielen KMUs und deren Belegschaften gesundheitsfördernde Angebote zugänglich zu machen.

Aus diesem Gründen wird (1) eine Strukturanalyse zu bestehenden Angeboten des BGMs und der BGF in KMUs des Erzgebirgskreises und ihrer Netzwerktätigkeit sowie (2) eine explorativ angelegte Netzwerkanalyse des Netzwerks ERZgesund - gesunde Unternehmen im Erzgebirge durchgeführt und (3) ausgewählte KMUs als Netzwerkpartner intensiver hinsichtlich ihrer Netzwerkarbeit untersucht und begleitet.

Förderzeitraum: März 2018 bis Februar 2021

Weitere Informationen erteilt:

Luisa Hente, Telefon 0371 531-31342, E-Mail luisa.hente@hsw.tu-chemnitz.de

WHAT CAN MOBILITY DO? – Ein internationales Projekt zur nachhaltigen Entwicklung (17-Goals Youth Charta 2020)

Youth Charta - Mobility

Schülerinnen und Schüler engagieren sich immer mehr für unsere Zukunft. Ein wichtiger Baustein für eine gelungene Gestaltung unserer Zukunft ist die Mobilität. Die von Erwachsenen ausgearbeiteten 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sollen die globale Entwicklung sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig gestalten und somit eine nachhaltige Nutzung unserer Umwelt fördern. Doch wie ist eine nachhaltige Zukunft aus Sicht von Schülerinnen und Schülern erreichbar? Jugendliche nehmen einen großen Teil der Bevölkerung ein: zwischen 2015 und 2030 werden voraussichtlich rund 1,9 Milliarden junge Menschen 15 Jahre alt werden. Nie zuvor miteinander verbunden, tragen junge Menschen zur Widerstandsfähigkeit ihrer Gemeinschaften bei, schlagen innovative Lösungen vor, fördern den sozialen Fortschritt und inspirieren den politischen Wandel. Sie sind Agenten des Wandels, die mobilisieren, um die Nachhaltigkeitsziele voranzubringen und das Leben der Menschen und die Gesundheit unseres Planeten zu verbessern. Unter der Schirmherrschaft der MSAO Future Foundation und in Kooperation mit dem Fraunhofer Zentrum IMW, der schwedischen Botschaft in Berlin und den 10. Klassen des André-Gymnasiums unterstützt die Jun.-Prof. Sportpädagogik der TU Chemnitz die Ausarbeitung der 17 Nachhaltigkeitsziele unter der Prämisse einer Veränderung der Mobilität aus der Sicht von 15-jährigen Jugendlichen. Als Diskussionsplattform wird Instagram genutzt, sodass Kinder und Jugendliche aus allen Ländern am Entwicklungsprozess teilnehmen können. Ein reger Austausch soll vor allem mit schwedischen Schülerinnen und Schülern entstehen, welche sich aktiv am Entwicklungsprozess beteiligen. Die Ergebnisse werden Mitte September im Austausch mit internationalen Schülerinnen und Schülern in der schwedischen Botschaft in Berlin präsentiert.

Projektleitung: MSAO Stiftung; Ines Miersch-Süß; Dr. Carolin Schulze

Projektdurchführung: Sandra Emmerling, Florian Bauske

Projektlaufzeit: 01/2020-05/2021

Projekt: Sporttherapie bei Tinnitus – eine unterschätzte Heilmethode

Tinnitus ist eine der am häufigsten gestellten Diagnosen in der HNO-ärztlichen Praxis. Etwa drei Millionen Menschen in Deutschland sind von Tinnitus betroffen. Dies entspricht etwa 4% der Gesamtbevölkerung. Eine aktuelle telefonische Befragung von ca. 3.000 Personen kam zu dem Ergebnis, dass rund ein Viertel der (über zehn Jahre alten) Befragten in der Vergangenheit einmal unter Ohrgeräuschen litt oder derzeit Tinnitus hat. Etwa 4% der Befragten gaben an, zum Zeitpunkt der Erhebung an Ohrgeräuschen zu leiden. Der überwiegende Teil hatte diese schon länger als drei Monate.

Tinnitus ist nur schwer behandel- oder therapierbar. Aktuelle Maßnahmen beziehen sich häufig nur auf den Umgang mit Einschränkungen oder auf den Versuch, das Leiden der Betroffenen zu mindern. Nur selten wird dabei auf Sport- und Bewegungsprogramme zurückgegriffen. In der Praxis der Tinnitustherapie werden sportbezogene Maßnahmen oftmals skeptisch gesehen. Präferiert werden in der Verhaltenstherapie entspannende Maßnahmen. Dabei können Sport und Bewegung auf die Hörproblematik einen positiven Einfluss haben, ohne nachteilige Wirkungen auf Betroffene zu erzielen. So zeigen sich neben einer Verbesserung der Hauptproblematik, auch Effekte bezüglich der sozialen Eingliederung und des subjektiven Befindens der Betroffenen.

Ausgehend von den vorgestellten Überlegungen stellt sich die Frage, ob bewegungsorientierte Programme bei Patienten mit einer Tinnitusproblematik zu einer positiven Veränderung der Befindlichkeit führen. Dafür sollen Personen mit diagnostiziertem Tinnitus ein evidenzbasiertes Bewegungsprogramm durchführen. Die Befindlichkeit der Betroffenen soll mit der Befindlichkeitsskala von Abele & Brehm untersucht werden. Die globale Stimmung soll mit Hilfe der siebenstufigen Gesichterskala von Andrews & Withney gemessen werden. Die Lautstärke des Tinnitus und die Belästigung durch Ohrgeräusche soll von den Patient/innen auf einer jeweils zehnstufigen Skala eingeschätzt werden.

Die Teilnehmer/innen werden über HNO-Praxen innerhalb der Stadt Chemnitz rekrutiert.

Projektförderer: Dr. Kienle-Gogolok-Stiftung

Projektleitung: Dr. Carolin Schulze; Arbeitsbereich Sportpädagogik, TU Chemnitz

Projektdurchführung: Florian Bauske, Sandra Emmerling

Projektlaufzeit: 01/2021-12/2021

Bewegungsprogramm bei Patient:innen mit Asthma bronchiale

Asthma bronchiale ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Erwachsenenalter. Aufgrund der bestehenden Atemschwierigkeiten neigen Menschen mit diagnostiziertem Asthma bronchiale dazu, körperliche Anstrengungen zu vermeiden. Gerade diese körperliche Inaktivität führt zu einer Dekonditionierung des Herz-Kreislauf-Systems, zum Abbau der Muskulatur und begünstigt die Entstehung von Osteoporose und die Entwicklung von Sekundärproblematiken, wie soziale Ausgrenzung, Depression oder Adipositas (Worth et al., 2017). Mit Hilfe von Sport- bzw. Bewegungstherapie können körperliche und psychosoziale Folgen des Asthma bronchiale überwunden bzw. verringert werden. Durch das Training der Herz-Kreislauffunktion, einer sozialen (Wieder-)Eingliederung und der Verbesserung psychologischer Faktoren (Selbstwert, Selbstwirksamkeit) lässt sich die Lebensqualität von Betroffenen steigern. Obwohl die positiven Effekte von Sport und Bewegung ausreichend belegt sind, ist die Zahl aktiver Sportgruppen Personen mit Asthma bronchiale in Deutschland noch gering. Es konnte gezeigt werden, dass in Deutschland nur 100 bis 150 aktive Lungensportgruppen existieren (Pleyer & Schmitz, 2018).

Aufbauend auf den bisherigen Erkenntnissen soll innerhalb der Forschungsarbeit untersucht werden, welche Effekte eine bewegungsorientierte Intervention bei Personen mit der Diagnose Asthma bronchiale sowohl auf die allgemeine als auch auf die krankheitsspezifische Selbstwirksamkeitserwartung zeigt. Innerhalb eines randomisiert kontrollierten Studiendesigns mit Messwiederholung erhalten in etwa jeweils 30 Personen zwei Mal wöchentlich ein Bewegungsprogramm, ein Entspannungstraining oder keine Intervention. Die Ergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag zur Konzipierung und Weiterentwicklung von Lungensportgruppen mit Fokussierung auf Asthma bronchiale.

Ansprechpartnerinnen: Dr. Carolin Schulz

Laufzeit: Januar 2022 - Dezember 2022

Finanzierende Stellen: Dr. Kienle-Gogolok-Stiftung / Technische Universität Chemnitz

Prävention in (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen in Sachsen

Der demographische Wandel mit seinen Folgen für die gesellschaftliche Entwicklung führt u. a. zu einer Erhöhung der Krankheitslast sowie einen starken Anstieg der Anzahl Pflegebedürftiger und stellt somit eine Herausforderung für das Gesundheitssystem in der Zukunft dar. Mit Einführung des Präventionsgesetzes (PrävG 2016) sollen Präventionsmaßnahmen im Setting Pflege implementiert werden. Durch die Umsetzung von Präventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen in der (teil- und vollzeit-)stationären Langzeitversorgung kann ein bedeutender Beitrag zur Stärkung gesundheitsfördernder Potentiale der BewohnerInnen von Pflegeeinrichtungen geleistet werden. Gleichzeitig können bei Inanspruchnahme Effekte auf biopsychosozialer Ebene für Pflegebedürftige und deren Angehörige hervorgerufen werden.

Hauptziel des Projektes ist die Konzept-, Ergebnis-, Struktur- und Prozessevaluation der vom SBV konzipierten Bewegungsintervention, welche über 12 Monate mit den BewohnerInnen von verschiedenen stationären Pflegeeinrichtungen in Sachsen von lizenzierten ÜbungsleiterInnen umgesetzt wird. Die Ergebnisse leisten einen Beitrag zur Konzipierung und Weiterentwicklung von effektiven und effizienten Gesundheitsförderungskonzepten im Setting Pflege.

ProjektmitarbeiterInnen: Alexandra Clauß, Dr. Katrin Müller

Projektlaufzeit: 01.07.2020-28.02.2022

Projektförderer: Sächsischer Behinderten- und Rehabilitationssportverband e. V. (SBV) in Kooperation mit der BARMER und der IKK classic

Logo des Sächsischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband e. V.
Logo der IKKclassic
Logo der Barmer