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Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement
Professur Aw&I

ComP-ASS - Computergestütztes Lernen und Lehren im Handwerk mit interaktiven Assistenzsystemen

Finanzierung:

BMBF, BIBB

Projektpartner:

Geokompetenzzentrum Freiberg e.V.
Universität des Saarlandes
Technische Universität Dresden
Handwerkskammer Dresden
RKW Sachsen Rationalisierungs- u. Innovationszentrum e.V.
Databay AG
Tischlerverband Thüringen e.V.
Fachverband Tischler Sachsen-Anhalt
Fachverband Tischler Brandenburg
Tischler-Innung Berlin
Fachverband Tischler Mecklenburg-Vorpommern
Tischler-Innung Hamburg
Fachverband Tischler Sachsen
Gemeinnütziger Förderverein des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks e.V.

Projektlaufzeit:

September, 2021 bis August, 2024

Website:

Motivation und Zielstellung

Trotz der Zunahme der CAD/CAM/CNC-gestützten Arbeit in vielen Branchen, wie beispielsweise dem Tischler- und Steinmetzhandwerk, besteht bislang keine systematisierte Aus- und Weiterbildung für diesen Bereich. Die einschlägigen Bildungsangebote beschränken sich zumeist auf Präsenzlehrgänge bzw. Firmenschulungen, die auf einen Lernort reduziert sind. Darüber hinaus sind ein hoher Theorieumfang, der nicht an die heterogenen Lernvoraussetzungen der Teilnehmenden adaptiert werden kann, sowie große Transferdistanzen zwischen den Qualifikationsangeboten und spezifischen betrieblichen Qualifikationsanforderungen charakteristisch. Das führt dazu, dass diese Präsenzlehrgänge außer in Umschulungs-, Reha- und arbeitsagenturgeförderten Maßnahmen aufgrund der notwendigen Mindestteilnehmerzahl kaum noch zustande kommen. Individuelle Rahmenbedingungen der Weiterbildungsinteressenten wie Montagetätigkeiten, wenig Freiräume für Weiterbildungen neben der beruflichen Tätigkeit in Vollzeit, familiäre Belange und Bildungsangebote fernab von Wohn- oder Arbeitsortnähe verhindern außerdem die Durchführung von Weiterbildungsveranstaltungen in Voll- oder Teilzeitunterricht.

Bisherige Online-Lernformate im Handwerk beschränken sich auf betriebswirtschaftliche, eher theoretische Inhalte. Digital vermittelte Lernangebote werden auch mangels Grundvoraussetzungen wie bspw. Grundkenntnissen im Umgang mit den Anwendungen, fehlender technischer Ausstattung oder Internetzugang nicht in Anspruch genommen. Aus diesen Gründen liegt dem Projekt ComP-ASS die Zielstellung zugrunde, ein konkretes digitalgestütztes Weiterbildungsangebot zur Vermittlung von CNC-Kompetenzen im Handwerk zu schaffen, die tutorielle Begleitung der Lernenden zu ermöglichen und die Lehrenden bei der Erstellung eigener digitaler Lehr-Lern-Settings zu unterstützen.

Vorgehensweise

Für eine vertiefte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Inhalten der konkreten Arbeitssituation im Kontext der digitalisierten Arbeit am CNC-Arbeitsplatz werden zusätzliche Lernangebote erstellt, medial untersetzt und in einem CNC-Lernplatz zusammengefasst. Die dem Lehr-Lern-Ansatz zugrunde liegende Instruktionsstruktur, die das flexible und selbstbestimmte Agieren der Lernenden zwischen Lern- und Arbeitshandlungen unterstützt, wird in einem Lotsensystem (LS) hinterlegt. Die Anwendung und Verbreitung innovativer digitalisierter Lehr-Lern-Settings erfordert Weiterbildungspersonal, das nicht nur bestehende Angebote kennt, sondern diese bewerten und vor allem selbst entwickeln kann. Dafür wird ein interaktives didaktisches Assistenzsystem (IDA) generiert, mit welchem Lehrkräfte bei der Erstellung adaptiver, assistierter Lehr-Lern-Settings hinsichtlich aller didaktischen Entscheidungen angeleitet und unterstützt werden.

Die Professur für Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement ist als Projektpartner verantwortlich für die begleitende Evaluation im Anwendungsfeld. Im Zuge dessen werden Fragebögen durchgeführt, um die Technikaffinität und Akzeptanzhaltung sowie die Erwartungen und Bedürfnisse der Teilnehmenden zu identifizieren. Die Evaluation verschiedener Einsatzszenarien erfolgt schließlich unter Verwendung innovativer Methoden und Instrumente, wie bspw. eines Telepräsenzroboters zur Datenerhebung.

Ergebnisse

Im Ergebnis des Forschungsprojekts entstehen zwei Assistenzsysteme (LS und IDA) als Softwarelösungen, welche jeweils zwei Zielgruppen adressieren. Zum einen werden Lernenden konkrete Lernempfehlungen gegeben oder sie können “exkursartig” zusätzlich Basis- oder Spezialwissen über das Assistenzsystem abfragen. Zum anderen werden Weiterbildner:innen bei der Erstellung digitaler Lerninhalte unterstützt.