Roboter Kompetenz- und Interaktionstestcluster rokit
Finanzierung:
BMBF (16SV8943)
Projektpartner:
HFC Human-Factors-Consult
GmbHAngsa Robotics
Institut für Arbeitsschutz - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und ‑automatisierung (IFF)
Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA)
Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität
Berlin Ethics Lab, Technische Universität Berlin
Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie
Arbeitsgruppe Mixed Reality & Visualisierung, Hochschule Düsseldorf
Projektlaufzeit:
Oktober, 2022 bis Oktober, 2025
Website:
Motivation und Zielstellung
Das Kompetenzcluster rokit hat den Zweck, die mobile Assistenzrobotik und Mensch-Roboter-Interaktion (MRI) im öffentlichen Raum zu fördern und voranzutreiben. Der öffentliche Raum mit seinen Verkehrs- und Grünflächen sowie öffentlich zugänglichen Gebäuden bietet für mobile Roboter zahlreiche Anwendungsfelder. Dazu gehören beispielsweise die Mikrologistik/ der Pakettransport, die Reinigung und Pflege von Plätzen und Grünflächen oder die Inspektion und Bewachung in Betrie-ben mit öffentlich zugänglichen Bereichen (Krankenhäuser, Universitäten, Bahnhöfe). Der öffentliche Raum birgt allerdings eine Reihe spezifischer Herausforderungen: Zum einen sind Interaktionen zwischen Mensch und Roboter besonders vielfältig und oft unvorhersehbar, sie bergen Sicherheitsgefahren, die oft mit unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen einhergehen. Zum anderen ist das öffentliche Bild von Robotern heute noch stark ambivalent und von überzogenen Erwartungen und Ersetzungsängsten geprägt. Beide Faktoren erschweren den wirtschaftlichen Erfolg bei einer Kommerzialisierung. Dieses Spannungsfeld technischer, aber vor allem auch ethischer, rechtlicher und gestalterischer Fragestellungen erfordert stark interdisziplinäre Lösungsstrategien. Die Arbeit im Kompetenzcluster rokit widmet sich dazu normativ, gestalterisch und evaluierend den praktischen und wissenschaftlichen Themen des Einsatzes von mobilen Robotern im öffentlichen Raum.
Vorgehensweise
Als Vor- und Wegbereitung des Kompetenzclusters rokit werden im dreijährigen Förderzeitraum drei Anwendungsfälle exemplarisch untersucht: Der vierbeinige Roboter SPOT inspiziert auf einem belebten Universitätscampus das Gelände, der Roboter MULI ist als Informationsplattform in einem öffentlichen Elektronikmarkt unterwegs und der Roboter der Firma ANGSA reinigt gemeinsam mit Mitarbeiter:innen einer Stadtreinigung die Flächen eines öffentlichen Parks. Die zahlreichen Anforderungen aus diesen Anwendungsfällen liefern die Motivation für die Arbeit am rokit und leiten die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.
rokit vereint alle notwendigen Kompetenzen, um das Ziel der Förderung des wissenschaftlich fundierten und wirtschaftlich erfolgreichen Einsatzes von Assistenzrobotern im öffentlichen Raum zu gewährleisten. Durch die Struktur eines verteilten Clusters ist es möglich, besonders exzellente, in Deutschland verteilte Partner zu bündeln. Außerdem wird so eine flexible, modulare und – wenn nötig – mobil und direkt vor Ort agierende Arbeit möglich. Das Kompetenzcluster setzt sich aus drei Elementen zusammen: einem Thinktank, einer Methodenwerkstatt und einem Living Lab. Im Thinktank werden praktische und wissenschaftliche Anforderungen gesammelt und spezifiziert, in der Methodenwerkstatt Gestaltungs-, Test- und Validierungspraktiken mit dazugehörigen Metriken und Benchmarks entwickelt und im Living Lab Tests und Felderprobungen durchgeführt. Diese Kernbereiche sind für ein iteratives, agiles Arbeiten untereinander verbunden und für partizipative Ansätze nach außen hin geöffnet. Integratives Element der Clusterstruktur ist der rokit-Hub als Vermittler und Bindeglied innerhalb des Clusters und als Schnittstelle und Ansprechpartner nach außen.
Ergebnisse
Die Ergebnisse von rokit werden insbesondere, aber nicht nur, kleineren und mittleren Unternehmen sowie Start-Ups zugutekommen, die naturgemäß ihren Fokus auf die technische Entwicklung legen müssen und vergleichsweise wenige Ressourcen für die Anknüpfung an den wissenschaftlichen Stand der Forschung haben. Zudem möchte das Kompetenzcluster auch politischen Entscheidungsträgern bei Fragen der Technikfolgenabschätzung sowie bei Regulierungsvorhaben Unterstützung bieten. Die öffentliche Verwaltung kann im Hinblick auf Beschaffung sowie auf ihre ordnungsrechtlichen Aufgaben ebenfalls von dem im rokit generierten und gebündelten Wissen profitieren.