TU Chemnitz Professur News Forschung zur Gestensteuerung wird weitergefördert

Forschung zur Gestensteuerung wird weitergefördert

Forschung zur Gestensteuerung wird weitergefördert

27.08.2018

Prototyp eines Vortex-Generators der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement

Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der TU Chemnitz entwickelt Luftwirbelgenerator zur Erzeugung von taktilem Feedback für die berührungslose Gestenbedienung

Taktile Empfindungen, wie etwa durch Druck oder Vibration beim Touchscreen, sind für die Mensch-Maschinen-Interaktion ein wichtiger sinnlicher Feedbackkanal. Sie erzeugen noch vor einer optischen oder akustischen Reaktion eine unmittelbare Rückmeldung über die erfolgte Eingabe. Bei der berührungslosen Bedienung mittels Freihandgesten, die bereits in vielen Produktbereichen auf dem Vormarsch ist, fehlt diese taktile Rückmeldung. Die Folgen können ineffiziente bis hin zu fehlerhaften Eingaben sein.

Die Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement (Prof. Dr. Angelika Bullinger-Hoffmann) der Technischen Universität Chemnitz hat im Rahmen des Projekts „TaktilesFeedback3D“ ein taktiles Feedbacksystem für die berührungslose Gesteninteraktion entwickelt. Das Projekt wurde im Rahmen der Förderung „Ideen – Inventionen – Innovationen“ der Allianz „3Dsensation“ mit 100.000 Euro aus Mitteln des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Ziel der Förderung war es, besonders innovative Lösungsansätze für die Mensch-Maschine-Interaktion zu verfolgen und einen ersten Prototyp umzusetzen. In einem mehrstufigen Auswahlprozess wurde das Projektergebnis nun als einziges der in der ersten Stufe geförderten Ideen von der „3Dsensation-Allianz“ zur Weiterförderung vorgeschlagen. Das Nachfolgeprojekt „TaktilesFeedback3D Phase II“ soll ab 2019 für zwei Jahre mit dem Ziel der Weiterentwicklungen zur Miniaturisierung und Leistungssteigerung der Technologie stattfinden. Zudem sollen konkrete Anpassungen für die Integration in den Anwendungsfällen der Fahrer-Fahrzeug-Interaktion sowie Mensch-Roboter-Interaktion umgesetzt werden. Dafür werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung Mittel in Höhe von 200.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Das Besondere am Projekt: Das Feedbacksystem ermöglicht dem Nutzer oder der Nutzerin ein Berührungsfeedback bei eigentlich berührungsloser Eingabe. Hierfür erzeugt ein Vortex-Generator einen stabilen Luftwirbel, der eine zielgenaue taktile Sinneswahrnehmung in Distanzen von über einem Meter ermöglicht. Das Feedback ist dabei nicht mit einem Luftstoß zu vergleichen, sondern ähnelt aufgrund des Wirbeleffektes mehr einem „Antippen“. Gekoppelt mit Sensoren zur Bestimmung der Handposition und Erkennung von Gesten können damit etwa in Bezug auf Intensität oder Frequenz verschieden gestaltete taktile Rückmeldungen erzeugt und in Abhängigkeit der Eingabe des Nutzers für die Gestaltung von Interaktionsstrategien genutzt werden.

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