Störstoffe in Bioabfällen
 
Als Störstoffe werden alle Fremdstoffe im Bioabfall bezeichnet, die den Verrottungsprozeß stören und durch verbleibende Reste nach der Verrottung die Qualität des erzeugten Kompostes beeinträchtigen. Dies sind in der Regel alle biologisch nicht abbaubaren Stoffe, wie z. B. Folietüten aus Kunststoff, sonstige Kunststoff- und Verbundverpackungen, Dosen und Büchsen aus Metall, Flaschen, Gläser, Blumentöpfe aus Kunststoff oder Keramik, Windeln, Zigarettenkippen, Asche, Staubsaugerbeutel.

In der Kompostanlage Hartmannsdorf werden die Störstoffe erst nach dem Verrottungsprozeß entfernt. Das Material ist dadurch, daß es zuvor Mietentemperaturen über 55 °C ausgesetzt war, von Krankheitserreigern befreit, oder wie man sagt,  es ist hygienisiert. Das Auslesen nach der Verrottung geht aber nur, wenn der Störstoffanteil nicht sehr hoch ist.

Um sauberen Kompost zu erhalten, müssen möglichst alle unverrottbaren Stoffe aussortiert werden. Das geschieht in Hartmannsdorf durch eine spezielle Sortiereinrichtung, die am Überlauf eines Trommelsiebes nachgeschaltet ist. Das Material wird zunächst aufgelockert , so daß über ein Gebläse zumindest ein Teil der Kunststoffolien abgesaugt und in einen Container befördert werden kann.

 

 
Der Rest muß von Hand ausgelesen werden. Das hört sich relativ einfach an. Doch versuchen Sie einmal, die Kartoffelnetze auf dem Bild in der Zeit von etwa einer Sekunde von den noch nicht verrotteten Ästen zu trennen.

Neben dem Problem, daß Glas in Form kleiner Scherben, Aluminiumreste oder andere kleine Teile von Störstoffen im Kompost bleiben und damit die Einsetzbarkeit beeinträchtigen, werden auch Schadstoffe, vor allem Schwermetalle, durch Störstoffe eingetragen. Besonders problematisch sind Metallteile, da bei zeitweise niedrigen pH-Werten im sauren Milieu Metalle gelöst werden und damit nicht wieder entfernbar sind.

Als Schadstoffe werden alle Stoffe bezeichnet, die einen schädigenden Einfluß auf die Umwelt ausüben. Dazu zählen als anorganische Schadstoffe die Schwermetalle Zink, Blei, Kupfer, Nickel, Chrom, Cadmium und Quecksilber und als organische Schadstoffe Dioxine und Furane, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und polychlorierte Biphenyle.

 
Aussortierte Metallteile    Cola-Büchse nach 10 Wochen "Kompostierung"

Aber selbst scheinbar harmlose Kunststoffolien bringen auch Schwermetalle in den Kompost, wenn z.B. farbige Aufdrucke vorhanden sind. Meist werden die Bioabfälle in Plasikbeuteln "gut verknotet" in die Biotonne geworfen. Falls die Beutel nicht irgendwann zerreißen, kann kein Sauerstoff an das Material heran, und es fault. Das geht viel langsamer als die Verrottung mit Sauerstoff, und außerdem werden geruchstoffreiche Gase freigesetzt.

 
  vor der Kompostierung  nach der Kompostierung


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