Im Zeitraum vom 08. bis 19. Dezember 1997 erfolgte eine Bürgerbefragung zu Verhaltensweisen und Problemen bei der getrennten Sammlung von Haushaltsabfällen, insbesondere Bioabfällen innnerhalb der gleichen Stichprobengebiete, in denen die Sortieranalyse erfolgte. Es wurde allerdings sichergestellt, daß Sortierung und Befragung in verschiedenen Gebäuden erfolgte, um die Anonymität zu wahren.
Es liegen 525 Befragungsergebnisse
vor, davon 375 aus Großwohnanlagen, 100 aus dem Innenstadtbereich
und der offenen Mehrfamilienhausbebauung im Stadtrandbreich und 50 aus
der Ein- und Zweifamilienhausbebauung.
Ergebnisse:
Bioabfallsammlung akzeptiert, Ergebnis gut, aber Informationsdefizit
Die Getrenntsammlung hielten 84 % für sinnvoll. Insgesamt behaupten 74 %, Bioabfälle getrennt zu sammeln und weitere 19 % tun dies zumindest manchmal.
Die getrennte Bioabfallsammlung wird eher in den denjenigen Haushalten durchgeführt, die durch einen eigenen Garten auch Erfahrungen mit der Kompostierung und mit der Kompostanwendung haben. Befindet sich der Garten am Haus, sammeln 93 % dieser Haushalte Bioabfälle getrennt. Ist der Garten nicht am Haus, liegt der Anteil bei 74 %, und bei den Haushalten ohne Garten sinkt der Anteil auf 68 %.
Eierschalen, Kaffeesatz, Blumen gehören in die Biotonne
Diese Befragung zeigt auch, daß nicht alle Arten organischer Abfälle aus Küche und Garten gesammelt werden. Es bestehen offenbar Informationsdefizite darüber, was in die Biotonne gehört.
Drei Viertel der Befragten stuften sich als über die Bioabfallsammlung ausreichend informiert ein.
Selbst in Haushalten, die Bioabfälle
getrennt sammeln, werden nicht alle Arten organischer Abfälle aus Küche und Garten getrennt.
Eierschalen, Kaffeesatz und Blumen
werden in diesen Haushalten nur zu 80% entweder in die Biotonne gegeben
oder der eigenkompostierung zugeführt.
Bei organischer Tiereinstreu wandert
fast die Hälfte in den Restabfall, und Papier, verschmutzt mit Speiseresten
aus der Küche, kommt lediglich zu 10% in die Biotonne bzw. auf den
eigenen Kompost.
Staubsaugerbeutel, die auf Grund
der am Staub haftenden Schadstoffe weder in die Biotonne noch auf den eigenen
Kompost gehören, werden zu 13% der Biotonne bzw. der Eigenkompostierung
zugeführt. Alle diese Befragungsergebnisse zeigen, daß zusätzliche
Informationen zu Biotonneninhalten erfolgversprechend sind.
Eine Informationsquelle, die unbedingt genutzt werden sollte, ist das Amtsblatt der Stadt, das von 78 % der Befragten gelesen wird.
Über die Hälfte der Befragten
haben Interesse an differenzierten Antworten auf Fragen zum Sammelinhalt
der Biotonne und zu Einsparungen für den eigenen Haushalt. Etwa jeder
Siebente hat auch Interesse an den Einsparungen für die Stadt.
Als eine wichtige Maßnahme
zur Verbesserung der Getrenntsammlung wird eine regelmäßige
Reinigung der Biotonne gesehen. Ein Problem, das die Nutzung der Bioabfallsammlung
vielfach erschwert, sind überfüllte Behälter, was aus dem
Wunsch nach häufigerer Abfuhr bzw. der Aufstellung zusätzlicher
Biotonnen hervorgeht. Verbesserte Informationen werden ausdrücklich
von vielen Haushalten gewünscht, wobei die persönliche Beratung
dabei nicht unbedingt als erforderlich angesehen wird.
Falls Sie Fragen dazu haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.