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Historisch-vokationomisches Symposion

   

Chemnitz, Stadt der Kultur – Sachsen, Wurzel der beruflichen Bildung

Historisch-vokationomisches Symposion

 

Im Historischen Heizhaus an der Technischen Universität Chemnitz von Sonntag, dem 6. bis Dienstag, dem 8. April 2025

 

 

 

Leitung der Konferenz:
Prof. Dr. Volker Bank (TU Chemnitz), Prof.in Dr. Karin Büchter (HSU Hamburg)


Im Bemühen, das Gute zu bewahren und das Verbesserungswürdige zu verbessern, ist profunde Kenntnis des bereits Erreichten unerlässlich. Wer nicht weiß, wo sie/er herkommt, erfindet das Rad unnötigerweise zum zweiten, dritten oder vierten Mal. Oft genug gelingt es dann nicht besser. Historisches Forschen führt immer wieder zu erstaunlichen Entdeckungen, man ist so oft überrascht, wie modern das Wirken in der Geschichte schon vor Jahrzehnten und mitunter Jahrtausenden ge­wesen ist. Und so findet historiographisches Arbeiten seine Legitimation immer und grundsätzlich in der Bezugnahme auf das heute, das hier und jetzt. Ganz wie der Vergleichenden Forschung in unseren Nachbarwissenschaften wie etwa der Pädagogik kommt der historischen Forschung eine melioristische Funktion zu. Dieses Bemühen ist auch in der Untersuchung und Ausgestaltung von Berufen und ihrem Bildungsbeitrag zu sehen.

Im Jahr 2025 wird Chemnitz samt Einrichtungen der umliegenden Region Kulturhauptstadt Europas sein. Diesen Anlass wollen wir nutzen, die reiche Geschichte der beruflichen Bildung in Sachsen in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Das Königreich Sachsen hatte sich in der Zeit nach der Befreiung von der Napoleonischen Invasion sehr dynamisch entwickelt. Es gelang den Sachsen, ihnen Stand­ortvorteil mit der Verfügung über Kohle und Erze zu nutzen. So wurde es zu einer industriellen Impulsregion in Deutschland. Und obzwar heutzutage immer mit etwas neoliberalem Beiklang behauptet wird, Bildung sei unsere einzige Ressource, begnügte man sich nicht mit den seinerzeit reichlich vorhandenen Bodenschätzen, sondern kümmerte sich intensiv um die Ausbildung der Menschen. Diese Entwicklung wurde von Georg Kerschensteiner, prominentester und politisch-praktisch erfolgreichster Förderer der beruflichen Bildung in der Kaiserzeit, in einem lobenden Diktum gewürdigt, denn er bezeichnete Sachsen als das „Land der Fachschulen“.

Wiewohl dem Anlass und dem spiritus loci entsprechend die Geschichte der Berufsbildung in Sachsen möglichst im Mittelpunkt stehen soll, soll weder Sachsen allein das Thema sein noch die Ausein­andersetzung exklusiv auf einzelne Schulformen wie Fachschulen ausgerichtet werden: Es gilt, durch historiographische Vorträge das Fortbildungs-, Berufsschul- und das Fachschulwesen von der beruf­lichen Orientierung und Berufsberatung bis hin zur höheren Berufsbildung in ihrer historischen Dimen­sion auszuleuchten.

Die Vorträge werden in ihren historiographischen Methodenansätzen unterschiedlich ausgerichtet sein und sich auf historische Einzelaspekte konzentrieren, wie auf berufliche Bildung im Geflecht von regionaler Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, Ideen und Diskurse über berufliche Erziehung und Bildung, auf politische Akteure, Interessen, Konflikte und Verhandlungen, administrative und insti­tutionelle Ausdifferenzierungen, Schüler und Schülerinnen/ Lehrlinge sowie auf Mikro-/ Alltagshistorie (Unterricht, Betrieb, Einzelpersönlichkeiten, Erziehungsstilen) etc.

 

Einladung zu Einreichungen – Beitragsaufruf

Wir laden Sie herzlich ein, zu der von uns vorbereiteten Konferenz Ihre Beiträge einzureichen. Bitte machen Sie auch andere Interessierte auf die Veranstaltung aufmerksam, stürmen Sie die Archive oder berichten Sie von Ihrer aktuell betriebenen Historisch-vokationomischen Forschung.

Wir erbitten Ihre Einreichungen mit einem Aufriss des von Ihnen geplanten Referats
von nicht mehr als zwei Seiten (5000 Zeichen) bis zum Montag, dem 13. Januar 2025

Markieren Sie die thematische Verortung Ihres Referats in Ihrer Einreichung durch Ankreuzen in folgender Matrix (oder einfach gleich als Fließtext Ihrer zusammenfassenden Vorstellung vorangestellt):

 

Antike

Mittelalter/ frühe Neuzeit

Postnapo­leonisch/ Kaiserreich

Weimar/ Faschismus

Trizone/frühe Bundesrep.

SBZ/ DDR

Transformation/ Neueste Geschichte

Sachsen

 

 

 

 

 

 

 

Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

Welt

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir freuen uns, wenn Sie uns ab sofort im Vorwege Ihre Absicht zur aktiven Teilnahme und Ihre inhaltlichen Ideen per Mail kundtun würden.

Ferner ist ein Tagungsband vorgesehen, der in der Reihe „Moderne der Tradition“ im Verlag B. Budrich erscheinen soll. Wir möchten Ihnen bei Interesse die Gelegenheit zur Publikation geben. Dazu lassen wir ausreichend Zeit, Reaktionen aus dem Auditorium auf Ihre Beiträge im Symposion noch einzuarbeiten. Die Publikation eines solchen Bandes hat ihren Vorlauf (Verlag, Durchsicht und Rückmeldung durch die Herausgeber etc.). Natürlich soll der Band noch im Festjahr erscheinen, und so bedarf es einer disziplinierten Terminwahrung und einer Einreichung der Beiträge zum Sammelband bei Herausgeberin und Herausgeber bis Montag, dem 30. Juni 2025.

Anmeldung zur Teilnahme

Die Termine zur Vorbereitung des Symposions sind eng gewählt. Daher müssen wir die Zahl der Teilnehmer auf 40 Personen einschränken. An Beiträgen Beteiligte erhalten dabei naheliegender Weise den Vortritt eingeräumt. Bis zu 15 Plätzen für Nur-Zuhörer werden nach dem Windhundprinzip ab Freischaltung der Anmeldung zur Verfügung stehen.

Wir lehnen die Veranstaltung an ein Wochenende an, damit Sie die Gelegenheit nutzen können, von den Angeboten der Kulturhauptstadt zu profitieren. Noch gibt es keinen Rahmenvertrag mit den Hotels für das Jahr 2025, die TU Chemnitz hat im laufenden Jahr u. a. mit den Hotel Seaside Residence einen interessanten Rahmenvertrag mit ausgezeichnetem Preis-Leistungs-Verhältnis abgeschlossen. Wir werden Sie umgehend informieren. Kosten können von der TU Chemnitz leider nicht übernommen werden, daher erbitten wir einen Kostenbetrag von 120 € pro Teilnehmer. Das Symposionsdiner ist direkt beim Wirt zu begleichen.

Folgende zeitliche Gliederung ist vorgesehen:

Sonntag, 6. April: Anreise und kollegiale Begegnung bei einem informellen gastronomischen Vorlauf und original böhmisch-erzgebirgischen Getränken ab 18 Uhr.

Montag, 7. April: Frühes Aufstehen, Eröffnung und Beginn der historischen Beiträge um 9 Uhr c.t. Abends Konferenzdiner.

Dienstag, 8. April:  Weiterführung der Symposionsbeiträge.
Ende der Veranstaltung gegen 15 Uhr.
Eine Abfahrt der Züge Richtung Dresden, Leipzig und Vogtland/ Nürnberg ist gegen 15.30 nach Auskunft der Bahn AG durchaus vorstellbar, sodass eine Heimkehr am selben Tage fahrplangemäß noch möglich ist.
Für interessierte Teilnehmer werden wir für den Nachmittag ein kulturelles Rahmenprogramm vorbereiten.

Anmeldungen sind ab sofort bei Frau Denise Kunde möglich: denise.kunde@phil.tu-chemnitz.de

 

Volker Bank und Karin Büchter