Forschungsthemen: "Bibliometrie"
Themenschwerpunkte
h-index
Beim h-index, inzwischen oft auch als Hirsch-index bezeichnet, werden die Zitationsraten z.B. eines Wissenschaftlers ausgewertet, indem die h meistzitierten Publikationen gezählt werden, die mindestens h-mal zitiert wurden. Bedenklich hierbei ist unter anderem, dass bei der Zitationszahl auch Selbstzitate berücksichtigt werden und dass Publikationen mit mehreren Autoren bei jedem Autor mit dem vollen Gewicht eingehen. Unsere Untersuchungen zeigen, dass eine angemessene Nichtberücksichtigung der Selbstzitate und eine Gewichtung mit der (inversen) Zahl der Autoren zu deutlichen Veränderungen bei den Ranglisten führt. AuÃerdem konnte gezeigt werden, dass durch den h-index und dessen vielfältigen Varianten zwar die bisherige Sichtbarkeit eines Wissenschaftlers mehr oder weniger gut gemessen werden kann, dass aber die Vorhersagekraft für Berufungsverfahren oder für die Verteilung von Ressourcen sehr gering ist. Die Anwendung vergleichbarer Metriken sollte deshalb niemals von Administratoren erfolgen, sondern von bibliometrisch geschulten Fachkräften. AuÃerdem ist eine Kombination mit üblichen Begutachtungsverfahren unbedingt erforderlich.
Perzentil-basierte Indikatoren
Zur Bewertung von Zitationsraten sind quantil-basierte Indikatoren geeigneter als der h-index und dessen Varianten. Hierfür werden die Zitationszahlen jeder Veröffentlichung mit den Zitationszahlen einer Gesamtheit, z.B. den Zitationszahlen aller Veröffentlichungen in der selben Zeitschrift im selben Jahr verglichen. Hierdurch ist es möglich, zu bestimmen, an welcher Stelle die einzelne Publikation eingeordnet werden kann. Dies lässt sich in Quantilen, üblicherweise in Perzentilen ausdrücken: die betreffende Arbeit gehört zu den ân % meist zitiertenâ. In der Arbeitsgruppe werden verschiedene Probleme dieses Ansatzes behandelt.