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Forschungsgruppe Kunststoffkomponenten und Tribologie
LCA und Recycling
Forschungsgruppe Kunststoffkomponenten und Tribologie 

Lebenszyklus­analyse und Recycling von Kunst­stoff­förder­ketten

Projektziel

Entwicklung einer Vorschrift (PCR) zur Erstellung eines Umwelt­ausweises (EPD) für tribologisch beanspruchte Kunst­stoff­bauteile, wie z.B. Gleit­ketten und –schienen, Förder­bänder, Lager, Getriebe sowie Antriebs­elemente.

Motivation

Als Ursache für den Klima­wandel ist der durch menschliche Tätig­keiten erzeugte Treib­haus­effekt inzwischen weltweit anerkannt. Bislang führte er zu einer globalen Durch­schnitts­temperatur­erhöhung um 0,8–1,2 °C im Zeitraum 1880–2012 [1]. Zurzeit wächst die CO2-Konzentration mit 3 ppm pro Jahr und damit 200mal schneller als am Ende der letzten Eiszeit. Um diesem Trend entgegen­zuwirken, müssen Wirt­schaft und Industrie nach ökologischen Gesichts­punkten lang­fristig umgestaltet werden. Um eine vollständige Dekarbonisierung zu erreichen, müssen die Emissionen von CO2 aus allen Quellen (Fossile Verbrennung, Industrie, Landwirtschaft) bis spätestens 2100 auf Null reduziert werden [2]. Dazu zählt im Besonderen der effiziente sowie nach­haltige Umgang mit Roh­stoffen und Ressourcen. Um diesem Aspekt Rechnung zu tragen, haben sich bei vielen Produkten oder Prozessen sogenannte Umwelt­deklarationen etabliert, die u. a. eine Vergleich­barkeit der CO2-Emissionen ermöglichen [3].

Fokus

Bei einer Bilanzierung der Umwelt­wirkungen von Produkten müssen die erzeugten Emissionen aus allen Leben­s­phasen einbezogen werden. Die Haupt­­phasen eines Lebens­­zyklus sind Herstellung, Nutzung und Entsorgung/Recycling (auch End-of-Life). Im Ideal­­fall handelt es sich um einen geschlossenen Kreis­­lauf, d. h. sämtliche Abfall­­stoffe werden der Herstellung wieder zugeführt. Der Fokus des Forschungs­­projekt liegt auf den zwei Phasen:

  • Nutzungsphase: Wie führen theoretisch erzielte Maßnahmen zur Erhöhung der Energie­effizienz, z.B. durch Leicht­bau oder Verminderung der Reibung, in der Praxis zu einer Verbesserung der Umwelt­bilanz?
  • Entsorgungsphase: Welche Maßnahmen zur Schließung des Produkt­lebens­zyklus führen zu einer Verbesserung der Umwelt­bilanz?
Produktlebenszyklus einer Förderkette aus Kunststoff

Mitwirkung

Die normierte Erstellung einer EPD (z. B. nach DIN ISO 14025, 14040 sowie 14044) erfordert die Unterstützung von System­herstellern und Markt­teil­nehmern, so dass Nutzungs­zyklen, reale Belastungen und Energie­verbrauchs­daten einfließen können. Die erforder­lichen Daten sollen in Gesprächen, Analysen und Messungen am System eruiert und ihre Anwend­bar­keit geprüft werden. Es wird angestrebt, dass Firmen im Rahmen eines Komitees an der Erstellung der PCR mitwirken.

Nutzen

Auf Basis der PCR können EPDs veröffent­licht werden, um die Umwelt­freund­lich­keit der Produkte zu verdeut­lichen und dement­sprechend das Marketing zu unter­stützen.

Bei der Auswahl von Bauprodukten (z. B. Fenster oder Dämm­stoffe) haben sich EPDs als Vergleichs­instrument deutschland­weit durch­gesetzt [4]. Die Anwendung für Bauteile der Industrie schreitet voran, so wurden für Aufzüge erste EPDs bei environdec veröffent­licht [5].

Kosten

Die Mitwirkung im Rahmen der Erstellung der PCR ist kostenfrei.

Ansprechpartner

Dipl.-Wirt.-Ing. Lynn Lüdemann
Tel.: +49 371 531-37144
lynn.luedemann@mb.tu-chemnitz.de

Förderung durch

Röchling Stiftung GmbH

Unterstützt von

The International EPD® System

Downloads

Handzettel

Quellen