Springe zum Hauptinhalt
Universitätsarchiv
Universitätsarchiv
Universitätsarchiv 

Bestand 3023 - Peter-Klaus Budig (1928 - 2012)

 

Im Januar 1996 wurde erstmals der Kontakt zu Prof. Budig persönlich geknüpft. Im Rahmen dieses Gesprächs erklärte er die grundsätzliche Bereitschaft, seinen Vorlass dem Universitätsarchiv zu übergeben. Einige Sachen wollte er allerdings zunächst selbst bearbeiten und später abgeben.
Im Ergebnis des Gesprächs wurden einige Unterlagen zur Neugestaltung des Studiums Elektrotechnik übergeben. Im Rahmen des Ehrenkolloquiums anlässlich des 70. Geburtstages von Peter-Klaus Budig im Juli 1998 übergab dieser seine kompletten Schülermitschriften an der Technischen Hochschule Dresden dem Archiv und bekräftigte dabei noch einmal seine Bereitschaft, auch weitere Unterlagen dem Archiv anzubieten.
Momentan sind im Nachlass Budig 47 Verzeichnungseinheiten mit ca. 0,9 lfm. erfasst. Im Universitätsarchiv ist eine umfangreiche Personalakte unter der Signatur UAC 200/180 überliefert.

Stephan Luther, im Dezember 2012

 

Lebenslauf

Peter-Klaus Budig wurde am 15. Juli 1928 in Sagan/ Schlesien geboren und besuchte in Reichenbach/ OL und Görlitz die Volks- und Oberschule. Als junger Mann wurde er im Juli 1944 in die Deutsche Wehrmacht eingezogen und musste zunächst an die Ostfront. Nach der Entlassung aus der amerikanischen Gefangenschaft beendete er seine Schulzeit 1947 mit dem Abitur.

Ab 1948 studierte er an der TH Dresden bei Ludwig Binder, Heinz Schönfeld, Heinrich Barkhausen und Fritz Obenaus Elektrotechnik und verteidigte 1952 erfolgreich seine Diplomarbeit. Anschließend war er für zwei Jahre als Assistent am Institut für Starkstromtechnik tätig, bevor er in das Sachsenwerk Niedersedlitz wechselte.

1959 wurde er mit der Arbeit „"Das dynamische Verhalten der Verstärkermaschine vom Typ Amplidyne"“ an der Technischen Hochschule Dresden promoviert. Im Sachsenwerk war Budig zunächst als Assistent des Cheftechnologen, ab 1959 alt Haupttechnologe und ab 1963 als Technischer Direktor tätig. Am 01. Februar 1966 erhielt er einen Ruf als nebenamtlicher Professor für Starkstromtechnik an die Technische Hochschule Karl-Marx-Stadt. Zum 1. Oktober desselben Jahres wurde er als Prof. mit Lehrauftrag mit gleichem Fachgebiet fest angestellt. Am 01.09.1969 wurde im Zuge der Dritten Hochschulreform eine Umberufung zum Ordentlichen Professor für Antriebstechnik, Antriebsmittel vorgenommen. Diese Professur hatte er bis zum 31.03.1993 inne. Am 05. November 1971 wurde Prof. Budig mit der Arbeit „"Theoretische Grundlagen zur Dimensionierung hochbeanspruchter Stromwendermaschinen"“ an der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt zum Dr. sc. techn. promoviert.

Von 1968 bis 1984 war Prof. Budig Sektionsdirektor der Sektion Automatisierungstechnik an der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt, von 1984 bis 1989 Dekan der Fakultät für Elektroingenieurwesen. 1969 wurde Prof. Budig als Leiter der Gruppe Elektrotechnik des Forschungsrates beim Ministerrat der DDR und gleichzeitig in den Vorstand des Forschungsrates berufen. Im gleichen Jahr wurde er auch in den Nationalrat der Nationalen Front gewählt. 1970 erhielt Budig gemeinsam mit dem Forschungskollektiv „"Linearmotor"“ den Nationalpreis II. Klasse. 1979 wurde Prof. Budig zum Vizepräsidenten der Kammer der Technik (KdT) gewählt und 1987 wieder gewählt. Am 29.02.1992 wurde er zum Präsidenten der KdT gewählt, was er bis zur Auflösung der Kammer blieb. 1980 wurde Prof. Budig korrespondierendes und 1989 ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR. 1988 wurde er für seine Verdienste von der TU Tallin/Estland ehrenpromoviert.

1989 wurde er in der Regierung Modrow zum Minister für Wissenschaft und Technik berufen. Nach dem Regierungswechsel vom März 1990 kam er auf seinen Lehrstuhl nach Karl-Marx-Stadt zurück. Auch mit der Abberufung im Frühjahr 1993 setzte sich Prof. Budig nicht zur Ruhe, sondern gründete eine Firma – die EAAT GmbH Elektrische Automatisierungs- und Antriebstechnik Chemnitz.

Peter-Klaus Budig starb am 25.11.2012 in Chemnitz.

 

Findbuch

Das vorläufige Findbuch können Sie hier als PDF-Datei abrufen.