3.3.1 Beziehung Headerfile - Bibliotheksfunktion

BEISPIELE/b331.c: /* D A T U M e r m i t t e l n */ #include <stdio.h> #include <time.h> time_t time(), zp; struct tm *localtime(), *tp; main() { zp=time(0); tp=localtime(&zp); printf("Tag:%02d\n",tp->tm_mday); printf("Monat:%02d\n",tp->tm_mon+1); printf("Jahr:%02d\n",tp->tm_year + 1900 ); }

• Bibliotheksfunktionen (hier: time, localtime und printf) implementiert der Hersteller des Betriebssystems
• als Objektprogramme werden sie dem C-Programmierer in Bibliotheken bereitgestellt (C-Compiler erstellt aus einem File mit C-Quellcode ein Objektfile (cc -c))
• Programmverbinder fügt Objektprogramme (selbst entwickelte und Bibliotheksfunktionen) nach dem Compilieren zu einem ausführbaren File zusammen
• Programmverbinder (ld) wird von cc aufgerufen
• im Manual zu einer Bibliotheksfunktion ist beschrieben, in welcher Bibliothek das Objektfile enthalten ist
• die C-Standardbibliothek (/usr/lib/libc.a) wird vom Programmverbinder automatisch durchsucht (sie enthält auch die Funktionen time, localtime und printf)
• werden Funktionen benutzt, deren Objektcode in einer anderen Bibliothek enthalten ist, muss der Name dieser Bibliothek als Argument (Option -l) im Kommandos cc angegeben werden
• Bibliotheken sind nach Themenkomplexen zusammengestellt (mathematische Funktionen, grafische Benutzeroberfläche, ...)
• in UNIX-Betriebssystemen befinden sich die Bibliotheken in den Verzeichnissen /lib und /usr/lib
• im Manual zu einer Bibliotheksfunktion ist auch beschrieben, welche Headerfiles zu benutzen sind
• Auszug aus dem Manual zu localtime(3):

  VERBATIM/b331a: Library: Standard C Library (libc.a) Syntax: #include <time.h> struct tm *localtime (Clock) time_t *Clock;

• Headerfiles ( #include ) werden vor der Compilierung vom Präprozessor in das C-Quellprogramm eingefügt
  --> Headerfiles werden im C-Quellcode bereitgestellt
  --> Headerfiles sind lesbar!
• in Headerfiles werden symbolische Konstanten, Deklarationen, Makros, ...zusammengefasst
• in einem Headerfile können mittels #include weitere Headerfiles eingefügt werden
• Ausschnitt aus /usr/include/time.h:

  VERBATIM/b331b: .... #include <sys/types.h> ....

• die Struktur tm wird in /usr/include/time.h deklariert:
  

  VERBATIM/struct_tm: struct tm { int tm_sec; int tm_min; int tm_hour; int tm_mday; int tm_mon; int tm_year; int tm_wday; int tm_yday; int tm_isdst; };

• im Benutzerprogramm können unter Bezugnahme auf die Deklaration Variablen dieses Strukturtyps definiert werden

• Typ time_t wird im File /usr/include/sys/types.h definiert (im Linux: /usr/include/bits/types.h)

typedef   long     time_t;

• die Funktion time() liefert einen Wert vom Typ long (Sekunden seit 1.1.1970 0:00 Uhr)
• die Funktion localtime() erwartet als Argument die Adresse dieses long-Wertes und liefert einen Pointer auf eine Struktur des Typs tm. tm_year ist Anzahl der Jahre seit 1900 !
  Beim Berechnen der Zeit wird u.a. die Zeitzone (Umgebungsvariable $TZ) ausgewertet.