Ausstattung
Der eigens errichtete integrale Fertigungskomplex erlaubt die kombinierte Verarbeitung von kunststoff- und metallbasierten Werkstoffen. Die Basis bildet eine Mehrkomponenten-Wendeplattenspritzgießmaschine mit 25 000 kN Schließkraft und drei Plastifiziereineiten in 0°, 90° und 180° Ausrichtung. Energiesparend, individuell justierbar und absolut neuartig in der Verfahrenskombination von Umformen und Spritzgießen stellt die MERGE-Maschine das Herzstück der Forschung der Zentralen Einrichtung dar. Die Anlage erlaubt zudem die Herstellung mikrozellular geschäumter Strukturen sowie die Kombination von Thermoplast- und Duroplast-Spritzguss.
Bei der WKP 25000 S handelt es sich um eine Composite-Presse in Oberkolben-Viersäulenbauart mit vollhydraulischem Schließsystem und aktiver Parallelregelung zur Verarbeitung von glasmatten- und langfaserverstärkten Thermoplasten. Sie hat eine 1.500 x 2.000 mm große Aufspannplatte und zeichnet sich durch hochdynamische Öffnungs- und Schließgeschwindigkeiten von 300 mm/s, eine Pressgeschwindigkeit von 10 mm/s und eine Öffnungskraft von 360 kN aus. Neben der großen Geschwindigkeit besticht die Presse durch ihre hohe Präzision: Dank einer aktiven hydraulischen Parallelhaltung beträgt die Planparallelabweichung im Pressgang lediglich 0,05 mm.
Mit der kontinuierlichen Orbitalwickeltechnologie (Continuous Orbital Wrapping, COW) können komplexe rotationssymmetrische, aber erstmals auch rotationsunsymmetrische Strukturen in einem einstufigen, kontinuierlichen Prozess gefertigt werden. Ähnlich einem Tapelegeprozess rotieren in (theoretisch endloser) Reihe angeordnete Legeköpfe „orbital“ um den Wickelkörper. So lassen sich hochbeanspruchte Bereiche gezielt verstärken, konturgerechte Fadenverläufe und sehr gute Faserpositionierungen schaffen sowie Sensoren innerhalb nur eines Fertigungsschritts applizieren.
Die Erfindung zum Verfahren sowie zur Anlagentechnik ist unter dem Patent DE102015009250A1 angemeldet worden.
Labortechnik