"More than neighbours!"
Das Projekt "More than neighbours!" wurde im Rahmen der Grundtvig-Lernpartnerschaft mit Unterstützung der Europäischen Kommision von 2011-2013 realisiert.
Ältere (50+) aus Belgien, der tschechischen Republik, Deutschland, Italien, Polen, Slowenien und Spanien sollten in der Zukunft mehr als nur Nachbarn in Europa sein. Die Senioren untersuchten und beschrieben:
- das Fortschreiten der Nachbarschaftsbeziehungen in den teilnehmenden Ländern unter dem Einfluss der Entwicklung der Europäischen Union und die sich daraus ergebenden politischen, sozialen, wirtschaftlichen Veränderungen unter dem Aspekt der immer älter werdenden Bevölkerung
- die Herausbildung einer europäischen Identität. Die Senioren analysierten die Wurzeln ihrer eigenen Identität, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Partnerländern und die Rolle der verschiedenen Migrantengruppen. Die Ergebnisse wurden ausgetauscht und mit ihren Partnern in aufgeschlossenen Diskussionen verglichen.
- die Beziehungen zwischen den Generationen unter dem Einfluss der demografischen Entwicklung.
Die Senioren berichteten über ihre Lebenserfahrungen und wollten diese an die Jüngeren weitergeben und zugleich die Heranwachsenden besser verstehen.
- Die Entwicklung der Industriekultur in ihren Ländern unter Berücksichtigung des industriellen Erbes als Quelle des europäischen Wohlstands und andererseits den anhaltenden Rückbau historischer Industrieanlagen in diesen Tagen. Die Erhaltung dieser historischer industrieller Denkmäler sollte ein Muss sein, um den Nachweis für den Erfindergeist unserer Vorfahren zu erbringen und folgenden Generationen nahe zu bringen. Die Partnergruppen, die in verschiedenen Bereichen der Erwachsenenbildung tätig sind, führten den gemeinsamen Dialog zwischen den Senioren aus verschiedenen Ländern sowie zwischen Älteren und Jüngeren ihrer Heimatländer und habe dadurch dazu beigetragen, die interkulturelle Kommunikation zu verbessern. Die Senioren kommunizierten über das Internet, auf dem Schriftweg oder in Diskussionen während der Projektseminare.
Das ganze Projekt war für die Senioren ein Lernprozess für ein besseres Verständnis für Europa.
Projektinhalte
Weiterentwicklung des Informationsaustausches und der Nachbarschaftsbeziehungen sowie Erlernen von Fremdsprachen und IT-Kenntnissen
- Teilnahme der Mitglieder der Projektgruppe am wöchentlichen Englischkurs
- Weiterentwicklung der Computer- Kompetenz der Mitglieder der Projektgruppe
- Zusammenarbeit mit der Grundtvig- Projektgruppe an der Universität des dritten Lebensalters Liberec während der gesamten Projektlaufzeit
Weiterentwicklung der europäischen und nationalen Identität im Hinblick der sozialen, kulturellen und politischen Wurzeln in den jeweiligen Heimatländern
- Diskussion der Gruppe zum Thema "Identität"
- Anregung der Diskussion zum Thema "Identität" auf der internationalen Homepage "More than Neighbours" (Einstellung entsprechender Diskussionsbeiträge)
- Teilnahme der Gruppenmitglieder am Vortrag von Frau Magister Lozoviukova von der TU Liberec zur Vertriebenenproblematik in der Region Liberec.
- Darstellung des politischen und ökonomischen Wandels anhand der Entwicklung eines Chemnitzer Industriebetriebes.
- Veränderung der ökonomischen und sozialen Situation von 1990 bis 2012 am Beispiel der Textilindustrie in den Orten Hrtmannsdorf, Limbach- Oberfrohna, Wittgensdorf und Chemnitz.
- Ständige Zusammenarbeit mit einer Grundschulklasse aus Freiberg zum Thema "Jung und Alt miteinander" (Regelmäßige gemeinsame Aktivitäten).
- Vorträge zu den bearbeiteten Sachthemen "Wasserkraft an der Zschopau" und "Entwicklung der Textilindustrie in der Region Chemnitz" vor Schülern.
Beitrag zur Entwicklung der Industriekultur
- Untersuchung zur Entwicklung der Textilindustrie im Raum Chemnitz von den Anfängen bis 2012
- Untersuchung zur Entwicklung der Wasserkraftanlagen an der Zschopau von Waldkirchen bis Mittweida von den Anfängen bis heute.
- Anregung einer Diskussion zum Thema"Was wird aus den alten Industriegebäuden?" auf der internationalen Homepage des Projekts.
„Lebenslanges Lernen“ umfasst alles Lernen an verschiedenen Lernorten von der frühen Kindheit bis einschließlich der Phase des Ruhestands. Dabei wird Lernen als konstruktives Verarbeiten von Informationen und Erfahrungen zu Kenntnissen, Einsichten und Kompetenzen verstanden.
In jeder Lebensphase lernt der Mensch - aus unterschiedlichen Gründen, in unterschiedlicher Weise, an unterschiedlichen Orten. Lebenslanges Lernen läuft nicht nur in Institutionen ab, sondern schließt auch informelles Lernen in verschiedenen Lernsituationen und an unterschiedlichen Lernorten ein (Familie, Beruf, Freizeit usw.).
Lebenslanges Lernen ist weitgehend vom Einzelnen selbst verantwortetes Lernen, das der Lernende durch ein vielfältiges Netzwerk von Lernangeboten und Lernmöglichkeiten selbst steuern kann.
Die Voraussetzung für die sinnvolle und effiziente Nutzung der Lernangebote und Lernmöglichkeiten sind die persönliche Bereitschaft zum Lernen und die vorhandene Infrastruktur.
Eine den Erfordernissen und den Wünschen der Menschen angepasste Kultur des Lernens, die Lernen für alle Altersstufen interessant und attraktiv macht, und die Bereitschaft des Einzelnen zu Lebenslangem Lernen fördert.
„GRUNDTVIG“ ist ein Programm der Europäischen Union für die allgemeine Erwachsenenbildung im Rahmen des EU Aktionsprogramms „Lebenslanges Lernen“.
GRUNDTVIG umfasst das lebenslange Lernen von Erwachsenen aller Altersgruppen und gesellschaftlicher Hintergründe auf europäischer Ebene. Das Programm steht Einrichtungen und Organisationen der Erwachsenenbildung sowie Einzelpersonen in den europäischen Teilnahmestaaten offen.
Das Programm fördert zum einen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der europäischen Erwachsenenbildung. Damit sollen die durch die Alterung der Bevölkerung entstehenden Bildungsherausforderungen angegangen werden. Zudem unterstützt es Erwachsene bei der Erweiterung ihres Wissen und ihrer Kompetenzen durch die Teilnahme an individuellen Fortbildungen im europäischen Ausland.
In einer Grundtvig-Lernpartnerschaft arbeiten Lehrende und Lernende aus mindestens drei Teilnahmeländern gemeinsam an einem oder mehreren Themen von gemeinsamem Interesse. Der Austausch von Erfahrungen, praktischen Verfahren und Methoden soll helfen, die kulturelle, soziale und wirtschaftliche Vielfalt Europas bewusster zu machen und Erwachsenenbildungsfelder von gemeinsamem Interesse besser zu verstehen.