Geschichte Grüna wurde 1263 erstmalig in einer Urkunde des Bergklosters Chemnitz erwähnt. Die Besiedlung erfolgte in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, hauptsächlich durch rheinische Bauern, die den Ort als zweireihiges Waldhufendorf anlegten. Damals gehörten die verschiedenen Gebietsteile des Ortes entweder zur Ritterlehnsherrschaft Rabenstein oder zum Klosterlehen Chemnitz. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts ging Grüna zusammen mit anderen Orten durch Kauf in den Besitz des Chemnitzer Klosters über. Nach der Reformation und mit der Säkularisierung des Klosters 1540/41 fiel der Ort dem Amt Chemnitz zu. Nach der Einführung der sächsischen Landesverfassung erhielt Grüna 1839 das Gemeinde- und Selbstbestimmungsrecht. Danach wurden Post, Feuerwehr und ein Haltepunkt für einen Eisenbahnanschluß eingerichtet. Später kamen eine Schule und die Kirche im neugotischen Stil hinzu. Die Stahringersche Naturheilanstalt mit Luft-, Dampf- und Wasserbädern entstand 1893. Anfang des 18. Jahrhunderts gewann Grüna durch die Handkulierwirkerei an Bedeutung. Die Handschuhherstellung entwickelte sich bis 1880 zum bedeutendsten exportierenden Industriezweig der Ortes. Mit der fortschreitenden Mechanisierung des Handwerks und der Industrie kamen später weitere wichtige Textilbetriebe mit anderen Erzeugnissen und neue Industriezweige der Metallbranche hinzu. Heute gibt es ein Gewerbegebiet und einen privaten Industriepark. Am 1.1.99 wurde Grüna aufgrund der sächsischen Gebietsreform zwangseingemeindet. Damit verlor der Ort seine Eigenständigkeit. |
Kultur und Tourismus Der Erbauer des ersten lenkbaren Luftschiffes in Deutschland, Ernst Georg Baumgarten, lebte von 1871 bis 1882 in Grüna. Seine ersten Anstiegsversuche führte er entlang des Waldrandes durch. Ihm zu Ehren wurde im Folklorehof eine ständige Gedenkausstellung errichtet. Der Folklorehof ist ein ehemaliger Vierseithof, welcher 1530 erstmalig erwähnt wurde und die älteste Grünaer Wirtsschänke beherbergte. |
Idyllisch gelegen schmiegt sich Grüna an den Südhang des Totensteins, welcher mit 483m die höchste Erhebung des Rabensteiner Höhenzugs ist. Hier wurde 1998 der Aussichtsturm "Maria Josepha" wieder aufgebaut, der 1953 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Ob Waldgebiet mit vielen Wanderwegen, Lehrpfad, Aussichtsturm, Folkorehof oder Kulturhaus, Grüna ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Bei Anfragen zu Öffnungszeiten des Museums und Übernachtungsmöglichkeiten hilft Ihnen gern Frau Vieweg vom Büro Kultur und Touristik, Pleißaer Str. 18, 09224 Grüna, weiter (Telefon: 0371/85 09 13). |