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Adventskalender der TU Chemnitz 2003

"Geyersche Rotznosensupp" und Geschichtenzeit


Die Weihnachtsmärkte, nicht nur im Erzgebirge, ziehen immer wieder viele - manchmal sogar zu viele - Leute an. Warum wohl? Die einen suchen nach Geschenken, die anderen naschen gern mal und wieder andere lieben das Fluidum, besonders wenn es langsam dunkel wird. Auch uns Wichtel kann man ab und zu auf Weihnachtsmärkten treffen, auf der Suche nach neuen Ideen, zur Stärkung nach einem Museumsbesuch oder einer Wanderung ...
Ja, so eine Stärkung ist schon manchmal nötig, aber leider ist das Angebot an süßen oder herzhaften Leckereien oft sehr einseitig oder es unterscheidet sich nicht von Märkten, die im Sommer stattfinden.

Deshalb habe ich in den letzten Jahren auf den erzgebirgischen Weihnachtsmärkten gezielt nach einheimischen Spezialitäten gesucht. Ja, leider muss man sie wirklich suchen, denn ein Schaschlik, der Stülpnerspieß heißt, ist für mich immer noch ein Schaschlik (bloß gut, dass das der alte Karl nicht erlebt hat). Aber ich bin auch fündig geworden. Einmal waren es die leckeren "Buttermillichgetzn" auf dem Ehrenfriedersdorfer Weihnachtsmarkt, von einem einheimischen Verein "hausgemacht". Im vergangenen Jahr fand ich in Annaberg einen Stand aus Geyer, der "Geyersche Rotznosnsupp" anbot. Auch wenn die Bezeichnung der Suppe vielleicht nicht gerade zum Kosten animiert, machte sie doch neugierig. Und es hat sich gelohnt - wenn man gerne Kartoffelsuppe isst! Auf meine Frage hin erhielt ich sogar das Rezept für den Adventskalender:

Feuerzangenbowle

Rezept:
Fleisch- oder Gemüsebrühe kochen - pro Person ca. 1/2 Liter (wenn's schnell gehen muss, tut's auch fertige Brühe oder Brühwürfel, davon bloß nicht so viel, wie auf der Verpackung angegeben, pro Liter).
Pro halben Liter Brühe zwei bis drei Kartoffeln (oder vier - abhängig von der Größe oder der gewünschten Konsistenz der Suppe) auf einer groben Reibe direkt in die Brühe raspeln (damit die Kartoffeln nicht braun werden). Kurz kochen lassen und mit viel Majoran sowie in ausgelassenem Speck gebratener Zwiebel würzen.
Eine einfache, kräftige Mahlzeit, die in der Weihnachtszeit auch mal mit auf dem Speiseplan stehen kann, denn schließlich sollte man nicht nur Gänse- oder andere Braten essen und außerdem ist vor den Feiertagen auch nicht so viel Zeit zum Kochen.
Weihnachtsmarkt Chemnitz Weihnachtsmarkt Schwarzenberg
Raachermannl

Und wenn es langsam dunkel wird, kann der Bummel über den Weihnachtsmarkt auch mal Anregungen liefern für eine "Geschichtenstunde bei Kerzenschein" mit selbsterfundenen Geschichten. Eine schöne Dekoration, die Umgebung (mehrere Weihnachtsmärkte finden in Schlosshöfen statt oder es gibt kleine Ausstellungen dazu) oder ein Bild auf einer Weihnachtskarte können der Ausgangspunkt sein, um sich eine Geschichte dazu auszudenken.




Version zum Ausdrucken


© Fotos: W. Riedel (2), C. Ziegler (2), Geschichte: A. Kittner, Grafik: unbekannt
Ursula Riedel, Die TU-Wichtel

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