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Adventskalender der TU Chemnitz 2003
Bahnbetrieb wie vor 20 Jahren
Bahnhof Cranzahl: Hier treffen sich Schmal- und Normalspur
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Um 1980. Durch das Erzgebirge ziehen sich noch viele Kopfsteinpflasterstraßen.
Auch die Asphaltstraßen sind nicht im allerbesten Zustand. Doch auf den
Eisenbahngleisen rollt es noch fast allerorten. Nur wenige
Strecken sind teils als Reparationsleistung nach dem Zweiten Weltkrieg, teils
aus wirtschaftlichen Erwägungen stillgelegt worden.
Für Modelleisenbahner ist dies eine goldene Epoche:
Reger Personen- und umfangreicher Güterverkehr findet auf den eingleisigen
Trassen statt. Die Lokomotiven reichen mitunter nicht aus, Dampfloks müssen
die Dieseltraktion unterstützen. Komplizierte Rangiermanöver beleben die
zahlreichen Bahnhöfe. Regelspurgüterwagen müssen auf Rollwagen geladen werden,
um auf schmaler Spur ihr Ziel zu erreichen.
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Sachsen hatte eines der dichtesten Eisenbahnnetze der Welt. Nur wenige Menschen
mußten mehr als 3 km zum nächsten Bahnhof laufen.
In Schönfeld bei Annaberg ließ man diese Zeit wieder auferstehen. Die größte
Spur-1-Anlage Europas entstand hier in einer großen Halle. Im Maßstab 1:32
rollen hier seit 2001 Schmalspur- und Regelspurzüge in authentischer
Geschwindigkeit - also langsam - durch das Erzgebirge.
Im Modell setzt sich die IVk mit Roll- und Güterwagen zu Füßen des Schlosses langsam in Bewegung.
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Heute sind die Schmalspurgleise verschwunden, aber Bahnhofsgebäude und Schloß sind gut zu erkennen.
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Wolkenstein - einst und heute, Modell und Wirklichkeit |
Nicht nur der Eisenbahnbetrieb - auch das "Drumherum" stimmt. Man muß kein
Eisenbahnfan sein, um sich vom Betrieb auf den 750 m² Anlagenfläche faszinieren
zu lassen.
Überall gibt es etwas zu entdecken. Sei es der Volkspolizist, der
gerade pflichtbewußt das Gespräch mit einem etwas wackelig neben seinem Trabi
stehenden Autofahrer sucht, sei es das Radrennen, dessen Spitze gerade
das Ende der Steigung erreicht, während sich weiter hinten einige gestürzte
Fahrer ihre Blessuren reiben.
Etwas versteckt vor Kinderaugen liegt ein Pärchen im Wald. In Jöhstadt wartet
jemand leicht genervt, daß endlich das Schaf von der Straße gezerrt wird, und in
Wolkenstein überlegt der Verladearbeiter, ob nicht doch noch ein letzter Sack
in den Wagen gequetscht werden kann.
Eine sächsische IVk fährt am Lokschuppen Jöhstadt der damals noch vollständigen Preßnitztalbahn vorbei. (Das wiederaufgebaute Teilstück Steinbach - Jöhstadt wird heute als Museumsbahn betrieben. http://www.pressnitztalbahn.de/)
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Neben den Zügen, die von Scharfenstein kommend durch Wolkenstein nach
Annaberg-Buchholz Süd und weiter über Cranzahl nach Bärenstein fahren
(auch die Strecke nach Annaberg-Buchholz oberer Bahnhof ist noch in Betrieb),
fuhren 1980 noch vielerorts Schmalspurbahnen.
Anschlußbedienung an der Papierfabrik Schönfeld
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Nach Oberwiesenthal kann man sich auch heute noch mit Dampfkraft fahren lassen.
Doch von der Strecke Schönfeld-Wiesa - Meinersdorf gab es auch 1980 nur
noch einen kleinen Rest. Der allerdings wurde rege genutzt: Normalspurwagen gelangten
auf Rollwagen zur Papierfabrik Schönfeld - ein in Wirklichkeit und Modell
faszinierendes Verfahren.
Eine so große Anlage ist niemals fertig, und so wird man immer wieder
Neues entdecken - fast wie in Wirklichkeit.
Übrigens: Für Kinder gibt es Fußbänke auszuleihen! Und wenn die Beine
dann doch müde werden, lädt ein kleines Cafe ein.
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Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag: 10:00 - 17.00
Am 24. und 31. 12. geschlossen.
Zusätzlich am 22. und 29. 12. 2003 sowie am 5. 1. 2004 geöffnet.
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Preise:
Erwachsene 5,00 €
Kinder (6 bis 14 Jahre) 3,50 €
Familien (2 Erw. + Kinder <18 J.) 12,50 €
Gruppen, Kindergruppen, Jahreskarten extra Tarife.
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Lage:
Wiesa/Ortsteil Schönfeld an der Annaberger Straße (B 95)
Bus: Linie T-210 Chemnitz-Annaberg, Haltestelle "Weißes Roß"
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http://www.annaberger-modellbahnen.de
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