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Adventskalender der TU Chemnitz 2005
Spielzeugland Stockhausen
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Spielhäuser sind hierzulande noch nicht zu häufig anzutreffen, mitunter
muß noch erklärt werden, daß es sich keinesfalls um Casinos handelt.
Nein, wer ein Spielhaus betritt, gerät unversehens in eine Atmosphäre
aus Trubel, Bewegung, Begeisterung und Kreativität.
So auch in Stockhausen, wo mir - kaum bin ich drin - schon ein Kind vor die
Füße kullert. Aha, eine flüchtende Ritterin, die da gerade über eine lange
Rutsche die Burg verließ. Die Burg ... was für eine Burg! Ein Kindertraum
wird wahr! Doch ach - es bleibt ein Kindertraum.
Die Treppen im Burgfried,
die Gänge und Bögen sind wirklich für Kinder gemacht, und mit 1,90 m Körpergröße
hätte ich mich schlangengleich durch die Türme winden müssen.
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Aber das Haus ist groß, es gibt genug zu erkunden. Eine Etage höher stoße
ich auf das Knirpsenland. Wunderbar - da hat jemand mitgedacht: Nicht nur
Knirpsenspielzeug und Laufgitter stehen bereit, auch die Sitzgelegenheiten
für die Eltern laden ein.
Da meine Knirpse unbeirrt durch die Ritterburg toben, verlasse ich Roller-Ente und Spielteppich. Im nächsten Raum werde ich umgehend zum Einkaufen eingeladen. Prima. Während ich das Angebot studiere, fällt es mir schwer, mit ernstem Gesicht (Holz-)Bananen und Pflaumen zu verlangen. Die junge Verkäuferin wußte offenbar nicht, daß hinter ihr an der Tafel
Zwiebel-Eis mit Chilly-Krem offeriert wurde - oder sie fand nichts
dabei.
Eine kleine elektrische Modelleisenbahn zog mich an, doch da rief mich mein Sohn
aus einer anderen Ecke des Raumes. Die Holzeisenbahn benötigte einen Gleisplankonstrukteur. Zu zweit fügten wir alle Gleise wieder zusammen. Neue Ziele lockten.
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Der Fotoapparat blieb erst einmal in der Tasche - ich mußte selbst
(mit-)spielen. Von Station zu Station. Ob in der Würfelwelt mit Lappenlabyrinth und Kriechröhren - Teil einer Diplomarbeit aus dem Jahr 2001 -, auf dem Spielpfad oder im Elternspielplatz:
Es war fesselnd. Nicht nur für mich.
Unsere Freundin fand ich in der Bastelwerkstatt: Im Malerkittel, zwischen
Farbtöpfen, hochkonzentriert einen noch farbfeuchten Igel betrachtend.
Holzspielzeug wurde um Seiffen, Olbernhau und Marienberg schon immer
hergestellt. Doch kaum in dieser Dimension. Nicht
nur mit dem Spielzeug spielen - nein, selbst Teil des Spielzeuges werden,
das ist toll!
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Bewegung tut not - und strengt an. Nach wenigen Stunden - noch immer rannten und
rutschten die Kinder durchs Haus - war ich froh, Durst und Hunger in der
Naschkiste bekämpfen zu können.
Hatte ich schon alles entdeckt? Wahrscheinlich nicht. Also werden wir wohl
wiederkommen ...
Preise und Öffnungszeiten unter http://www.stockhausen-spielzeugland.de/
Tipp: Seit dem Fahrplanwechsel fahren die Züge durchs Flöhatal bis Olbernhau-Grünthal. Von dort läuft man nur 10 Minuten bis zum Spielzeugland.
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