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Adventskalender der TU Chemnitz 2005
Chemnitz - St. Petri
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Der Theaterplatz in der Stadt ist eines der schönsten Zeugnisse der
Stadtarchitektur Deutschlands an der Wende zum 20. Jahrhundert. Auf dem
sogenannten Neumarkt, dem Königsplatz, wurde im Jahr 1885 der Grundstein
für diese Kirche gelegt. Mit Opernhaus, König-Albert-Museum und dem in den
20-er Jahren des letzten Jahrhunderts errichteten Hotel "Chemnitzer Hof"
bildet sie einen Orientierungspunkt für die Chemnitzer und ihre Gäste.
Auf einer Höhe von 82m leuchtet das goldene Kreuz,
die Spitze des Turmes. Hans Enge aus Leipzig ist Architekt dieser
1888 geweihten Kirche.
Ein Mischstil zwischen Neoromanik und Neogotik prägt das für etwa 2000
Gemeindeglieder gebaute Haus.
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Im Jugendstil
gehaltene Steinverzierungen im Außen- und Innenbereich sowie die großen
Buntglasfenster sind wertvolle Zeugnisse der Zeit. Für die kleine Gemeinde
"Petri-Lukas" mit ihren knapp 650 Gemeindegliedern ist dies Bauwerk wirklich
zu groß.
Jeder Besucher sollte sich heute aber klar machen, dass zur Bauzeit um die
Kirche ein sehr dicht besiedeltes Stadtgebiet lag, das erst durch die
Ereignisse des 2. Weltkrieges völlig aufgelöst worden ist. Bis 1897
gehörte zu diesem Gemeindebezirk noch die am Josephinenplatz gestandene
Lukaskirche. Sie wurde ebenso wie das Pfarrhaus der Petrigemeinde in den Bombennächten von Chemnitz weitgehend zerstört
und - als Garnisonskirche - nicht wieder aufgebaut. Die beiden Gemeinden
schlossen sich daraufhin wieder zusammen.
In den nächsten Jahren soll St. Petri wieder für vielfältige Nutzungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Eine Vielzahl von Aufgaben sind bereits bewältigt:
Emporenfenster wurden neugestaltet, die Wandmalereien im Altarraum erneuert,
Putz- und Malerarbeiten in Eingangshalle und Seitenschiffen durchgeführt.
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Die beachtliche Orgel hat 1888 der Weißenfelser
Orgelbaumeister Friedrich Ladegast erbaut. Nach mehrfachen Umbauten durch
die Dresdner Firma Gebrüder Jehmlich im vergangenen Jahrhundert weist sie
heute drei Manuale, 57 Register und 3902 Pfeifen auf.
Doch der schlechte Bauzustand schadete dem Instrument sehr, und so erklang
sie 1987 zum letzten Mal. Jahrelang konnten die Besucher nur auf eine
Bauplane schauen. Die Gesellschaft Sakralbau Petri e.V. Chemnitz
stellt sich das Ziel, die Orgel wieder erklingen zu lassen. 500.000 Euro
sollen dafür unter dem Motto "Eine Königin für Chemnitz" gesammelt werden.
Als erster Schritt wurde vor wenigen Tagen der Orgelspieltisch demontiert.
Auf unserem Bild oben ist er noch zu sehen.
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Spendenwillige finden unter
http://www.koeniginfuerchemnitz.de/ alle Informationen zu dieser letzten
Etappe der komplexen Sanierung.
Wollen Sie einmal vom Turm der Kirche schauen? Kein Problem - es gibt dort
oben eine Kamera, deren Bilder unter http://www.chemnitz-webcam.de angesehen werden können.
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