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Adventskalender der TU Chemnitz 2005
Die Jahnsdorfer Ortspyramide mit getöpferten Figuren
Seit mehr als 100 Jahren entstehen im Erzgebirge kunsthandwerkliche
Gegenstände, anfangs als Spielzeug für die eigenen Kinder oder zum Hausgebrauch,
später zum Broterwerb bei fehlenden anderen Arbeitsmöglichkeiten.
Viele dieser Gebrauchsgegenstände erfreuen uns in der Zwischenzeit in den
Advents- und Weihnachtstagen, schmücken die Weihnachtsstuben und wanderten im
Laufe der Zeit auch auf die Straßen und Plätze unserer Städte und Gemeinden.
So erleuchten und zieren die Ortspyramiden manch stillen Platz in der dunklen
Zeit. Oft sind örtliche Schnitzvereine oder Drechsler die Schöpfer dieser
Kunstwerke. Lokale Handwerker zeigen ihre Kunst.
Aus dem kleinen Familienbetrieb hat sich in den vergangenen 15 Jahren ein
mittelständisches Unternehmen entwickelt, dessen Produkte in der Zwischenzeit
weit über die Ortsgrenzen hinaus gehandelt werden. Die Töpferei
selbst wurde auch zum Treffpunkt für kreative Kinder, die selber einmal
versuchen möchten, dem Ton Form und Farbe zu geben, während die Eltern
die Regale durchstöbern oder sich einfach an
erzgebirgischen Holzarbeiten erfreuen, die unter dem gleichen Dach Raum
gefunden haben.
Die Kinder wünschten sich auch neue Motive auf Teller und Tassen: Igel, Maus,
Hase und Schnecke schmücken Kindergedecke.
Für dem weihnachtlichen Duft gibt es getöpferte Räuchermänner
und -frauen.
Damit war es nicht mehr weit zu anderen Figuren der weihnachtlichen und
erzgebirgischen Tradition. Diese kann jeder Besucher des Ortes in der
Adventszeit gleich in der Nähe des Bahnhofs (der in der Woche halbstündlich, am Wochenende stündlich und an den Adventssonntagen nachmittags auch halbstündlich von der Citybahn aus Chemnitz oder Stollberg erreicht wird) bewundern, wenn sie ungestört von Schnee, Eis und Wind ihre Runden drehen.
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An der Basis finden sich Bergmann und Engel, nicht mehr wegzudenken aus dem
vorweihnachtlichen Brauchtum. Der Nachtwächter, den wir auf dem Arbeitsmarkt
nicht mehr finden, und der Schneemann als besondere Freude für die jüngsten
Bewunderer haben sich ihnen zugesellt. In der mittleren Etage sehen wir die
Anbetung der Könige, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe. Und ganz
oben sind die Hirten unterwegs, zurück vom Kind hinaus in die Welt, immer weiter und weiter laufend. Jeder soll wissen warum Weihnachten geworden ist.
Diese Figuren auf der Pyramide sind vielleicht auch für den einen oder anderen Leser Anregung mit den eigenen Kindern darüber zu sprechen. Spätestens die Frage, warum das kleine Baby nicht in einem Bettchen liegt, dürfte Einleitung genug sein.
Und wem es draußen zu kalt ist, der mag den Berg zur Töpferei hinaufsteigen, einen Glühwein oder einen Kaffee genießen und den Töpfern über die Schultern schauen.
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Öffnungszeiten und Angebote der Töpferei: http://www.heyde-keramik.de/
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