Adventskalender der TU Chemnitz 2006
Schlettau
Von den zahlreichen Besuchern der traditionellen Bergparade am ersten Advents-Samstag
in Chemnitz wird mancher auch darauf geachtet haben, woher die Teilnehmer kommen.
Neben so bekannten Orten wie Annaberg, Seiffen, Schneeberg taucht
auch der Name Schlettau auf. Gehört hat man davon schon; aber wo ist dieser Ort
einzuordnen? Schlettau ist zwar relativ verkehrsgünstig an der B101 zwischen
Schwarzenberg und Annaberg gelegen; allerdings tangieren die von Chemnitz aus zur Fahrt
in's Erzgebirge genutzten Straßen selten die Kleinstadt Schlettau.
Schlettau liegt an der Silberstraße. Leider wird der Ort im Zusammenhang mit dieser
ersten und längsten Ferienstraße Sachsens kaum erwähnt.
Wenn es eine Bergbrüderschaft gibt, muss Schlettau auch etwas mit dieser
Tradition zu tun haben - eine alte Bergstadt sein. Ja, so ist es auch.
Dieser Ort ist jedoch nicht wie andere Städte dieser Region in der Blütezeit
des Erzbergbaus planmäßig und mit sichtbar symmetrischen Straßenzügen
angelegt worden.
Schlettau ist schon wesentlich älter, wurde erstmalig um 1100 erwähnt und
liegt an der Mündung der Roten Pfütze in die Zschopau. Dort wurde zur
Sicherung einer Salzstraße von Halle über Zwickau ins böhmische
Preßnitz ein Kastell gebaut.
Bei der Ortsdurchfahrt wird manchem Beifahrer die Postmeilensäule mit einem
dahinterliegenden interessanten Gebäudekomplex, dem Schloss, aufgefallen sein.
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Postmeilensäule |
In der Adventszeit gelten die Blicke auch der Pyramide oder einer Bergmannsfigur auf
einem Sockel vor der interessanten Kirche. Das sollte doch zum Anhalten und Erkunden
des Ortes animieren.
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Besuchenswert ist in Schlettau auf jeden Fall das Schloss. Nach einer
mehrjährigen liebevollen und (aus Laiensicht) detailgetreuen Restaurierung
wurden diese Arbeiten im Sommer 2006 abgeschlossen. Wesentlich beteiligt waren
Schlettauer Bürger im Rahmen des Fördervereins; dies kommt auch in der
Nutzung bzw. den Angeboten vom Schloss zum Ausdruck.
So erinnert eine Eisenbahnanlage an die noch bis vor wenigen Jahren existierende
Bahnverbindung nach Annaberg und Schwarzenberg. Sehenswert ist unter anderem
auch ein betriebsbereiter alter Webstuhl. Aber schauen Sie selbst mal ...
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Zum Schlosskomplex gehören mehrere schöne alte Gebäude sowie ein
kleiner gepflegter Park mit zwei Teichen.
Bei meinem letzten Besuch in Schlettau wurde ich überrascht vom Schnitzerheim,
in einem schönen erst jüngst rekonstruierten Gebäude, gleich neben
dem Schloss.
Buckelbergwerk |
Die Heimstatt des ansässigen Schnitzervereins ist zu besichtigen.
Dort findet man u.a. ein Buckelbergwerk sowie den Greifenhagen-Weihnachtsberg.
Den Schnitzern kann auch über die Schulter geschaut werden.
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Greifenhagen-Weihnachtsberg |
Zur Stärkung ist die Einkehr im Schloss möglich; empfehlenswert sind auch
die Leckereien im gut besuchten Cafe vis a vis der Pyramide.
Schlettau gehört zu den touristisch gut erschlossenen Orten im Erzgebirge. So
sind mehrere Parkplätze und auch Sehenswürdigkeiten ausgeschildert;
neben dem Ratskeller ist der Fremdenverkehrsverein zu finden.
Für einen Ganztagsausflug kann auch die Umgebung mit Wanderwegen bzw.
Skiloipen einbezogen werden, wie der benachbarte Scheibenberg oder das nahe
Fichtelberggebiet mit Crottendorf.
Zum Schluss noch eine Anregung für das dritte Adventswochenende:
Am 16. und 17. Dezember 2006 soll um das Schloss erstmalig ein historischer
Weihnachtsmarkt veranstaltet werden.
Für detailliertere Informationen und Tipps kann auch die WWW-Präsentation
des Schlosses genutzt werden:
http://www.schloss-schlettau.de
Das Weihnachtswort des Tages, erklärt von der Sprachberatung
der TU Chemnitz
© Text und Fotos: Christoph Ziegler
Rosita Pudlat, Die TU-Wichtel im Dezember 2006
Adventskalender der TU Chemnitz 2006
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