Adventskalender der TU Chemnitz 2010
Sachen gibt's, die gibt's gar nicht! Oder haben Sie schon mal daran gedacht, auf ihrem Grundstück eine
eigene Stadt zu gründen? Das geht nicht? Bei uns hier schon!
Wir verraten Ihnen heute, was die kleinste Stadt Deutschlands so alles zu bieten hat und wo das kleinste Hotel zu finden ist.
Überquert man in Lunzenau, nordwestlich von Chemnitz, aus Richtung Arnsdorf kommend die Mulde, steht an der linken Straßenseite die Gaststätte "Zum Prellbock". Im Garten vor der Gaststätte lassen sich eine Rangierlok, das Ortsausgangsschild "Groß-Mützenau", ein Prellbock mit Fahrradständer und ein winkender Bahnhofsaufsteller in Form eines Mannes erkennen.
Nach dem Betreten des Gartens ist man schon mitten drin in der Eisenbahnnostalgie.
Ein Treppe führt hinab zur Mulde zum Haltepunkt "Groß-Mützenau". Links daneben steht das Bahnhofshäuschen des ehemaligen Haltepunktes von Obergräfenhain. Dieses ist im Stil der 60iger Jahre eingerichtet. Es besteht aus einem Dienst- und Warteraum.
Im Warteraum werden wechselnde Ausstellungen gezeigt. Im Dienstraum kann der Fahrkartenverkäuferin Elvira bei der Arbeit über die Schulter geschaut werden.
Rechts neben dem Haltepunkt gelangt man zum "Platz der III. Weltfestspiele", der Terrasse der Gaststätte. Den Eingang zum Lokal zieren Eisenbahnschilder. Im Gastraum befindet sich ein Sammelsurium von Eisenbahnerutensilien und vor allem Mützen.
Mit einer kräftigen Stärkung aus dem Magenfahrplan kann man auch kulinarisch auf Eisenbahn-Entdeckungsreise gehen.
Der Inhaber des Museums, Matthias Lehmann, heute noch Eisenbahner, begann 1988 mit dem Sammeln von Fahrkarten, 1990 kamen Mützen hinzu. Das stillgelegte Bahnhofshäuschen und die Rangierlok wurden 1997 in seinen Garten umgesetzt.
Als Übernachtungsmöglichkeit für Pärchen entstand 2004 ein Kofferhotel, das vermutlich kleinste Hotel der Welt. Im Juli 2007 gründete er seine eigene Stadt, die "Frohe und Hanselstadt Groß-Mützenau, Land Sachsen" mit ihm als Bürgermeister. Bürger dieser Stadt kann jeder durch einen mündlichen oder schriftlichen Antrag werden.
Zur Stadtgründung wurde eine kleine Bücherei in einer Telefonzelle eingeweiht. Auch ein Hafen wurde angelegt, bei schönem Wetter bietet der Bürgermeister Ausflugsfahrten im Ruderboot auf der Mulde an. Es gibt eine eigene Zeitung, der "Lokpfogel", der viermal jährlich erscheint.
Donnerstag bis Montag 11:30-14:00 und ab 17:00 (November bis März)
Donnerstag bis Montag ab 11:30 (April bis Oktober)
www.prellbock-bahnart.de
www.lokpfogel.de
www.lunzenau.de
© Text und Fotos: Petra Pönisch
Petra Pönisch, Die TU-Wichtel
Adventskalender der TU Chemnitz 2010