Adventskalender der TU Chemnitz 2011
Ein touristisches Ziel mit bedeutendem historischen Hintergrund ist das
Zisterzienserkloster der Jungfrau Maria in Osseg am Fuße des
Böhmischen Erzgebirges.
Im 12. Jahrhundert - zur Zeit des Silberbergbaus - gründete das
nordböhmische Adelsgeschlecht der Hrabischitzer das Kloster Ossegg.
Die Hrabischitzer wurden auch Herren „von Ossegg” bzw. nach ihrer
Burg Riesenburg, Herren „von Riesenburg” genannt.
Sie beriefen dazu Zisterzienser aus dem bayrischen Kloster Waldsassen.
Die Mönche sollten den Südhang des Erzgebirges für den Bergbau
erschließen. Dazu holten sie deutsche Bergleute ins Land;
zahlreiche Orte entstanden.
Ende des 13. Jahrhunderts erstreckte sich das Herrschaftsgebiet der
„Riesenburger” bis Sayda, Seiffen, Neuhausen, Rechenberg
im heutigen Sachsen.
Erst im Jahre 1352 verkauften die Fürsten Bores und Slavko von Riesenburg die sächsischen
Güter an die Herren von Schönberg.
Der Leitmeritzer Baumeister Octavio Broggio gestaltete Anfang des 18.Jahrhunderts die Kirche um. Es entstand ein barockes Kunstwerk.
Diese wunderschöne Kirche, den Kreuzgang und verschiedene andere Räume des Klosters; so auch den Kapitelsaal mit dem berühmten steinernen Lesepult können Sie heute auf einem geführten Rundgang besichtigen. Übrigens wird die Führung auch deutschsprachig angeboten.
Laufen wir im Ort Ossegg in Richtung der Ortschaft „Klostergrab” sehen wir auf der linken Seite die Überreste der 1000-jährigen Eiche.
Von der Ortsmitte aus, gelangen wir in nördlicher Richtung zur Ruine der
imposanten Riesenburg. Auf dem Weg dahin finden wir ein Denkmal, das an das
Grubenunglück vom 03. Januar 1934 erinnert. Damals kamen in der Grube
„Nelson III” 67 Deutsche, 61 Tschechen und ein Pole ums Leben.
Aus diesem Anlass schrieb Berthold Brecht das Gedicht „Die Osseger
Witwen”.
Ortsnamen mit der heutigen tschechischen Bezeichnung:
Ossegg - Osek
Riesenburg - Rýzmburk
Klostergrab - Hrob
Links:
http://www.klaster-osek.info/
http://www.osek.cz/
http://www.boehmisches-erzgebirge.cz
© Text: Thomas Koppe, Rosita Pudlat; Fotos: Thomas Koppe
Rosita Pudlat, Die TU-Wichtel im Dezember 2011
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