AUXILIA - Nutzerzentriertes Assistenz- und Sicherheitssystem zur Unterstützung von Menschen mit Demenz auf Basis intelligenter Verhaltensanalyse
Ziele des Projekts
Das Ziel des geplanten Vorhabens ist die Ermöglichung eines längeren, selbstbestimmten Lebens der Menschen mit Demenz in der eigenen Häuslichkeit durch den Einsatz einer neuen Assistenztechnologie. Dies wird in besonderem Maße durch die hohe soziale, gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Bedeutung motiviert. Im Vergleich zum Stand der Technik steht dabei vor allem die praxisnahe Umsetzung im Mittelpunkt der Bestrebungen.
Die bisher im Projekt OPDEMIVA unter Laborbedingungen validierten technischen Ansätze zur Unterstützung von Menschen mit Demenz sollen in die Anwendung als praxistaugliches Assistenzsystem überführt werden. Um einen tatsächlichen Mehrwert für die Zielgruppen zu bieten, werden im Rahmen des Projekts neben den zu bewältigenden wissenschaftlich-technischen Innovationen weitere Untersuchungen zur Praxistauglichkeit durchgeführt. Im Sinne der Nutzerzentriertheit soll ein System geschaffen werden, welches mit verschiedenen Funktionen Menschen mit Demenz, Angehörigen und professionell Pflegenden gleichermaßen Unterstützung bieten kann. Basierend auf der Analyse der Bedarfe der verschiedenen Nutzergruppen wurden Zielstellungen definiert, welche die individuellen Anforderungen berücksichtigen.
Unter Abwägung der technischen Realisierbarkeit sowie der Tragweite der zu erwartenden positiven Effekte werden drei zentrale Aspekte betrachtet. Der erste Aspekt ist die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen durch die Stärkung der Selbstständigkeit und den längeren Verbleib in der eigenen Häuslichkeit, sowie durch die Schaffung eines Sicherheitsgefühls und die Stärkung der Teilhabe am sozialen Leben.
Zum Zweiten wird die Entlastung pflegender Angehöriger hinsichtlich zeitlicher, psychischer und moralischer Belastungen adressiert. Der dritte Aspekt ist die Entlastung professionell Pflegender sowie die Optimierung des Pflegeprozesses durch die Zurverfügungstellung zusätzlicher, valider Informationen und die Verbesserung der Qualität der individuellen Pflege.
Konzept zur Umsetzung des Projekts
Zur Erreichung der anvisierten Projektziele wurde ein Projektkonzept entwickelt, welches die individuellen Bedarfe und Anforderungen der verschiedenen Nutzergruppen aufgreift. Im Mittelpunkt steht hierbei ein technisches System zur Erfassung des individuellen Tagesablaufes der Menschen mit Demenz. Durch verschiedene darauf aufbauende Funktionen können die beteiligten Akteure unterstützt werden. Dazu zählt ein interaktiver Erinnerungs- und Mobilisierungsassistent. Besondere Beachtung findet ein an die demenzspezifischen Fähigkeiten der Betroffenen angepasstes Interaktionskonzept. Dabei steht die Stärkung des Selbstvertrauens der Menschen mit Demenz durch bedarfsgerechte Unterstützung in der selbstständigen Alltagsbewältigung im Mittelpunkt.
Des Weiteren ist die Integration einer zuverlässigen Erkennung von Notsituationen und die direkte Alarmierung im Gefahrenfall zentraler Bestandteil im Rahmen des Projekts. Die Erkennung von Gefahrensituationen erfolgt sowohl auf der Grundlage der Erfassung demenzspezifischer Gefährdungen als auch auf der Erkennung akuter Notfälle. Dies verleiht den Betroffenen sowie den Angehörigen ein stärkeres Gefühl von Sicherheit. So können das Wohlbefinden der Menschen mit Demenz gesteigert und Angehörige entlastet werden. Hilfe kann unmittelbar verständigt werden, ohne dass aktiv danach gerufen werden muss. Diese Funktion stellt einen wesentlichen Zusatznutzen im Vergleich zu existierenden Hausnotrufsystemen dar, welche bereits eine sehr gute Akzeptanz in der potenziellen Nutzergruppe aufweisen und dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Eine bedarfsgerechte Informationsbereitstellung für pflegende Angehörige ist weiterer Bestandteil im Konzept zur Umsetzung der Projektziele. Die Bereitstellung von Informationen in Risikosituationen und zum allgemeinen Zustand des Gepflegten stärkt die Teilhabe der Angehörigen am Pflegeprozess.
Das zu entwickelnde System soll daher die Menschen verbinden und das Verständnis in der Interaktion fördern. Nicht zuletzt ist die Bereitstellung der gewonnenen Informationen für professionell Pflegende und automatische Datenerfassung für das Pflegeprotokoll als Schnittstelle definiert. Die individuelle Pflege soll durch die Zugänglichkeit nützlicher Zusatzinformationen verbessert werden. Besitzt die Person zum Beispiel einen gestörten Tag-Nacht-Rhythmus, ist dieser über die Schnittstelle identifizierbar und kann im Pflegeprozess als valide Information berücksichtigt werden. Wie in folgender Abbildung dargestellt, lässt sich bezogen auf die Funktionalität das Projekt AUXILIA in die Teilprojekte Interaktive Assistenz, Sicherheit und Informative Teilhabe aufteilen.
Pressemitteilungen
Mitteilungen der Universität
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Forschung
Vom Labor in die Praxis: Technische Hilfe für Demenzkranke
Elektrotechniker der TU Chemnitz wollen ein im Labor entwickeltes Smart-Sensor-Netzwerk, das die Pflege von Menschen mit Demenz unterstützen soll, in praxistaugliche Assistenzsysteme überführen
AUXILIA in den Medien
23.05.2017 | investEU | In den eigenen vier Wänden: Technische Unterstützung für Menschen mit Demenz |
27.07.2016 | Freie Presse | Moderne Technik soll Leben von Demenzkranken erleichtern |
26.07.2016 | MDR | Trotz Demenz in den eigenen vier Wänden leben |
Publikationen
Titel | Autor(en) | Jahr | |
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1 | Unsupervised Domain Adaptation from Synthetic to Real Images for Anchorless Object Detection
16th International Joint Conference on Computer Vision, Imaging and Computer Graphics Theory and Applications - Volume 5: VISAPP, 08.02.2021 - 10.02.2021, pages 319-327. - SCITEPRESS - Science and Technology Publications, 2021 |
Scheck, Tobias Perez Grassi, Ana Cecilia Hirtz, Gangolf |
2021 |
2 | A Study on the Influence of Omnidirectional Distortion on CNN-based Stereo Vision
16th International Joint Conference on Computer Vision, Imaging and Computer Graphics Theory and Applications, 08.02.2021 - 10.02.2021, Online-Konferenz, pp. 809-816. - Setúbal, Portugal : SCITEPRESS - Science and Technology Publications, 2021 |
Seuffert, Julian Perez Grassi, Ana Cecilia Scheck, Tobias Hirtz, Gangolf |
2021 |
3 | Contactless Interactive Fall Detection and Sleep Quality Estimation for Supporting Elderly with Incipient Dementia
In: Current Directions in Biomedical Engineering. - Berlin, Boston : De Gruyter. - 6. 2020, 3, S. 388 - 391 |
Seidel, Roman Scheck, Tobias Perez Grassi, Ana Cecilia Seuffert, Julian Apitzsch, André Yu, Jingrui Nestler, Norbert Heinz, Danny Lehmann, Lars Goy, Anne Hirtz, Gangolf |
2020 |
4 | Learning from THEODORE: A Synthetic Omnidirectional Top-View Indoor Dataset for Deep Transfer Learning
2020 IEEE Winter Conference on Applications of Computer Vision (WACV), Snowmass Village, CO, USA, 1-5 March 2020, pp. 932-941. - IEEE, 2020 |
Scheck, Tobias Seidel, Roman Hirtz, Gangolf |
2020 |
5 | A CNN-based Feature Space for Semi-supervised Incremental Learning in Assisted Living Applications
15th International Joint Conference on Computer Vision, Imaging and Computer Graphics Theory and Applications - Volume 5: VISAPP, Pages 217-224. - SCITEPRESS - Science and Technology Publications, 2020 |
Scheck, Tobias Perez Grassi, Ana Cecilia Hirtz, Gangolf |
2020 |
6 | Nutzerzentriertes Assistenz - und Sicherheitssystem zur Unterstützung von Menschen mit Demenz auf Basis intelligenter Verhaltensanalyse
65. Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., 27.02.2019 bis 01.03.2019, Dresden, Deutschland. - Dortmund : GfA-Press, 2019 |
Goy, Anne Dittrich, Frank Bullinger, Angelika C. |
2019 |
7 | Practice-oriented Development of a User-centered Assistance and Safety System for Supporting People with Dementia
Human Factors and Ergonomics Society Europe Chapter 2019 Annual Conference, 02.-04.10.2019, Nantes, Frankreich, 2019 |
Goy, Anne Dittrich, Frank Bullinger, Angelika C. |
2019 |
8 | OmniPD: One-Step Person Detection in Top-View Omnidirectional Indoor Scenes
In: Current Directions in Biomedical Engineering. - Walter de Gruyter GmbH. - 5. 2019, 1, S. 239 - 244 |
Yu, Jingrui Seidel, Roman Hirtz, Gangolf |
2019 |
9 | Improved Person Detection on Omnidirectional Images with Non-maxima Suppression
14th International Joint Conference on Computer Vision, Imaging and Computer Graphics Theory and Applications - Volume 5: VISAPP, Prag, 25.02.19-27.02.19, pages 474-481. - SCITEPRESS - Science and Technology Publications, 2019 |
Seidel, Roman Apitzsch, André Hirtz, Gangolf |
2019 |
10 | Technisch-pflegerische Herausforderungen bei der Entwicklung des Assistenz- und Sicherheitssystems AUXILIA für Menschen mit beginnender Demenz
AAL Wissenschaftskongress Karlsruhe 2018, 11. und 12. Oktober 2018, S. 30 - 31 |
Seidel, Roman Apitzsch, André Yu, Jingrui Seuffert, Julian Nestler, Norbert Heinz, Danny Goy, Anne Hirtz, Gangolf |
2018 |
11 | Strukturierte Bedürfnisanalyse im Rahmen der nutzerzentrierten Entwicklung eines Assistenz- und Sicherheitssystems für Menschen mit beginnender Demenz
Active Assisted Living Wissenschaftskongress 2018, 11.10. 2018 bis 12.10.2018, Karlsruhe, S. 55-56 |
Goy, Anne Dittrich, Frank Seidel, Roman |
2018 |
12 | AUXILIA - Nutzerzentriertes Assistenz- und Sicherheitssystem zur Unterstützung von Menschen mit Demenz auf Basis intelligenter Verhaltensanalyse
innteract2018, 28.06.-29.06.2018, Chemnitz, 6 Seiten |
Seidel, Roman Apitzsch, André Yu, Jingrui Seuffert, Julian Nestler, Norbert Heinz, Danny Goy, Anne Hirtz, Gangolf |
2018 |
13 | Nutzerzentriertes Assistenz- und Sicherheitssystem zur Unterstützung von Menschen mit Demenz auf Basis intelligenter Verhaltensanalyse
Digitale Transformation von Dienstleistungen im Gesundheitswesen IV Impulse für die Pflegeorganisation. - Wiesbaden : Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, 2018, S. 135 - 148 |
Apitzsch, André Seidel, Roman Meinel, Lars Findeisen, Michel Hirtz, Gangolf |
2018 |