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Professur Digital- und Schaltungstechnik
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OPDEMIVA: Optimierung der Pflege demenzkranker Menschen durch intelligente Verhaltensanalyse

Aktuelles

Banner OPDEMIVA OPDEMIVA @ CeBIT 2015 CeBIT Logo

Bei der diesjährigen CeBIT 2015 (16.03-20.03. in Hannover) stellt die Professur Digital- und Schaltungstechnik ihre aktuellen Ergebnisse im Projekt OPDEMIVA auf dem Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" (Halle 9, Stand B 18) vor. Zum Messeauftakt besucht auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) den Gemeinschaftsstand und lässt sich aktuelle Entwicklungen und Technologien erklären.


Julia Richter und Lars Meinel erläutern Ministerpräsident Tillich die Funktionsweise des OPDEMIVA-Systems (Foto: Marcus Eckert)

Sie haben keine Mögichkeit sich vor Ort ein Bild über das Projekt OPDEMIVA zu machen? Nehmen Sie einfach mit uns Kontakt auf und vereinbaren Sie ein Termin zur Besichtigung unserer Laborwohnung. Eine Demonstration dieser können Sie sich auch im folgenden Video ansehen.

Projekt OPDEMIVA - Projektidee

Laut Schätzungen der WHO und der Alzheimer's Disease International sind weltweit derzeit etwa 44 Millionen Menschen von einer dementiellen Erkrankung betroffen. Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland ist ein Anstieg der Betroffenenzahlen zu erwarten, da die Wahrscheinlichkeit an Demenz zu erkranken mit zunehmendem Lebensalter steigt. Laut einer aktuellen Veröffentlichung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft wird es bis zum Jahr 2030 etwa 5,7 Mio. Menschen über 65 und 700.000 an Demenz Erkrankte mehr geben als 2010. Dem gegenüber steht ein zunehmender Personalmangel in der Pflege.

Um dennoch eine bedarfsgerechte Pflegeversorgung zu gewährleisten, ist der Wechsel in die stationäre Pflege nach Möglichkeit zu verzögern oder ganz zu vermeiden. Trotz guter körperlicher Konstitution lässt gerade bei Menschen mit Demenz die sinkende kognitive Leistungsfähigkeit der Betroffenen den Verbleib in der häuslichen Umgebung häufig nicht mehr zu.

Mit der Frage, wie mithilfe neuer Assistenztechnologien ein längerer Verbleib der Betroffenen in den eigenen vier Wänden ermöglicht werden kann, befasst sich seit September 2012 ein Forscherteam der Professur Digital- und Schaltungstechnik der Technischen Universität Chemnitz. Im Rahmen des Projektes OPDEMIVA (Optimierung der Pflege demenzkranker Menschen durch intelligente Verhaltensanalyse) wurde ein neuartiges, bildverarbeitendes 3D-Sensorsystem entwickelt, welches in der Lage ist, den individuellen Tagesablauf zu erfassen. Durch die bedarfsgerechte Bereitstellung von interaktiven Erinnerungsfunktionen können die Betroffenen so bei ihrer Alltagsbewältigung unterstützt werden.

Auch hinsichtlich der informativen Teilhabe von Angehörigen und professionell Pflegenden am Alltagsgeschehen des Betroffenen bieten sich neue Möglichkeiten. Eine Kommunikation des Pflegebedarfs, z.B. per Smartphone an Angehörige, kann Freiräume schaffen und die Pflegetätigkeit mit dem Berufsleben in Einklang bringen. Aber auch die ambulante Pflege profitiert perspektivisch von zusätzlichen Informationen zum Gesundheitszustand der Menschen mit Demenz. So fördert beispielweise die Kenntnis über einen gestörten Tag-Nacht-Rhythmus das Verständnis für das Befinden der Betroffenen.

Projekt OPDEMIVA - Technische Umsetzung

Erfassung der Aktivitäten des täglichen Lebens

Der individuelle Tagesablauf der an Demenz Erkrankten lässt sich nach dem Pflegemodell der „Aktivitäten des Täglichen Lebens“ („Activities of Daily Living“, ADLs) kategorisieren. Das im Projekt OPDEMIVA entwickelte System ermöglicht die Erfassung der ADLs auf der Grundlage ausgewählter Verhaltensmuster, die zusammen mit Experten aus Medizin und Pflege definiert wurden.

Das OPDEMIVA-System zur Erkennung der Aktivitäten des täglichen Lebens basiert auf einem Netzwerk von Embedded Smart Sensoren, die im Wohnraum des Nutzers installiert werden. Diese erfassen 3D-Informationen und determinieren daraus die Position und Tätigkeiten der Personen im Raum. Zu diesem Zwecke kommen Verfahren des Maschinellen Sehens (Computer Vision) zum Einsatz, wie z.B. 3D-Personenlokalisierung, Erfassung der Körperhaltung oder die Identifizierung von Objekten der Interaktion. Die innovative Herangehensweise erlaubt die systeminterne Verarbeitung der Daten, um somit die Wahrung der Privatsphäre der Nutzer zu gewährleisten.

Prototypisches Interface-Konzept

Auf Basis der erfassten Verhaltensmuster wurde ein prototypisches Nutzerschnittstellen-Konzept implementiert, welches an die individuellen Anforderungen der beteiligten Parteien angepasst ist (Multimodalität). Damit soll der mögliche Einsatz des entwickelten Systems in der Praxis veranschaulicht werden. Ein interaktives Patienten-Display bietet Erinnerungsfunktionen zur Unterstützung bei der Alltagsbewältigung.

Die erhobenen Informationen stellen perspektivisch auch wertvolle Daten für den Pflegeprozess dar. Bisher wäre eine lückenlose Datenerfassung im Tagesverlauf (24h) zwar ein wertvoller Ansatz, jedoch aufgrund des Einsatzes personeller Ressourcen und der erheblichen Beeinträchtigung der Privat- und Intimsphäre (Videoüberwachung/ -aufzeichnung) nicht umsetzbar. Durch die automatische Erfassung wird eine langfristige Protokollierung und Auswertung der Daten möglich. Zur Veranschaulichung wurde im Projekt ein Web-Interface realisiert, mit welchem Ärzte und Pflegende relevante Informationen zum Pflegebedarf, z.B. in Form von Statistiken, abrufen können.

Forschungsteam

Dipl.-Ing. Julia Richter
M.Sc. Enes Dayangac
Dipl.-Ing. Lars Meinel
Dr. rer. nat Youssef El Hajj Shehadeh
Dipl.-Inf. René Schmidt
Rico Hegewald
Ass. jur. Claudia Krüger

Beteiligte Projektpartner

Logo der Professur
Intenta
Heim gGmbH
Klinikum Chemnitz

OPDEMIVA - Testwohnung

OPDEMIVA-Testwohnung 3D-Modell der Opdemiva Testwohnung. Für 3D Viewer Bild anklicken
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OPDEMIVA - Videos

Die OPDEMIVA-Testwohnung - Ein Rundgang

OPDEMIVA - Systemdemonstration

Presse

Mitteilungen der Universität

OPDEMIVA in den Medien

11.04.2015 MDR Info Digitale Hilfe für Demenzkranke - "Bewegen Sie sich doch ein wenig!" [Audiobeitrag im Blog von Michael Voß]
30.03.2015 Klinoskop Sensoren gegen das Vergessen (22. Jahrgang [1] 2015, Seite 14/15) [PDF]
19.03.2015 MDR um 11 Videobeitrag
06.03.2015 CAREkonkret Sensortechnik für die Wohnung der Zukunft (Ausgabe 10, Seite 10) [PDF]
06.03.2015 Station 24 Laborwohnung für Demenzkranke - Sensoren gegen das Vergessen [Videobeitrag]
18.02.2015 Deutschlandfunk Altenheim - Vom Kuschelroboter bis zum Tanz-Cafe
14.02.2015 Freie Presse Hightech aus Chemnitz für Demenzkranke [PDF Printausgabe]
14.02.2015 Heilpraxis.net Hightech soll Demenzkranken helfen
13.02.2015 Futurezone.at 3D-Sensoren sollen Demenzkranke zuhause überwachen
13.02.2015 Frankfurter Rundschau Online Mehr als ein Bewegungsmelder - Hightech für Demenzkranke
13.02.2015 Computerwoche Mehr als ein Bewegungsmelder - Hightech für Demenzkranke auf der CeBIT
13.02.2015 Focus Online Mehr als ein Bewegungsmelder: Hightech für Demenzkranke
13.02.2015 N24 Hightech für Demenzkranke
13.02.2015 Sächsische Zeitung Hightech gegen das Vergessen
13.02.2015 Pharmazeutische Zeitung 3-D-Bewegungssensor: Alltagshilfe für Demenzkranke
13.02.2015 Pre View Online Technische Hilfe für Demenzkranke und Angehörige - Auf der CeBIT und in Chemnitzer Laborwohnung zu sehen
13.02.2015 Süddeutsche.de Mehr als ein Bewegungsmelder: Hightech für Demenzkranke
11.02.2015 Rehacare Technische Hilfe für Menschen mit Demenz
11.02.2015 Computer:club2 Technische Hilfe für Demenzkranke
10.02.2015 Brikada TU Chemnitz zeigt auf der CeBIT 2015 technische Hilfe für Demenzkranke
10.02.2015 Compamed Technische Hilfe für Demenzkranke
09.02.2015 Uni Protokolle CeBIT 2015: Technische Hilfe für Demenzkranke
09.02.2015 idw - Informationsdienst Wissenschaft CeBIT 2015: Technische Hilfe für Demenzkranke
09.02.2015 innovations report CeBIT 2015: Technische Hilfe für Demenzkranke
09.02.2015 Medizin-Aspekte CeBIT 2015: Technische Hilfe für Demenzkranke
01.12.2014 Magazin "TU-Spektrum" Technische Hilfe für Demenzkranke - Elektrotechniker entwickeln ein "Smart-Sensor-Netzwerk", das die Pflege von Menschen mit Demenz unterstützen soll - Laborwohnung stößt auf positives Feedback (Ausgabe 2/2014, Seite 30 (Onlineausgabe))
01.11.2013 CAREkonkret Technologie soll Vereinsamung verhindern (Ausgabe 44, Seite 11) [PDF]
02.03.2013 Freie Presse Im Alter noch Zuhause - Neues Projekt macht Hoffnung für Demenzkranke
01.03.2013 Sachsen Fernsehen Demenz-Projekt an TU Chemnitz
01.03.2013 Medienservice Sachsen Fördermittel für Projekt OPDEMIVA der TU Chemnitz

Veranstaltungen und Messeauftritte

Datum Thema Vortragende/r Veranstaltung
16.-19.11.2015 Ausstellung zum Projekt OPDEMIVA Findeisen, Michel
Meinel, Lars
MEDICA 2015, Düsseldorf
19.09.2015 Demonstration der OPDEMIVA-Laborwohnung Richter, Julia
Heß, Markus
Aktionstag: Zu Hause leben mit Demenz, Chemnitz [Programm]
16.-20.03.2015 Ausstellung zum Projekt OPDEMIVA Meinel, Lars
Richter, Julia
CeBIT 2015
28.11.2014 Ausstellung/Vorführung zum Projekt OPDEMIVA Meinel, Lars
Hegewald, Rico
Zukunft gestalten! - Auftakt zur Förderung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und des Europäischen Sozialfonds in Sachsen 2014 bis 2020, Dresden
18.11.2014 Vortrag „Blick über den Tellerrand - OPDEMIVA“ Richter, Julia Wissenstag: Technik für die Pflege von morgen - Chancen und Risiken, DGUV Congress, Dresden
12.11.2014 Ausstellung/Vorführung zum Projekt OPDEMIVA Richter, Julia 9. Netzwerkkonferenz des „Unterstützungsnetzwerkes Pflege_C“, Chemnitz
23.06.2014 Vortrag „OPDEMIVA (Optimierung der Pflege demenzkranker Menschen durch intelligente Verhaltensanalyse)“ und Vorführung Prof. Hirtz, Gangolf
Meinel, Lars
Findeisen, Michel
EFRE Kongress „Innovationen in der Gesundheits- und Pflegewirtschaft - Europa fördert Sachsen“, Dresden
07.05.2014 Vorlesung zum Thema „Ambient Assisted Living“ mit Bezug zum Projekt OPDEMIVA Prof. Hirtz, Gangolf Online-Ringvorlesung: Technik und Lebenswelt, Chemnitz
25.11.2013 Vortrag „Optimierung der Pflege mithilfe Methoden der kamerabasierten Verhaltensanalyse“ Meinel, Lars 1. Chemnitzer Demografie-Kolloquium, Chemnitz
20.-23.11.2013 Vorstellung zum Projektvorhaben OPDEMIVA Apitzsch, André MEDICA 2013, Düsseldorf
26.-28.09.2013 Vorstellung der Technologie zur Verhaltenserkennung und Projektkonzept OPDEMIVA Findeisen, Michel
Apitzsch, André
13. Kongress der "Europäische Vereinigung der Leiter und Träger von Einrichtungen der Langzeitpflege“ (E.D.E.), Tallinn
05.09.2013 Vorstellung OPDEMIVA Richter, Julia
Krüger, Claudia
Kooperationsforum, Lauta
 

Kontakt

Portrait: Prof. Gangolf Hirtz
Prof. Gangolf Hirtz
  • Telefon:
    +49 371 531-37378
  • E-Mail:
  • Adresse:
    Reichenhainer Straße 70, 09126 Chemnitz
  • Raum:
    C25.419 (alt: 2/W419)
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