Current projects
Sportentwicklungsplanung Chemnitz 2035
Sport und Bewegung liegen in Deutschland im Trend. Betrachtet man die Bevölkerung über 16 Jahre, so geben lediglich 20% an, keinen Sport auszuüben (Repenning et al., 2019). Die ausgeübten Bewegungsaktivitäten sind vielfältig und unterliegen ebenso wie die Gesellschaft im Laufe der Zeit einem Wandel: neue Sport- und Bewegungsformen kommen hinzu, andere verlieren an Bedeutung, wieder andere werden von neuen Zielgruppen erschlossen, in unterschiedlicher organisatorischer Anbindung (u. a. im Sportverein, bei kommerziellen Anbietern, in Schulen oder informell, also selbstorganisiert) umgesetzt oder aus sich verändernden Motiven (Leistung, Gesundheit, Spaß etc.) heraus betrieben.
Dieser Wandel wirkt sich auch auf die Zahl und Gestaltung von Sportstätten und Bewegungsräumen aus, die von einer Kommune bereitgestellt werden. Die Sportentwicklungsplanung Chemnitz 2035 schließt an die aktuelle, bis ins Jahr 2025 ausgerichtete Planung an und beleuchtet die Veränderungen bei der Ausübung von Sport und Bewegung, bewertet die vorhandenen Sportstätten und Sportgelegenheiten und gibt Empfehlungen für die Sportentwicklung in Chemnitz. Im Rahmen der Studie erfolgen mehrere Datenerhebungen. Insbesondere fußt die Studie auf eine Befragung der Bevölkerung zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten.
Ansprechpartner:innen: Prof. Dr. Torsten Schlesinger, Prof. (FH) Dr. Regina Roschmann
Laufzeit: 01.10.2023 - 30.09.2024
Kooperationspartner: Stadt Chemnitz (Sportamt)
Marathonturm im Sportforum Chemnitz (Foto: Regina Roschmann)
ProAktiv - Prävention und Gesundheitsförderung für Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen der Pro Seniore Residenz Chemnitz
Im Zuge des demografischen Wandels mit einer zunehmenden Alterung der Gesellschaft steigt auch der Anteil an älteren Personen, welche in einem stationären Pflegeheim versorgt werden müssen. Dieser Lebensabschnitt ist für die betroffenen Personen oft von einem Verlust an Selbstständigkeit und damit zunehmender Abhängigkeit von u.a. Pflegekräften und Angehörigen gekennzeichnet. Um körperliche, kognitive, psychische und soziale Veränderungen sowie ggf. vorhandene Multimorbiditäten der Bewohner*innen im Alltag bestmöglich bewältigen zu können sind spezielle Angebote zur Förderung der allgemeinen Gesundheit sowie Präventionsmaßnahmen notwendig.
Auch die Pflegekräfte in stationären Pflegeeinrichtungen, deren Arbeitsalltag aufgrund von Faktoren wie Fachkräftemangel oder Schichtarbeit sowohl körperlich als auch psychisch stark beanspruchend sein kann, profitieren indirekt von einem verbesserten Gesundheitszustand der Bewohner*innen. Zusätzlich kann auch deren Lebens- und Arbeitswelt durch spezielle Angebote zur Schulung der eigenen gesundheitlichen Fürsorge und weiterer Präventionsmaßnahmen entlastet werden.
Das Projekt verfolgt die bedarfsspezifische, alltagsbezogene sowie nachhaltige Umsetzung und Evaluation von Gesundheitsförderungsmaßnahmen auf verhaltens- als auch verhältnispräventiver Ebene. Es richtet sich dabei an alle Mitarbeiter*innen der Pflegeeinrichtung sowie alle gehfähigen und nichtgehfähigen Bewohner*innen. Über den Aufbau eines eigenverantwortlichen Steuergremiums aus Mitgliedern aller Beteiligten wird eine Partizipation der Zielgruppen am Gesundheitsförderungsprozess gewährleistet. Ein Schulungsprogramm für Multiplikator:innen soll sowohl zu einer Verstetigung der Maßnahmen als auch zu einem Transfer auf andere Pflegeeinrichtungen beitragen.
Auf Basis des Präventionsleitfadens nach §20b SGB V und §5 SGB XI (GKV, 2021) werden die Handlungsfelder Förderung der körperlichen Aktivität und Mobilität, Stärkung psychosozialer Gesundheit, Kommunikations- und Konfliktmanagement, Förderung kognitiver Leistungen sowie Gewaltprävention angesprochen. Im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse wird das Projekt über einen Zeitraum von 2 Jahren in der Pro Seniore Residenz Chemnitz umgesetzt.
Ansprechpartnerinnen: Dr. Katrin Müller, Katharina Zwingmann
Laufzeit: Oktober 2023 - September 2025
Förderer: Techniker Krankenkasse (TK)
Processes and consequences of professionalisation in sports clubs
Initial situation and aim of the project
Sports clubs play a central role in the sporting activities of the population and have many social functions. However, it is increasingly difficult for many sports clubs with voluntary structures to fulfil their goals and tasks. Therefore, they are increasingly trying to meet the corresponding challenges with professionalisation. Within the framework of the project, professionalisation processes of Swiss and German sports clubs will be investigated holistically within the framework of case studies. Of interest are the facilitating conditions and barriers and the decision-making processes associated with professionalisation. A special focus will be placed on the question of whether the goals aimed at with professionalisation are achieved and what undesirable side effects can be observed.
Theoretical-methodical approach
The project is oriented towards existing multi-level analytical concepts for the analysis of professionalisation and expands them to include the process perspective and the question of possible consequences. On this conceptual basis, case studies will be conducted in sports clubs in Switzerland and Germany.
Relevance of the project
The knowledge about professionalisation processes provides the basis for management recommendations for a goal-oriented development of sports clubs. The findings also contribute to answering the question of which forms of professionalisation make sense for which sports clubs.
Project partners:
Prof. Dr. Torsten Schlesinger & Luc Schulz (IfAB, Chemnitz TU)
Prof. Dr. Siegfried Nagel, Dr. Grazia Lang, Romano Meier & Raphael Stieger (ISPW, University of Bern)
Project duration: 02-01-2022 until 01-31-2025
Project sponsor: SNF & DFG (Programm: Lead Agency)
INAMOS - Integration of Newly Arrived Migrants through Organised Sport
Integration of Newly Arrived Migrants through Organised Sport - From European Policy to Local Sports Club Practice INAMOS seeks long-term social inclusion and equal opportunities in and through sport, with a focus on the engagement of newly arrived migrants in local sports clubs. INAMOS contributes to this goal through a research-based programme of work that analyses the impact of policy and provides programme interventions and tangible and targeted evidence to support the development of future policies and activities.
.The long-term social inclusion of newly arrived migrants is one of the greatest societal challenges facing the EU. Sport is recognised as playing a crucial role in facilitating this process and providing a positive common ground for integration. A deeper understanding of the associated policy implementation and the intended and unintended effects of such interventions is needed.
Aims:
- The INAMOS partnership seeks a holistic understanding of the following questions:
- What policies and strategies already exist in the field of sport-based integration for newly arrived migrants?
- How are these policies translated to the level of local sports clubs?
- What are the structural characteristics of voluntary sports clubs that influence their capacity and readiness for integration?
- How effective are sport-based integration practices?
- How do these practices change the sports club as an organisation?
Project partners:
Project duration: 01-01-2020 until 12-31-2022
Project sponsors:
Project website: INAMOS: https://inamos.org/
BeTaSen- Exercise tandems in the living environments of senior citizens in Chemnitz: a contribution to municipal health promotion
Die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft führt zu vielfältigen strukturellen Veränderungen und stellt eine wachsende Herausforderung, verbunden mit hohen sozioökonomischen Belastungen, dar. Chemnitz verzeichnete im Jahr 2018 einen Anteil an über 65-Jährigen von 27,8% und wird Vorausberechnungen nach im Jahr 2030 die Region mit dem höchsten Anteil an über 65-Jährigen darstellen - innerhalb Deutschlands und europaweit. Derzeit fehlt es im Chemnitzer Raum an niedrigschwelligen Bewegungsangeboten zur Gesundheitsförderung in den Lebenswelten vulnerabler Senior*innen (z. B. alleinstehend, in Armut lebend, an chronischen Krankheiten leidend).
Demnach verfolgt das seitens der TU Chemnitz entwickelte Gesundheitsförderungsprogramm „BeTaSen“ das Ziel, die Aufnahme und Aufrechterhaltung eines aktiven, gesunden Lebensstils in den Lebenswelten älterer vulnerabler Stadtteilbewohner*innen in Chemnitz zu fördern. Die im Rahmen von „BeTaSen“ konzipierte Intervention (Dauer 12 Monate) beinhaltet u. a. bedarfs- und ressourcenorientierte Maßnahmen der Verhaltens- und Verhältnisprävention, die zu einer nachhaltigen Stärkung der Handlungsfelder „körperliche Aktivität“ (Kraft, Gleichgewicht, Ausdauer, Koordination, Beweglichkeit), „Kognition“ (z. B. Gedächtnis, Aufmerksamkeit, geistige Flexibilität) und „psychosoziale Gesundheit“ (z. B. Lebensqualität, psychische Gesundheit, soziale Teilhabe) beitragen sollen. Die gesundheitsförderliche Intervention wird durch Mentor*innen und Übungsleiter*innen umgesetzt, die durch Projektmitarbeiter*innen der TU Chemnitz mittels Workshops und Interventionsmanualen vor Interventionsbeginn geschult werden. Nach Abschluss der Intervention sollen die älteren Teilnehmer*innen im Sinne der Nachhaltigkeit in der Lage sein, selbstständig in den eigenen Lebenswelten körperlich aktiv zu werden.
Innerhalb des gemeinsamen Projektes der Stadt Chemnitz und der TU Chemnitz begleitet das zuständige Steuerungsgremium alle Phasen der Planung (Konzeption), Umsetzung und Evaluation der gesundheitsförderlichen Intervention. Mit den kommunalen Projektpartner*innen wird gleichzeitig der Auf- und Ausbau einer dauerhaften Akteursgemeinschaft zur nachhaltigen Umsetzung dieses Projektvorhabens geplant. Zudem soll ein wesentlicher Beitrag zur systematischen Weiterentwicklung und Stärkung der kommunalen Prävention und Gesundheitsförderung sowie zur Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit geleistet werden.
Ansprechpartnerinnen: Dr. Katrin Müller, Tina Auerswald
Laufzeit: 01.07.2021 - 30.06.2025
Kooperationspartner: Stadt Chemnitz (AG Gesundes Chemnitz)
Projektpartner*innen: SG Adelsberg e.V. (Abteilung Seniorensportschule), Chemnitzer Freizeit- und Wohngebietssportverein e.V., Bürgerinitiative Chemnitzer City e.V., Bürgerplattform „Chemnitz-Mitte“
Weitere Informationen zur Studienteilnahme: Flyer
Auswirkungen von COVID-19 als BK-Nr. 3101 oder anerkannter Arbeitsunfall auf die körperliche Belastbarkeit, psychische Gesundheit und Arbeitsfähigkeit – ein Beitrag zur Handlungssicherheit im Reha-Management (FF-FB0326)
Der Verlauf von COVID-19 ist sehr vielfältig, unspezifisch und variabel in der Ausprägung der Erkrankungsschwere sowie der auftretenden Symptomatik mit teilweise schweren (Hospitalisierung) und kritischen (intensivpflichtig, Todesfälle) Verläufen (RKI, 2020). Unklar ist bisher, welche Folgeerkrankungen und Langzeiteffekte COVID-19 auf die physische und psychische Gesundheit sowie Arbeitsfähigkeit bewirkt und ob krankheitsbedingte Einschränkungen persistent sind.
Primäres Untersuchungsziel ist, mittel- und langfristige Auswirkungen von COVID-19 als anerkannte Berufskrankheit (BK-Nr. 3101) oder anerkannter Arbeitsunfall auf die körperliche Belastbarkeit, psychische Gesundheit und Arbeitsfähigkeit zu detektieren und detailliert zu beschreiben. Schließlich soll untersucht werden, ob bei Patientinnen und Patienten in Abhängigkeit vom Alter, Geschlecht, von Vorerkrankungen und Berufstätigkeit unterschiedliche Auswirkungen nachweisbar sind. Gleichzeitig dienen die Ergebnisse dazu, potentielle Zusammenhänge von COVID-19 mit körperlicher sowie psychischer Funktionsfähigkeit und Arbeitsfähigkeit zu verstehen. Außerdem werden Besonderheiten bei der Umsetzung eines stationären Heilverfahrens für Patientinnen und Patienten mit COVID-19 als BK-Nr. 3101 oder anerkannter Arbeitsunfall dokumentiert. Aufgrund der Erkenntnisse werden Hinweise zur Handlungssicherheit im Reha-Management u. a. mit dem Ziel der Aufrechterhaltung der Gesundheit sowie beruflichen und sozialen Teilhabe abgeleitet.
Die Umsetzung des Forschungsansatzes ist mit einer prospektiven, nicht kontrollierten, longitudinalen Beobachtungsstudie mit vier Messzeitpunkten als Fallserie an der BG Klinik für Berufskrankheiten in Bad Reichenhall geplant.
ProjektmitarbeiterInnen: Dr. Katrin Müller, Katharina Zwingmann
Projektlaufzeit: 01.05.2021 bis 31.10.2023
Projektförderer: DGUV Forschungsförderung (FF-FB0326)
Prävention in (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen in Sachsen
Der demographische Wandel mit seinen Folgen für die gesellschaftliche Entwicklung führt u. a. zu einer Erhöhung der Krankheitslast sowie einen starken Anstieg der Anzahl Pflegebedürftiger und stellt somit eine Herausforderung für das Gesundheitssystem in der Zukunft dar. Mit Einführung des Präventionsgesetzes (PrävG 2016) sollen Präventionsmaßnahmen im Setting Pflege implementiert werden. Durch die Umsetzung von Präventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen in der (teil- und vollzeit-)stationären Langzeitversorgung kann ein bedeutender Beitrag zur Stärkung gesundheitsfördernder Potentiale der BewohnerInnen von Pflegeeinrichtungen geleistet werden. Gleichzeitig können bei Inanspruchnahme Effekte auf biopsychosozialer Ebene für Pflegebedürftige und deren Angehörige hervorgerufen werden.
Hauptziel des Projektes ist die Konzept-, Ergebnis-, Struktur- und Prozessevaluation der vom SBV konzipierten Bewegungsintervention, welche über 12 Monate mit den BewohnerInnen von verschiedenen stationären Pflegeeinrichtungen in Sachsen von lizenzierten ÜbungsleiterInnen umgesetzt wird. Die Ergebnisse leisten einen Beitrag zur Konzipierung und Weiterentwicklung von effektiven und effizienten Gesundheitsförderungskonzepten im Setting Pflege.
ProjektmitarbeiterInnen: Alexandra Clauß, Dr. Katrin Müller
Projektlaufzeit: 01.07.2020-28.02.2022
Projektförderer: Sächsischer Behinderten- und Rehabilitationssportverband e. V. (SBV) in Kooperation mit der BARMER und der IKK classic