W-25 Borderline und Muttersein - Ein Gruppentraining für Mütter mit Borderline Störung
Datum: Freitag, 26.05.2017 von 14:30-18:00 Uhr
Referent/Workshopleiter: Prof. Dr. Babette Renneberg (Freie Universität Berlin)
Co-Autorin: Dr. Charlotte Rosenbach (Freie Universität Berlin)
Abstract
Die ersten Jahre der Kindererziehung stellen für alle Mütter (und Väter) eine Herausforderung und Umstellung dar. Kinder zu haben und zu erziehen bedeutet Freude und Belastung zugleich. Frauen mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS) leiden unter permanenten Krisen und extremen Schwankungen in der Stimmung, dem Selbstwert und der Identität. Oft reagieren die Betroffenen in Stresssituationen sehr impulsiv und selbstschädigend, um eine für sie nicht aushaltbare Situation zu verändern. Die Erziehung von kleinen Kindern stellt insofern eine besondere Herausforderung für Personen mit einer BPS dar. Studien zeigen, dass die Kinder von Müttern mit BPS ein höheres Risiko haben, verschiedene Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln und später selbst an psychischen Störungen zu erkranken. Angelehnt an das DBT Skills Training wurde ein Gruppenprogramm konzipiert, mit dem Ziel, die Mütter bei der Erziehung ihrer Kinder zu unterstützen.
Ziele und Methoden:
In diesem Workshop wird das Gruppentherapieprogramm für Mütter mit BPS vorgestellt, welches in insgesamt 12 Sitzungen psychoedukative und verhaltenstherapeutische Methoden und Übungen zur Steigerung der Erziehungskompetenz verknüpft. Dabei werden die Themen kindliche Bedürfnisse, Stress und Stressbewältigung, Struktur, Konfliktlösung, Umgang mit Gefühlen, Achtsamkeit, Mythen und Grundannahmen in der Erziehung sowie die Bedeutung der Körpers in der Erziehung (Nähe, Gewalt) bearbeitet. Anhand von Fallbeispielen werden die wesentlichen Elemente des Trainings besprochen und die Anwendung in Kleingruppen geübt.