W-18 Spiegelbilder, Innenbilder, Modifikationen: Kognitive Therapie bei Körperdysmorpher Störung

Datum: Freitag, 26.05.2017 von 09:00-12:30 Uhr sowie 14:30-16:00 Uhr

Referent/Workshopleiter: Dr. Viktoria Ritter (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
Co-Autor: Prof. Dr. Ulrich Stangier (Goethe-Universität Frankfurt am Main)

 

Abstract

Die Körperdysmorphe Störung (KDS) ist gekennzeichnet durch die exzessive Beschäftigung mit einem oder mehreren wahrgenommenen Makeln im Aussehen, die für andere nicht oder allenfalls minimal erkennbar sind. Die Störung ist mit einem starken Leidensdruck sowie erheblichen Beeinträchtigungen verbunden und verbreiteter als angenommen. In der psychotherapeutischen Praxis wird die KDS häufig nicht erkannt und unzulänglich behandelt.

Ziele und Methoden:
Im Workshop wird ein kurzer Überblick über Störungsbild, Ursachen und Diagnostik gegeben. Im Mittelpunkt stehen kognitive Interventionsansätze, die auf eine Veränderung zentraler aufrechterhaltender kognitiv-emotionaler Prozesse bei KDS (z.B. selektive Makelaufmerksamkeit, verzerrte mentale Vorstellungsbilder, negative autobiografische Erinnerungen, Gefühle, Gedanken, Grundüberzeugungen, Schemata) fokussieren. Es werden Interventionen wie Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungstraining, Distanzierungsübungen, Videofeedback, Imagery Rescripting und Verhaltensexperimente vorgestellt, die sich als hilfreich erwiesen haben und aktuell in einer Psychotherapiestudie in vollem Umfang evaluiert werden. Das Vorgehen wird praxisnah anhand von Videoaufnahmen, Rollenspielen und Übungen veranschaulicht.