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Professur für Gesundheitssoziologie
Lehrforschungsprojekte
Professur für Gesundheitssoziologie 

Projektarbeiten

Nachfolgend sind die bisherigen studentischen Projekte gelistet, welche einen großen Teil des Masterstudiums ausmachen. Studierende des Masters Soziologie und Studierende des Masters Public Health arbeiten hier meistens zusammen. Die Projekte sind in der Regel über drei Semester angelegt.

Medical Gaslighting (2023)

In einer Befragung werden sächsischen Ärzten Karteikarten von fiktiven PatientInnen vorgelegt. Diese sollen nach der Dringlichkeit der Behandlung eingeschätzt werden.

Einstellungen zur Sterbehilfe (2023)

In einer Vignettenstudie werden unterschiedlich erkrankte Personen geschildert und Befragte schätzen ein, wie hoch ihr Anspruch auf mögliche Sterbehilfe sein sollte. Dabei werden Länderkontexte berücksichtigt, die unterschiedlich restriktiv mit Sterbehilfe umgehen.

Krebsvorsorgeverhalten (2022)

In einer Onlinebefragung wurden Einstellungen und Informationsverhalten zu unterschiedlichen Maßnahmen der Krebsvorsorge erhoben. 215 Personen haben an der Befragung teilgenommen.

Organspendeausweis (2022)

In einem Discrete Choice Experiment (DCE) wurden den Befragten mehrere Personenpaare vorgelegt. Jede Person wies dabei variierende Merkmale auf (Geschlecht, Alter etc.). Zu jedem Pärchen sollten die Befragten angeben, wer von beiden ihrer Meinung nach eher einen Organspendeausweis mit erlaubter potentieller Oranentnahme vorweisen kann.

Arztbesuche zu Zeiten der Corona-Pandemie (2021)

Im Rahmen einer Vignettenstudie wird untersucht, welche Faktoren die zeitnahe Nutzung von anstehenden Arztterminen während der Corona Pandemie beeinflussen. Hierbei werden die Gründe des Arztbesuchs variiert (Arzbesuche mit und ohne Maske), Vorsorge vs. konkrete Behandlung und Strukturelle Aspekte berücksichtigt (Größe des Wartezimmers, Infektionszahlen je 100.000 Menschen etc.). 

Stigmatisierung von Geschlechtskrankheiten (2021)

In diesem Projekt wird mittels Vignettenansatz die platonische Freundschaftsneigung untersucht, wenn mögliche neue Freunde an Geschlechtskrankheiten leiden. Hierzu wird u.a. das Alter, Geschlecht, Art der Geschlechtskrankheit und der Ansteckungsweg variiert.

Bereitschaft zur Blutspende (2020)

In einer Vignettenstudie wurde untersucht, wie hoch die Bereitschaft zur Blutspende eingeschätzt wird, wenn Merkmale der Personen (Geschlecht, Alter, Anfahrtsweg, Blutspendeverhalten des sozialen Umfelds etc.) variiert werden.

Corona App (2020)

Parallel zur Veröffentlichung der Corona Warn-App (CWA) der Bundesregierung im Juni 2020 wurde im Zuge des Lehrforschungsprojektes die Nutzungsbereitschaft einer CWA bei experimentell variierten Eigenschaften der App und variierten Ramenbedinungnen (aktuelles Infektionsgeschehen) untersucht.

Stigmatisierung des Konsums von Alkohol in der Öffentlichkeit (2019)

Das Projekt besteht aus zwei Teilen. A) In einer Vignettenstudie werden verschiedene Szenarien öffentlichen Alkoholkonsums variiert. Von allein Trinkenden in der Straßenbahn bis zu gemeinschaftlichem Trinken unterschiedliche alkoholhaltiger Getränke auf einer Parkbank werden unterschiedlichste Situationen beschrieben und die Akzeptanz der jeweiligen Situation erhoben. B) Zudem erfolgt ein Feldexperiment. TesttrinkerInnen werden auf Parkbank und in der Straßenbahn platziert. Verdeckt agierende BeobachterInnen erfassen verbale und nonverbalen Reaktionen der PassantInnen, die die Trinksituationen  bemerken (können).  

Neben den inhaltlichen Ergebnissen beider Teilprojekte ist vor allem von Interesse, inwiefern Vignettenstudie und Feldexperiment zu vergleichbaren Resultaten gelangen. 

Entscheidungsverhalten bei der Nutzung von Arzt­bewertungs­portalen (2018)

Bei diesem Projekt wird erforscht, wie Personen, die einen speziellen Arzt suchen, Informationen abwägen, die von Arzt­bewertungs­portalen bereitgestellt werden (Anzahl an Bewertungen, Noten, Anfahrtswege, besondere Serviceangebote)

Ergebnisse dieser Studie sind in einem Fachartikel veröffentlicht:

  • Schmidt, Christine; Suhr, Melissa; Kriwy, Peter (2022) Das Entscheidungsverhalten in Arztbewertungsportalen. Ergebnisse einer Vignettenstudie in den neuen Bundesländern. Das Gesundheitswesen DOI: 10.1055/a-1955-9986

Akzeptanz und Erfolgseinschätzung zu betrieblicher Gesundheitsförderung (2018)

Unterschiedliche Maßnahmen werden in diesem Projekt in unterschiedlichen betrieblichen Settings präsentiert und die Erfolgseinschätzung und Akzepanz von MitarbeiterInnen unterschiedlicher Betriebstypen erforscht.

Arzt-Elterninteraktion bei der Impfaufklärung (2018)

Die Impfaufklärung ist ein wichtiger Teil der Impfentscheidung von Eltern, die sich (idealerweise) für eine Standardimpfung ihrer Kinder entscheiden sollen. Merkmale der Ärzte und Merkmale der Eltern werden hier variiiert und auf diese Weise unterschiedliche Settings des Entscheidungsverhaltens erzeugt.

Erfolgseinschätzung von Maßnahmen zur Reduktion von Körpergewicht (2017)

In diesem Projekt  wird die Erfolgsaussicht von unterschiedlichen Maßnahmen zur Reduktion von Körpergewicht In einem faktoriellen Survey erforscht (die Maßnamen, die experiementell variiert werden, sind: Gesundheits-App, Walkinggruppe (3x pro Woche je 30 min), Kombinationstraining aus Kraft- und Ausdauer, Weightwatchers-Programmteilnahme und eine Reha- Abnehmkur).

Soziale Distanz gegenüber HIV-positiven Menschen (2017)

In einem faktoriellen Design werden Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Art der HIV-Übertragung und ausgeübte Berufe variiert. In einer Onlinebefragung werden die Unterschiede in der sozialen Distanz zu betroffenen Personen erforscht.

Ergebnisse dieser Studie sind in einem Fachartikel veröffentlicht:

  • Haink, Michele; Jaworeck, Sandra; Kriwy, Peter (2021) „Blaming the victim?“ Ergebnisse einer Vignettenstudie zur Stigmatisierung von HIV-positiven Personen, Prävention und Gesundheitsförderung, DOI: 10.1007/s11553-021-00916-y.

Gesundheits-Apps (2017)

In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, ob die subjektiv eingeschätzte Schichtzugehörigkeit von Studierenden einen Einfluss auf das Gesundheitsverhalten (Nutzung von Fitness-Tracker, Fitness-Apps und ärztliche Vorsorgedienstleistungen) hat. Die Untersuchung erfolgte mittels einer quantitativen Online-Erhebung an der TU Chemnitz.

Ergebnisse dieser Studie sind in einem Fachartikel veröffentlicht:

  • Kriwy, Peter; Glöckner, Richard (2019) Einstellung zum Datenschutz und mHealth-Nutzung. Prävention und Gesundheitsförderung DOI: 10.1007/s11553-019-00755-y.

Organallokation (2017)

Dieses Lehrforschungsprojekt untersucht verschiedene Mechanismen, welche hinter einer möglichen Wartelistenplatz-Zuteilung fiktiver Organempfänger durch Laienbeurteiler stehen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Kriwy wurde 2016 der Projektrahmen konzipiert und anschließend durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 134 Fragebögen von Personen im Alter zwischen 17 und 77 Jahren ausgefüllt und insgesamt 1340 Vignetten bewertet.
 

Pregorexie - Stigmatisierung oder Wirklichkeit? (2016)

Die studentische Projektarbeit unter Leitung von Sandra Herrmann thematisierte den „Schlankheitswahn bei Schwangeren“, welcher nicht nur in der amerikanischen und britischen, sondern auch in der deutschen Gesellschaft unter dem Begriff „Pregorexie“ zunehmend an Bedeutung gewinnt[5]. Presseberichten zu Folge verfolgen schwangere Frauen vermehrt einem neuen Trend des prominenten Schönheitsideals: während und nach der Schwangerschaft möglichst dünn bleiben. Dieser Schlankheitswahn kann Gefahren für das (ungeborene) Kind und für die Mutter nach sich ziehen.
Ziel des Projektes war es, herauszufinden ob sich Anzeichen für eine steigernde Prävalenzrate aufzeigen lassen, wie sich dieser Trend zum falschen Schönheitsideal bei Frauen durchsetzt und in welcher Form. Gleichzeitig sollte hingegen untersucht werden, ob „Pregorexie“ möglicherweise nur eine verzerrte Wahrnehmung als Resultat aus einem gesellschaftlichen Stigmatisierungsprozess ist.