Die NMUN-Delegation der TU Chemnitz
National Model United Nations (NMUN) – ein studentisches Projekt der Professur Internationale Politik
Die alljährliche NMUN-Konferenz in New York City zählt zu den größten und professionellsten Simulationen der Arbeit der Vereinten Nationen (UNO). Im Rahmen dieser agieren studentische Delegationen in der Rolle von Diplomaten und vertreten die Positionen sowie das Interesse eines ihnen zugewiesenen Landes in ausgewählten Komitees.
Unter dem Motto „UNI goes UNO“ nahmen Chemnitzer Delegationen – bisher als einzige sächsische Universität – jährlich an der NMUN-Simulationskonferenz teil und diskutierten über aktuelle Themen und Herausforderungen der Weltpolitik. Sie verfassten Resolutionen und bemühten sich dabei, die Interessen des ihnen zugeteilten Landes bestmöglich zu vertreten. Dabei waren diplomatisches Feingefühl, Entscheidungsfreude, Reaktionsschnelligkeit und Kompromissfähigkeit von entscheidender Bedeutung.
Das Projekt ist derzeit pausiert und ausgesetzt. Sobald NMUN wieder stattfindet, werden hier alle relevanten Informationen bereitgestellt.
Rückblick 2024 - Wir sind die Republik Sierra Leone!
Bereits die ersten Vorschläge der diesjährigen Delegation hatten schnell gezeigt, dass sich unsere Interessen bezüglich der Länderpräferenzen auf Afrika fokussierten. Aus diesem Grund stand unser Entschluss frühzeitig fest, einige Staaten dieses Kontinents und dieser Region ganz oben auf unsere Länderliste zu setzen. Vor dem Hintergrund zahlreicher Krisen und Probleme, wie etwa der rasch angestiegenen Bevölkerungszahl oder der vielen innen- sowie außenpolitischen Herausforderungen, war es für uns Studierende eine neue und herausfordernde Aufgabe, uns in diese Situationen hineinzuversetzen.
Mit Sierra Leone vertraten wir ein Land, das zu den Least Developed Countries zählte und infolgedessen mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert war, welche sich wiederum in der Auswertung der landesbezogenen Werte im Rahmen der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen widerspiegelten. Sei es der Zugang zu sauberem Wasser und Elektrizität, eine sichere Nahrungs- und Energieversorgung, Zugang zu Bildung oder Geschlechtergerechtigkeit und Sicherheit von Mädchen und Frauen – obgleich international wie regional vernetzt und kooperativ, erlebte Sierra Leone auf all diesen Gebieten Schwierigkeiten, denen wir uns im Rahmen der auf der Konferenz behandelten Themen widmen wollten, um Ideen für das Land und die Region zu erarbeiten.
Daher war es für uns eine große Ehre, dass wir Sierra Leone bei der NMUN-Konferenz in New York im März 2024 repräsentieren durften.
Zu Beginn unserer Vorbereitungen arbeiteten wir uns intensiv unter anderem in die Geschichte, die Kultur und die Politik „unseres“ Landes ein. Auf diese Weise beabsichtigten wir, die Position der Republik Sierra Leone zu den entsprechenden Konferenzthemen von NMUN 2024 realitätsgetreu vertreten zu können. Des Weiteren sammelten wir vom 19.01. bis zum 21.01.2024 zusätzlich zu unseren mehrstündigen Wochensitzungen weitere Erfahrungen bei der MUN-Simulation in Erfurt (EfMUN). Diese Vorbereitungen schulten unser Gespür und Verständnis für außenpolitische Entscheidungsprozesse, sodass wir unser diplomatisches Verhandlungsgeschick im Hinblick auf die Konferenz in New York bestmöglich unter Beweis stellen konnten.