H2020 Projekt Whole-COMM: Exploring the Integration of Post-2014 Migrants in Small and Medium-Sized Towns and Rural Areas from a Whole of Community Perspective
Zielsetzung des Projekts
Während der vergangenen Jahre ist die Zuwanderung von verschiedenen Gruppen von Migrant*innen und Asylsuchenden in die Europäische Union stark angestiegen. Eine Folge davon ist, dass nun auch in Klein- und Mittelstädten sowie in ländlichen Regionen, die zuvor wenig Zuwanderungen erlebt hatten, die Präsenz von Migrant*innen, insbesondere von Geflüchteten, zugenommen hat. Wie kleinere Gemeinden auf damit verbundene Herausforderungen reagieren und welche Strategien für die Teilhabe von Geflüchteten entwickelt werden, hat einen erheblichen Einfluss auf den künftigen gesellschaftlichen Zusammenhalt und den Umgang mit Migration in Europa.
Das von der Europäischen Kommission im Rahmen des H2020 Rahmenprogramms geförderte Forschungsprojekt Whole-COMM widmet sich dieser Thematik mit einem innovativen ganzheitlichen Forschungsansatz, der die Integration von Geflüchteten in einem breiteren Kontext von Gemeindeentwicklung verortet. Folgende Annahmen sind dabei erkenntnisleitend:
- Die Integration von Geflüchteten findet in lokalen Kontexten mit jeweils spezifischen strukturellen Rahmenbedingungen statt.
- Die Integration von Geflüchteten wird befördert und strukturiert durch die Interaktionen verschiedenster Akteur*innen, deren Beziehungen unterschiedliche Handlungsebenen verbinden.
- Die Integration von Geflüchteten ist ergebnisoffen; sie kann sowohl zu sozialer Kohäsion oder auch zu sozialer Fragmentierung vor Ort führen.
Durch den Fokus auf Klein- und Mittelstädte sowie ländliche Regionen trägt Whole-COMM zur Schließung einer bedeutsamen Lücke in der bisherigen Forschung und dem politischen Diskurs bei, die sich bislang vor allem auf Befunde zu Integration in größere urbane Regionen stützen.
Im Video stellt Prof. Birgit Glorius das Forschungsprojekt kurz vor.
Whole-COMM wird durch die Europäische Kommission im Rahmen des Förderprogramms Horizont2020 finanziert. Professorin Dr. Birgit Glorius von der TU Chemnitz ist Teil eines aus 12 Institutionen bestehenden Konsortiums, das unter der der wissenschaftlichen Leitung von Tiziana Caponio (FIERI/Collegio Alberto) steht. Die Partner sind: Collegio Alberto/Fieri (IT), Universität für Weiterbildung Krems (AT), Vrije Universiteit Brussel (BE), Technische Universität Chemnitz (DE), European University Institute (IT), Centre D’informacio I Documentacio Internacionals A Barcelona (ES), Uniwersytet Wroclawski (Pl), Erasmus Universiteit Rotterdam (Nl), Malmo Universitet (SE), Migration Policy Group (BE), Sabanci Universitesi (TR), York University (CA).
Projektergebnisse
Wir freuen uns, hier aktuelle Ergebnisse aus dem deutschen Teilprojekt teilen zu können.
Aus der empirischen Forschung in sechs Fallstudienorten sind mehrere Länderberichte entstanden: Der erste Bericht befasst sich mit lokalen Politikansätzen für die Integration von Geflüchteten und den Beziehungen zwischen unterschiedlichen Regierungsebenen. Der zweite vertieft die Themenfelder Zugang zum Wohnungs- und Arbeitsmarkt, zu Sprachkursen und sozialen Treffpunkten, sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Integrationsprozesse. Der dritte Länderbericht beschäftigt sich mit sozialen Beziehungen und dem Zusammenleben auf lokaler Ebene. Er berücksichtigt auch, wie die Ankunft von Geflüchteten aus der Ukraine die Situation in den untersuchten Gemeinden verändert hat.
Lokale Politikansätze & Politikgestaltung im Mehrebensystem
Whole-COMM Country report on local policies (WP3)
Zugang zum Wohnungs- und Arbeitsmarkt
Whole-COMM Country report on refugees access to services (WP4)
Soziale Beziehungen und Zusammenleben
Whole COMM-Country Report "Social Relations" (WP5)
Deutsche Zusammenfassung Whole-COMM Report "Soziale Beziehungen und Zusammenleben" (WP5)
Ankommenserfahrungen von geflüchteten Menschen: Alter und Ankommen; Stereotype, Diskriminierungen und Rassismus; Räume für Begegnung
Zusammenfassung Kurzvorträge zum Ankommen von Geflüchteten
Projektinformationen
Finanzierung: Europäische Kommission
Projektleitung: Prof. Dr. Birgit Glorius
Projektmitarbeiterinnen: Dr. Friederike Enßle-Reinhardt, Hanne Schneider
Studentischer Mitarbeiter: Edgar Zschoche (2022-2023)
Projekt-Homepage: www.whole-comm.eu/germany