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Humangeographie

Ortstermine: Rekonstruktion lokaler Migrationsgeschichten

Das Kooperationsprojekt „Ortstermine: Rekonstruktion lokaler Migrationsgeschichten“ wird im Rahmen des 2023 an unser Team verliehenen Kalliope-Preises für praxisorientierte Migrationsforschung in Kooperation mit dem Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven e.V. durchgeführt. Ziel ist die Erarbeitung eines Leitfadens („Werkzeugkoffer“), mit dem interessierte Bürger:innen als „citizen scientists“ ihr eigenes Wohnumfeld erkunden können und Schritt für Schritt eigene Stadtrundgänge zur lokalen Migrationsgeschichte erarbeiten. Als weiteres Projektergebnisse wird eine Ausstellung konzipiert.

Das Preisträgerprojekt basiert auf der Kernthese, dass Auseinandersetzungen mit dem Thema Migration vor allem dann tragen, wenn die Vielfalt von vielstimmigen und mitunter widersprüchlichen Migrationsgeschichten in ihren unterschiedlichen lokalen Kontexten gesehen und anerkannt wird. Eine Auseinandersetzung mit der Vielfalt von Migrationsgeschichten ermöglicht den Beteiligten einen Perspektivenwechsel und damit eine kritische Reflexion des eigenen Standpunktes zu Themen wie Migration, Fremdheit, Identität, Ankommen und Integration. Die Anbindung dieser Themen an konkrete Standorte des eigenen, vertrauten Wohnortes vertieft diese Form der reflexiven Auseinandersetzung.

Werkzeugkoffer zur Erarbeitung von Stadtrundgängen

Die Entwicklung des Werkzeugkoffers geschieht interaktiv. Bürger:innen unserer Projektstandorte Chemnitz und Bremerhaven tragen zur Erarbeitung des Stadtrundgangs bei, schlagen Standorte vor und bringen Material ein. Lokale Vereine und Initiativen werden als Multiplikator*innen und Kooperationspartner*innen gewonnen.  Als Begleitgruppe kommentieren sie die Erarbeitung von Stadtrundgängen in beiden Standorten. Außerdem unterstützen ihre Perspektiven bei der Entwicklung des Werkzeugkoffers als allgemein verständliches, anregendes Format, um selbst aktiv zu werden und Migrationsgeschichten vor Ort zu ergründen.

Ausstellung zur lokalen Migrationsgeschichte

Die dokumentierten Stadtrundgänge zu lokalen Migrationsgeschichten werden außerdem mit vielfältigem Material, bestehend aus Fotos, Artefakten, Beschreibungstexten und ggf. Audio- oder Videosequenzen des Rundgangs als Wanderausstellung aufbereitet. 2025 ist die Ausstellung zunächst in der Stadt Chemnitz zu sehen, welche im Jahr 2025 den Titel einer Europäischen Kulturhauptstadt trägt, und anschließend am Standort des Deutschen Auswandererhauses in Bremerhaven.

Laufzeit: 2024-25

Kooperationspartner: DEUTSCHES AUSWANDERERHAUS Bremerhaven

Projektbeteiligte Professurmitarbeiter:innen: Prof. Dr. Birgit Glorius, Dr. Friederike Enßle-Reinhardt, Hanne Schneider, Stephan Schurig

Studentische Mitarbeiterin: Sandra Fischer