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Juniorprofessur Digital Humanities
Aktuelles

Aktuelles

Auf dieser Webseite informieren wir Sie über kommende Veranstaltungen und aktuelle Informationen, die im Zusammenhang mit der Juniorprofessur Digital Humanities stehen.

 

Zukünftige Veranstaltungen

Erste internationale Tagung "Literarisches Recycling für postdigitale Leser".

Eine digitale Epistemologie für das Recycling von Literaturen? Digitale Literaturstudien in der Diskussion

Fakultät für Philologie, Universidad Complutense de Madrid, 26. und 27. September 2024

Organisiert von der Forschungsgruppe LEETHI

 

Jetzt, wo wir in einem postdigitalen Zustand leben (ohne es zu merken), wo jedes kulturelle Objekt mit einer für viele erreichbaren digitalen Technologie recycelt zu werden scheint, ist es an der Zeit, sich die Frage nach den konzeptionellen und methodologischen Modellen zu stellen, die diesen Technologien zugrunde liegen und durch diese erzwungen werden.Welche kulturellen Recyclings (des Lesens, der Literaturen, der Literaturgeschichten) schlagen die sogenannten Digital Humanities vor? Wir stellen fest, dass durch die Konstruktion digitalisierter Korpora, durch die vor allem quantitativen und probabilistischen Methoden der DH sowie durch die Fähigkeit von Maschinen, Daten zu zählen, ein Modell der Objektivität und eine Epistemologie vorgeschlagen wird, das mit pluralen Hermeneutiken zu kollidieren scheint.Wenn diese Methoden es ermöglichen, die Vergangenheit durch neue Linsen zu betrachten, wie können wir dies tun, ohne die Zwischenräume und Ambiguitäten zu vergessen, die sie auslassen? Wie können uns die Phänomene der Vergangenheit, wie die transkulturellen oder transtemporalen Verflechtungen und die Medialität anderer Epochen, als Kontrastfolie zur Gegenwart helfen, genau die Mediatisierung und das Recycling der Literatur heute zu verstehen, insbesondere die, die durch die Methoden der Digital Humanities erfolgen?Wenn wir seine Geschichte (besonders seit dem Positivismus des 19. Jahrhundert, aber auch vor diesem) und die Institutionalisierung der Disziplin (der Digital Humanities) betrachten, lässt sich feststellen, dass es sich nicht um ein neues Modell handelt, sondern um ein altes, das als solches zu konservativen Prinzipien und Hierarchien neigt. Es handelt sich jedoch um ein Modell, das als innovativ angesehen wird, da es eine soziokulturelle Verwendung in der Literaturwissenschaft schafft, modifiziert und einführt. Deshalb müssen wir die epistemologischen Verzerrungen (biases) dieses Modells hinterfragen. In der Kultur, in den Literaturen sind Verzerrungen zu beobachten. Wir müssen die spezifischen Merkmale digitaler Methoden im Bereich der Literaturwissenschaft, ihre Konzeptualisierungen und die ihnen zugrunde liegenden Epistemologien kritisch hinterfragen, um künftige Orientierungen zu finden, aber auch ihre Grenzen und blinden Flecken: Wir brauchen Kritische Digitale Humanities.

 

Die Sprachen der Tagung sind Spanisch, Deutsch und Englisch. Die eingeladenen Vorträge werden ins Spanische übersetzt.

Weitere Informationen zur Tagung finden Sie auf der Webseite der Universidad Complutense de Madrid.

 

Beteiligte Personen: u.a. Rabea Kleymann, Anita Traninger, Miriam Llamas, Amelia Sanz

 

Vergangene Veranstaltungen

Der Vortrag untersucht die Rolle und Entwicklung der Theoriebildung in den Digital Humanities. Dabei werden aktuelle Diskussionen und Kontroversen zur Theoriebildung in den Digital Humanities beleuchtet. Ein besonderer Fokus liegt auf der Analyse unterschiedlicher Verwendungskontexte des Theoriebegriffs, die sowohl aus den Geisteswissenschaften als auch aus der Informatik, Computerlinguistik und Statistik stammen. Anhand von Fallbeispielen wird das Zusammenspiel unterschiedlicher Theoriekonzepte in konkreten Forschungssettings diskutiert. Wie passen eigentlich Matrizenaddition und hermeneutisches Verstehen zusammen? Welche epistemischen Prämissen gehen mit dem Satz von Bayes einher? Und wie materialisieren sich theoretische Annahmen in Software und Code?  Der Vortrag lädt nicht nur dazu ein, über Theoriebildung in den DH nachzudenken, sondern auch unsere Vorstellung einer partizipativen und kollaborativen Theoriearbeit neu zu imaginieren.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Digital Humanities an der Universität Stuttgart.

Beteiligte Personen: Rabea Kleymann

Zivilgesellschaftliche Organisationen prägen nicht nur die Chemnitzer Stadtöffentlichkeit sondern auch das Campusleben der Technischen Universität Chemnitz nachhaltig. Bisher gibt es keine Datensammlung, die das vielfältige Engagement zivilgesellschaftlicher Akteure dokumentiert und sichtbar macht. Aber wie lässt sich zivilgesellschaftliches Engagement datenbasiert erforschen? Welche Themen, Interessen und Angebote spielen in der öffentlichen Kommunikation zivilgesellschaftlicher Akteure in Chemnitz eine Rolle? 

Die Repräsentation durch Daten gewinnt in einer pluralistischen, digitalen Gesellschaft an Bedeutung. Daten bilden weder Wahrheit noch Wirklichkeit objektiv ab, aber sie können als Argumente und Evidenzen eingesetzt werden, um wirksame Narrative zu etablieren. Wer oder was durch Daten repräsentiert wird, ist eine Frage der sozialen Teilhabe, der kollektiven Selbstwirksamkeit und der Sichtbarkeit im politischen Diskurs.

In Kooperation mit dem Chemnitz Open Space lädt die Juniorprofessur Digital Humanities zum 1. offenen Datenpicknick „Kartierung zivilgesellschaftlicher Diskurse in Chemnitz“ ein. In Picknickatmosphäre explorieren wir gemeinsam zivilgesellschaftliche Daten aus Chemnitz. Gegenstand der Datensammlung sind digitale Dokumente der öffentlichen Kommunikation, wie z. B. Pressemitteilungen, Kalendereinträge oder Chroniken. Statt Brote und Salate teilen wir also Ideen und Geschichten, gewonnen aus der Analyse und Visualisierung von Daten!

Was erwartet Sie?

  • Vorstellung der Datensammlung zivilgesellschaftlicher Initiativen in Chemnitz

  • Arbeit in Kleingruppen mit digitalen Werkzeugen, um Geschichten mit Daten zu erstellen – ganz gleich, ob analog oder digital

  • Ideen- und Wissensaustausch über die Bedeutung von zivilgesellschaftlichen Daten in Chemnitz

Zum Datenpicknick heißen wir alle zivilgesellschaftlich Aktiven aus der Stadt- und Hochschulöffentlichkeit, Studierende und interessierte Bürger:innen willkommen, um gemeinsam an und mit zivilgesellschaftlichen Daten zu arbeiten.

Bitte melden Sie sich bis zum 21. Mai 2024 an (post@chemnitz-open.space). Für Rückfragen steht Ihnen Marlene Kropp (marlene.kropp@s2023.tu-chemnitz.de) zur Verfügung. Die Teilnahme ist kostenlos und es sind keine speziellen technischen Voraussetzungen nötig. Wir empfehlen jedoch die Mitnahme eines Laptops oder Tablets.

Chemnitz Open Space, Brückenstr. 10, 09111 Chemnitz

Die AG Digital Humanities Theorie bietet diesen halbtägigen Workshop an. Der Fokus liegt auf Formaten des Theoriebezugs in der DH-Lehre. Gegenstände des Workshops sind ein von der AG erstellter Reader „DH-Theorie“ sowie eine Paneldiskussion mit Expert*innen, die DH-Studiengänge im deutschsprachigen Raum konzipiert haben bzw. koordinieren. Wir fragen, wie explizit der Theoriebezug in den Studiengängen ist, welche theoretischen Grundlagen häufig herangezogen werden, welches Verständnis von Theorie zugrunde gelegt wird (Reflexion, Praxis oder Textsammlung) und wie sich wissenschaftstheoretisch die einzelnen Disziplinen in oder gegenüber den Digital Humanities positionieren. Gemeinsam wollen wir eine These auf die Frage nach dem aktuellen Stand und der weiteren Entwicklung der Rolle von Theorie in DH-Studiengängen (quo vadis?) wagen.

Beteiligte Personen: Jonathan D. Geiger, Jan Horstmann, Rabea Kleymann, Julian Schröter

In den letzten 2-3 Jahren haben die vielfältigen Weisen, mit denen Bedeutung mittels großer Sprachmodelle hergestellt, untersucht und kommuniziert werden, bisherige Annahmen darüber, wie Forschende in den DH hermeneutische Bedeutung mit KI-basierten Instrumenten untersuchen, in Frage gestellt. Ziel des Panels ist es, die Konstruktion sprachlicher Bedeutung von Menschen und von großen Sprachmodellen durch eine theoretisch informierte und begrifflich differenzierte Beschreibungssprache genauer erfassen zu können, um auf diese Weise die Fortschritte, die Probleme und auch das Scheitern genauer beschreiben zu können.

Beteiligte Personen: Tessa Gengnagel, Fotis Jannidis, Rabea Kleymann, Julian Schröter, Heike Zinsmeister