Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis für das Sommersemester 2024
Professur Deutsch als Fremdsprache
Die Vorlesung führt ein in die zentralen Vermittlungsgegenstände des Faches Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (deutsche Sprachstrukturen aus der Fremdperspektive, Fachsprache, Wissenschaftssprache, deutsche Literatur) sowie die Forschungsdisziplinen, die das Handwerkszeug für eine erfolgreiche Vermittlung des Deutschen für spezifische kommunikative Erfordernisse bereitstellen (Linguistik, Sprachlernforschung, interkulturelle Hermeneutik und Landeskunde).
Die erfolgreiche Vermittlung des Deutschen als Fremd- und Zweitsprache erfordert eine präzise Kenntnis der deutschen Sprachstrukturen, auch aus komparativer Perspektive, und ihres Erwerbs. Das Seminar vermittelt vertiefte Kenntnisse der Strukturen der deutschen Sprache aus der Eigen- und Fremdperspektive (insbesondere Wortarten, syntaktische Funktionen, topologische Satzstruktur, Phrasensyntax, Kasus, Verbmorphologie, Wortbildung, Sprachtypologie) und führt in die Zweitspracherwerbsforschung ein (insbesondere Spracherwerbshypothesen, Erwerbssequenzen, Profilanalyse). Diese Erkenntnisse werden anschließend auf die sprachdidaktischen Konzepte gängiger Lehrwerke und institutionell relevanter Prüfungsformate bezogen. Für diejenigen, die noch den alten Master studieren, zählt das als das Seminar "Medium Sprache".
Gegenstand des Kolloquiums sind die zentralen Schritte bei der Abfassung einer wissenschaftlichen Qualifikationsarbeit: Themenfindung, Formulierung der wissenschaftlichen Fragestellung, Literaturauswahl, Lektüre und Auswertung wissenschaftlicher Literatur auf die eigene Fragestellung hin, Untersuchungsmethoden, Darstellung des Forschungsstandes, Darstellung des eigenen Untersuchungsvorhabens, Präsentation der Untersuchungsergebnisse, Resümieren.
Um den sprachlichen Voraussetzungen ihrer Lernenden gerecht werden zu können, brauchen Lehrkräfte Wissen über Spracherwerbsverläufe in Erst- und Zweitsprache, Kenntnisse der Besonderheiten der deutschen Sprache sowie die Fähigkeit, erworbene sprachliche Strukturen angemessen einzuschätzen. Das Seminar „Zweitspracherwerb“ beschäftigt sich mit Theorien, Methoden und Erkenntnissen aus der Erst- und Zweitspracherwerbsforschung. Die Lehrkräfte vertiefen ihr Wissen über Sprache und Sprachgebrauch. Sie lernen u.a. ein Diagnoseinstrument (Profilanalyse) und dessen empirische Fundierung kennen, das es ihnen ermöglicht, die Sprachstände ihrer Lernenden zu erfassen und Fördermaßnahmen zu entwickeln.
Prüfungsleistung stellt eine 8-seitige Hausarbeit dar, in welcher die Studierenden unter Einbezug der Ergebnisse der Zweitspracherwerbsforschung selbstständig eine Profilanalyse an einem Lernertext durchführen. Studierende, die nach der Studienordnung von 2016 studieren, fertigen als Prüfungsleistung eine Lehrwerksanalyse an.
Kurstragende Lehrwerke spielen im DaF/DaZ-Unterricht eine maßgebliche Rolle, weshalb es lohnenswert ist, sich kritisch mit dem verwendeten Lehrwerk auseinanderzusetzen.Im Rahmen dieses Seminars führen wir beispielhaft anhand des Lehrwerks „Pluspunkt Deutsch – Leben in Deutschland“ eine Lehrwerksanalyse durch und betrachten dabei nacheinander die im Lehrwerk behandelten Themen, die Lehrbuchtexte, die Grammatikprogression und die Übungsaufgaben.Gegen Ende des Seminars können Sie sich selbst an der Analyse eines selbst gewählten Lehrwerks versuchen.Das Seminar ist offen für alle Interessierte.
Deutschlands gesellschaftliche Wirklichkeit wird elementar von Migrationsprozessen beeinflusst. Lehrende in allen Kontexten benötigen als Teil ihrer professionellen Kompetenz Wissen über unterschiedliche Phänomene der (post-)migrantischen Gesellschaft, nicht zuletzt, um ihr (unterrichtliches) Handeln an die Bedürfnisse und Lebenswirklichkeiten ihrer Lernenden anzupassen. Im Seminar widmen wir uns der Lektüre des Buches Dschinns von Fatma Aydemir und lesen begleitend ausgewählte Literatur zum Thema der sog. Migrationsliteratur. Ihr Buch kann als Teil der neuen deutschen (post-)migrantischen Literatur verstanden werden, die sich mit Themen wie Othering, Diskriminierung, Rassismus, Migration und Vertreibung sowie mit Identitäts- und Geschlechterfragen befasst. Ayedmirs 2022 veröffentlichtes Familiendrama spielt Ende der 1990er Jahre sowohl in der Türkei als auch in Deutschland und erzählt die Geschichte von sechs Menschen mit ihren ganz individuellen Perspektiven und Herausforderungen, die aber doch durch ihre familiäre Beziehung eng miteinander verbunden sind. Ziel des Seminars ist es, reflexiv danach zu fragen, was wir aus dem Gelesenen für unsere unterrichtliche Praxis mitnehmen können.
Professur Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
Die Vorlesung führt vor dem Hintergrund neuerer Forschungen, doch mit durchaus eigenem Ansatz in die wichtigsten Werke der mittelalterlichen Heldendichtung ein. Insbesondere das europäische Frühmittelalter wird einen breiteren Raum einnehmen (u. a. ‚Beowulf‘, ‚Hildebrandslied‘, ‚Waltharius‘). Daneben kommen der Nibelungen-Komplex und die Dichtungen um Dietrich von Bern ausführlicher zur Sprache. Schließlich sollen noch weitere europäische und außereuropäische Traditionslinien (insbesondere zur altnordischen Saga-Literatur) gezogen werden. Die Vorlesung, die in Präsenz stattfinden wird, setzt keine Vorkenntnisse voraus. Interessierte sind herzlich eingeladen.
Warum heißt das Buch eigentlich „Buch“, und warum bilden wir den Plural „Bücher“? Achtlos gehen wir an solchen Selbstverständlichkeiten vorbei („Keine Ahnung, das heißt schon immer so“), als sei Sprache – wie in der Bibel dargelegt – tatsächlich etwas einmal von Gott Gegebenes. Demgegenüber veranschaulicht die Übung, wie komplex die hinter unserem Deutsch stehenden Sprach-Geschichten sind, wie man jedes Wort mit Gewinn auf die Goldwaage legen kann (und muss). Sie führt ein in die Grundlagen der historischen Grammatik („Bücher“) und der historischen Semantik („Buch“). Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, aber ein Interesse an der deutschen Sprache wird vorausgesetzt. Alle Unterrichtsmaterialien werden gestellt.
Warum heißt das Buch eigentlich „Buch“, und warum bilden wir den Plural „Bücher“? Achtlos gehen wir an solchen Selbstverständlichkeiten vorbei („Keine Ahnung, das heißt schon immer so“), als sei Sprache – wie in der Bibel dargelegt – tatsächlich etwas einmal von Gott Gegebenes. Demgegenüber veranschaulicht die Übung, wie komplex die hinter unserem Deutsch stehenden Sprach-Geschichten sind, wie man jedes Wort mit Gewinn auf die Goldwaage legen kann (und muss). Sie führt ein in die Grundlagen der historischen Grammatik („Bücher“) und der historischen Semantik („Buch“). Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, aber ein Interesse an der deutschen Sprache wird vorausgesetzt. Alle Unterrichtsmaterialien werden gestellt.
Beschreibung folgt
Im Gegensatz zur „Legende“, deren lateinischer Name etwas Lesbares suggeriert, referiert die „Sage“ auf Mündlichkeit. Mit der Formatierung dieser Gattung, die keine ist, behaupteten die Brüder Grimm ihren volkstümlichen Charakter: „Volks“-Sagen waren über Jahrhunderte im Umlauf, um besondere Gegebenheiten zu erklären. Warum heißt jener Berg „Hexenberg“? Warum jener Hügel „Schwedenschanze“? Warum stehen Steinkreuze an den Feldwegen? Befand sie hier vielleicht einmal ein altes Kloster, in dem es noch heute spukt? Sind dort Schätze vergraben? Die Sage weiß es! – Die Veranstaltung setzt sich zum Ziel, dem Wesen der „Volkssage“ anhand ostmitteldeutscher (näherhin: sächsischer) Beispiele nachzugehen. Wir wollen dann in einem zweiten Schritt versuchen, Sagenorte des Umlands als außerschulische Lernorte zu erkunden. Schließlich wird das Seminar in ein großes Forschungsprojekt münden, das in den nächsten Jahren an der TU Chemnitz angesiedelt sein wird – und bei dem auch die Perspektive der Grundschule gefragt sein wird.
Das Mittelalter gilt als eine der beliebtesten „Epochen“, wenn es um den Transfer und die Weiterverarbeitung in popkulturellen Medien geht. Sowohl Erwachsene als auch Kinder erfreuen sich an Rittergeschichten, die uns in allen nur erdenklichen Medien, seien es Spiele jeglicher Art, Filme, Serien, Bücher oder Comics, immer wieder gerne präsentiert werden. Durch den großen Einfluss dieser Medien festigt sich die Vorstellung eines Mittelalters, das es so mitunter vielleicht gar nicht gegeben hat. Besonders wichtig erscheinen dabei die pseudohistorischen Veranschaulichungsstrategien, die bewussten Stereotypisierungen, sowie die Darstellungen fantastischer Elemente und die Vermittlung von etwaigen Wert- und Normvorstellungen. Das Mittelalter in Medien ist zweifellos konstruiert, hat mitunter wenig mit dem „echten“ Mittelalter zu tun. Wir wollen uns anschauen, wie genau diese Konstruktion vonstatten geht und welchen Einfluss sie auf unser Bild dieser Epoche hat.
Medien- und Kulturgeschichte I: Till Eulenspiegel (B_Ge 2 und LAGS-DE VM2)Scheinbar ist uns der Schelm Till Eulenspiegel bestens bekannt: Er tanzt auf dem Seil, wird ausgelacht und lässt dafür die Schuhe seines Publikums miteinander verknoten. Als Bäckergeselle backt er absichtlich Eulen und Maulaffen, indem er die Anweisungen seines Meisters bewusst missversteht. Der Eulenspiegel, der uns im gleichnamigen Volksbuch von Hermann Bote aus dem 16. Jahrhundert begegnet, hat mit seiner modernen Variante kaum etwas zu tun: Seine Streiche sind mitunter sehr schmerzhaft – nicht zuletzt für ihn selbst – und von einer Komik, die oft genug das Lachen im Hals stecken bleiben lässt. In unserem Seminar werden wir unterschiedliche Narrenkonzepte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit kennenlernen, um einen historisch fundierten Zugang zu einer der bekanntesten Schwankfiguren der Literaturgeschichte zu gewinnen.Die Materialien werden zu Beginn des Semesters bereitgestellt.
Das Profilierungsseminar führt in das Frühneuhochdeutsche ein. Die Charakteristika des Frühneuhochdeutschen werden induktiv an einzelnen Schwänken des Johannes Pauli erarbeitet. Sein Werk ‚Schimpf und Ernst‘ gehört nicht nur zu den ersten, sondern auch zu den wirkmächtigsten Schwankbüchern der frühen Neuzeit. Mit dem Transkribieren, Übersetzen und Kommentieren der Schwänke unter Zuhilfenahme einschlägiger Hilfsmittel (wie z. B. dem Frühneuhochdeutschen Wörterbuch) wird nicht zuletzt ein Einblick in die Editionspraxis gegeben.Die Materialien werden zu Beginn des Semesters bereitgestellt.
Literarische Formen, Stoffe und Motive im interkulturellen Vergleich: Außenseiter im Mittelalter (M_GI B1, E1, D1)Was ist ein Außenseiter? Wie und wodurch wird man zu einem? Wie handelt die Literatur über jene, die freiwillig oder auch unfreiwillig von der herrschenden Norm abweichen? Diese Fragen stehen im Zentrum des Seminars, das sich dem Außenseitertum in der vormodernen Literatur zuwendet. Im Fokus des Seminars stehen drei Werke aus dem 12. und 13. Jahrhundert, die das Schicksal eines zum Außenseiter Gewordenen in ihr Zentrum stellen: Wir lesen von einem Findelkind, das Ritter zu werden begehrt und als christlicher Ödipus 17 Jahre auf einer Insel büßt. Wir erfahren von einem hochadeligen Ritter, der mit Aussatz geschlagen wird und einem Mädchen seine Rettung verdankt. Wir begleiten schließlich einen Bauernsohn, der zum Raubritter aufsteigt und erbarmungslos fällt. Die hier vorgestellten Texte – der ‚Gregorius‘ und der ‚Arme Heinrich‘ des Hartmann von Aue sowie der ‚Helmbrecht‘ von Werner dem Gärtner – werden zu Beginn des Seminars in einem Reader bereitgestellt. Die Anschaffung der Reclam-Ausgaben, die neben dem mitthochdeutschen Text auch eine Übersetzung ins Neuhochdeutsche bieten, wird gleichwohl empfohlen.
Die Veranstaltung unterstützt und begleitet Studierende beim Verfassen der BA- oder MA-Arbeit im Bereich der deutschen Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der frühen Neuzeit bezüglich Themenfindung, Aufbau und Struktur, methodisches Vorgehen usw. Die Betreuung erfolgt individuell.
Das Blockseminar führt die beide Master-Seminare der Mediävistik und NDVL aus dem Modul B1 zusammen. Anhand des seminarübergreifenden Themas setzen sich beide Seminargruppen vertieft mit den Inhalten des jeweils anderen Seminars auseinander, um einen neuen Erfahrungshorizont zu gewinnen.Um das Seminar planen zu können, bitten wir diejenigen, die sich literaturwissenschaftlich im Master vertiefen möchten und daher beide Seminare besuchen, sich bis zum 31. März 2022 mit einem der Dozenten per Email in Verbindung zu setzen.
Professur Germanistische Sprachwissenschaft
Erzählt wird nicht nur zwischen zwei Buchdeckeln. Erzählen findet auch im Alltag statt. Mit der Hinwendung zur Sprachgebrauchsforschung geriet diese Großform sprachlichen Handelns auch verstärkt in den Blick der linguistischen Forschung. Deswegen kann heute auf einen umfassenden Forschungsstand und auf weit verzweigte Forschungstraditionen zurückgegriffen werden. Das Seminar gibt einen Einblick in eine Reihe unterschiedlicher Aspekte linguistischer Erzählforschung – darunter: Was ist der gesellschaftliche Zweck des Erzählens? Wie lässt sich Erzählen von anderen sprachlichen Handlungsmustern unterscheiden? Was eint das alltägliche und das literarische Erzählen? Wie wird in der Face-to-face-Kommunikation erzählt und wie unter anderen medialen Bedingungen (bspw. in Instant-Messangern)? Wie kommen multimodale Ressourcen für das alltägliche Erzählen zum Einsatz? Wie wird in der Institution Schule erzählt und wie erwerben Kinder eigentlich die Fähigkeit zum Erzählen?
In diesem BA-Seminar werden die beiden grammatischen Beschreibungsebenen der Morphologie und Syntax mit einem Schwerpunkt auf der Funktion der Modifikation vertieft (Eisenberg 1998). Wir werden insbesondere Determinativkomposita und Nominalgruppen daraufhin untersuchen, inwiefern nicht nur verbale Äußerungsbestandteile, sondern auch Gesten und Bilder diese Funktion im Sinne von Eisenberg übernehmen können, indem beispielsweise die Extension des Kernsubstantivs einer Nominalgruppe eingeschränkt wird (Fricke 2012). In der multimodalen Äußerung sone gelb-goldenen Kacheln, die von einer Geste begleitet wird, welche ein Rechteck formt, wird die Farbe der Kacheln durch das verbale Attribut gelb-goldenen näher bestimmt, die Formqualität hingegen durch die redebegleitende Geste (Fricke 2012, 2021). Solche Beispiele zeigen, dass ein ausschließlich monomodaler Zugang zu einer grammatischen Beschreibung des Deutschen nicht hinreichend ist.
Literatur:
- Eisenberg, Peter (2013). Grundriss der deutschen Grammatik. Band 1: Das Wort. Stuttgart und Weimar: Metzler.
- Eisenberg, Peter (2016). Grundriss der deutschen Grammatik. Band 2: Der Satz. Stuttgart und Weimar: Metzler.
- Fricke, Ellen (2012). Grammatik multimodal: Wie Wörter und Gesten zusammenwirken. Berlin und Bosten: De Gruyter.
- Fricke, Ellen (2021): Multimodality and Semiotic Complexity from a Linguistic Point of View: Processes of Code Integration and Code Manifestation. OBST 99 (Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie 99, Special Issue Linguistik und Multimodalität / Linguistics and Multimodality), 57–86.
Im Seminar werden die theoretischen und praktischen Grundlagen der Erforschung gesprochener Sprache erarbeitet: Welche spezifischen Eigenschaften kennzeichnen den Gegenstand? Welche methodischen Erfordernisse ergeben sich aus ihnen? Was ist bei der Datenerhebung zu berücksichtigen? Wie werden die Daten aufbereitet? Welche Prinzipien und Verfahren kennzeichnen die Analyse der Daten und die Darstellung der Ergebnisse im Idealfall? Im Rahmen des Seminars sollen dabei auch die ersten Schritte in mögliche eigene Forschungsprojekte gegangen werden und das Aufzeichnen, Transkribieren und Analysieren erprobt werden.
Gegenstand der Vorlesung sind die gesprochene und geschriebene Sprache des Deutschen auf der Ebene ihrer kleinsten Segmente, den Lauten und Lautverbindungen sowie den Buchstaben und Buchstabenverbindungen. Das Ziel dieser Vorlesung besteht darin, erstens grundlegende Phänomene und Begriffe der Phonologie und Graphematik vorzustellen und in Beziehung zueinander zu setzen, zweitens unterschiedliche Schulen der Sprachwissenschaft wie die strukturalistische und generative Linguistik im Hinblick auf ihre Methoden und die jeweilige Konstitution ihres Gegenstandsbereichs miteinander zu vergleichen, und drittens weiterführend ausgewählte Aspekte der aktuellen Forschungsdiskussion an der Schnittstelle von Grammatik, Sprachgebrauch und Sprachnorm exemplarisch vorzustellen.
Literatur:Peter Eisenberg (2013). Grundriss der deutschen Grammatik. Band 1: Das Wort. Stuttgart und Weimar: Metzler.
Im Rahmen unseres Seminars werden wir uns mit der Entstehungsgeschichte sowie den grundlegenden Fragestellungen, den wichtigsten Ansätzen und neueren Tendenzen der Pragmatik auseinandersetzen. Dabei werden wir uns linguistisch-semiotische Modelle erarbeiten, anhand von Beispielanalysen erproben und sie im Hinblick auf ihre Beschreibungspotenziale einordnen.Nach der instruierenden Auseinandersetzung mit klassischen Grundkonzepten der Pragmatik (wie z.B. Sprechakte und Implikaturen) werden wir uns weiteren pragmatisch relevanten Sprachphänomenen (wie z.B. Textualität und Deixis) zuwenden und dabei auch ihr Verhältnis zu anderen linguistisch-semiotischen Teildisziplinen in den Blick nehmen.
Kommunikation findet heute in vielen Formen digital im Internet statt, etwa auf sozialen Medien, Blogs, Nachrichtenwebseiten, Podcasts oder interaktiven Lernumgebungen. Im Seminar werden Theorien und Methoden der multimodalen Analyse und der Medienwissenschaft vermittelt, um sich digitalen Medien im Internet zu widmen und differenzierte, dem Medientyp und seinen Funktionen angemessene Analysen zu ermöglichen.
Das Seminar wird im Vergleich zum Seminar des Wintersemesters (Varietäten I) einen stärkeren theoretischen Fokus legen. Hierbei werden insbesondere Theorieansätze der Multimodalitätstheorie verwendet, um Kommunikationsformen im Hinblick auf ihre verschiedenen Zeichenmodalitäten und deren Zusammenwirken in einem textuellen Ganzen zu verstehen. Auch Rezeptionsanalysen, etwa durch Fragebogenstudien, können einbezogen werden. Schwerpunkte werden darüber hinaus auf dem Zusammenwirken von Sprache und Bild in verschiedenen Medien, sowie auf dem interaktiven und ko-kreativen Potential digitaler Kommunikationsformen liegen. Ggf. werden verschiedene KI-Tools erprobt, um die Analysen der Materialien durchzuführen.
In diesem Kolloquium, das sich an Studierende des BA Germanistik sowie des Faches Deutsch für das Lehramt an Grundschulen wendet, können die Teilnehmer ihre schriftlichen Abschlussarbeiten als „work in progress“ präsentieren und diskutieren. Zusätzlich können Themengebiete aus dem Bereich der Sprachwissenschaft des Deutschen gezielt vertieft werden.
Nach einer kurzen theoretischen Einführung in die Rhetorik sowie unterschiedliche Kommunikationsmodelle arbeiten wir praktisch am Einsatz von Stimme und Körper. Ziel ist es, klar, strukturiert und überzeugend zu sprechen. Hierfür konzentriert sich der Kurs u.a. darauf, folgende Aspekte zu trainieren: Zusammenhang von Stimme und Körper, sinnvolle Strukturierung und Aufbereitung von Themen, hörerorientierte Sprechweisen, visuell überzeugende und ansprechende Gestaltung, Prinzipien effektiver Raum- und Mediennutzung und Umgang mit Lampenfieber. Eigene Vorträge geben Ihnen die Möglichkeit, diese Aspekte praktisch an einem Thema anzuwenden.
In diesem Seminar wenden wir uns der Interaktion im Unterricht aus einer multimodalen Perspektive zu, denn didaktisches Handeln in Lehr- und Lernkontexten ist immer durch das Zusammenspiel von Rede und anderen semiotischen Ressourcen, wie Gesten, Blicken und auch körperlichen Handlungen geprägt. Ziel des Seminars ist es, dieses Zusammenspiel in ihrer Bedeutung für die Organisation der Unterrichtsinteraktion und die Vermittlung von Lehrinhalten zu untersuchen. Hierfür werden wir uns zunächst auf Basis ausgewählter Texte, Grundlagen zur multimodalen Kommunikation in Lehr-Lernkontexten erarbeiten, bevor wir dann anhand einzelner Videobeispiele eigene empirische Analysen vornehmen.
In dieser Übung erarbeiten wir uns die empirischen Fertigkeiten zur Transkription, Annotation und Auswertung linguistischer und multimodaler Daten. Anhand von ausgewählten Fallbeispielen und Übungsaufgaben konzentrieren wir uns dabei auf die
- Transkription von Rede und Geste
- Annotation von Rede und Geste, Text und Bild
- Analysen mit Hilfe (deskriptiver) Statistiken.
Ein eigenes ‚Mini-Forschungsprojekt’ bietet Gelegenheit, die erworbenen Kenntnisse praktisch umzusetzen und diese selbständig in der Entwicklung und Umsetzung von Studien zu verschiedenen Gegenstandsbereichen anzuwenden. Die Übung schließt das Modul „Methoden“ ab und ergänzt die Übung „Grundlagen des empirischen Arbeitens“.
Ausgehend von einer Erarbeitung kultursemiotischer Ansätze wird die grundlegende Rolle von Zeichen und Zeichensystemen für Kulturen reflektiert, das Verständnis zeichentheoretischer und multimodaler Ansätze vertieft und auf Problemstellungen aus verschiedenen Kulturbereichen angewandt.
Alle natürlichen Sprachen verfügen über grammatische und/oder lexikalische Mittel der Negation (Blühdorn 2012). Ein Schwerpunkt der Veranstaltung wird in der Betrachtung der Frage liegen, wie Geste und Rede sowie Text und Bild im Bereich der Negation und Verneinung zusammenwirken. Mit dem Beschreibungswerkzeug der Mental Space Theory (Fauconnier/Turner 2022, Fricke 2021) erschließen wir uns weiterführend, wie Negation und Verneinung auch als kognitive Zeichenprozesse in der Kommunikation beschrieben werden können.
Literatur:
- Blühdorn, H. (2012): Negation im Deutschen. Syntax, Informationsstruktur, Semantik. Tübingen: Narr.
- Fricke, Ellen (2021): Multimodality and Semiotic Complexity from a Linguistic Point of View: Processes of Code Integration and Code Manifestation. OBST 99 (Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie 99, Special Issue Linguistik und Multimodalität / Linguistics and Multimodality), 57–86.
In diesem Kolloquium haben Studierende die Möglichkeit, ihre schriftlichen Abschlussarbeiten als „work in progress“ zu präsentieren und zu diskutieren. Zusätzlich können ausgewählte Themengebiete aus dem Bereich des MA-Studiengangs „Semiotik und Multimodale Kommunikation“ gezielt vertieft werden.
Professur Neuere Deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft
Kaum ein Wort beherrscht die aktuelle gesellschaftspolitische Diskussion so sehr wie das der Bildung. Welche Vorstellungen sind damit jedoch konkret verbunden? Meint Bildung vorrangig die Aneignung bestimmter kanonisierter Wissensbestände oder umfasst der Begriff auch Lebens-, Erfahrungs- und Handlungswissen, möglicherweise sogar Formen des ‚Nichtwissens’? Wie lässt sich Bildung in ihrem Verhältnis zu Wissen, Wissenschaft und Erkenntnis näher bestimmen, wie in ihrem Verhältnis zu Ethik und Ästhetik? Was bedeutet Bildung für den einzelnen Menschen und für die Gesellschaft im Ganzen? – Ausgehend von der gegenwärtigen Situation unserer Wissensgesellschaft möchte die Vorlesung historisch relevante Bildungskonzepte vorstellen, dabei aber vor allem Fragen nach Formen und Funktionen literarischer und ästhetischer Bildung in ihren kulturgeschichtlichen Metamorphosen nachgehen. Ein erster Längsschnitt wird sich mit dem antiken Bildungsideal und dessen ‚Renaissancen’ in der frühen Neuzeit und der Weimarer Klassik beschäftigen, ferner mit den ästhetischen Implikationen und Transformationen theologisch und mystisch orientierter Bildungsvorstellungen. In einem zweiten Abschnitt werden überwiegend Bildungs- und Erziehungsprogramme vorgestellt werden, die eine Ablösung des humanistischen Bildungsideals zugunsten eines naturwissenschaftlich-technologischen fordern, wobei in diesem Zusammenhang der sogenannten ‚Zwei-Kulturen-Debatte’ und ihren manifesten Auswirkungen auf die Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts besondere Aufmerksamkeit zukommt. Beide Sektionen werden jeweils von ausführlichen Einzelinterpretationen einschlägiger literarischer Werke u.a. von Montaigne, Wieland, Goethe, Schiller, Flaubert, Zola, Musil, Joyce, Brecht, Enzensberger untermauert. Im Rückblick auf die historischen Sektionen wird sich der dritte Abschnitt schließlich Fragen nach dem Aktualitätswert ‚bildender Kunst’, nach den Besonderheiten ästhetischer Bildung und nicht zuletzt nach dem Bildungspotential einer Literatur und Dichtung widmen, die kritisch, ironisch oder parodistisch gegen konventionelle Bildungsvorstellungen ‚anschreibt’ und stattdessen das ‚Lob der Torheit’, der Schelmen und Narren beschwört.
Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Epochen deutschsprachige Literatur vom Barock bis in die Gegenwart mit Blick auf eine gesamteuropäische Entwicklung.
Verweile doch, du bist so schön!, lautet jene literarische Formel, die Goethe als Gegenfigur des faustischen Strebens beschwört und die geradezu einen poetischen Prototypen der Literatur- und insbesondere der Lyrikgeschichte seit Petrarca beschreibt. In der Moderne um 1900, die der Autor des Chandos-Briefs als "Ameisengewühl der Kontingenz" charakterisiert, erfährt die ursprünglich theologische Vorstellung von einer Augenblicks- und Momenterfahrung, in der die Gegensätze der empirischen Welt aufgehoben erscheinen, eine - nun freilich ins Ästhetische gewendete - Renaissance: Die Epiphanie, der "mythische Augenblick", der "eternal moment", avanciert zum sinn-, sprach- erkenntnis- und kommunikationsstiftenden Gegenmodell einer von Entfremdung, Absurdität, Nihilismus, Sprach- und Erkenntnisskeptizismus geprägten Welterfahrung. Die vielfältigen Paraphrasierungen des ‚poetischen Augenblicks‘ – man denke etwa James Joyce' Definition der epiphany als eine sudden spiritual manifestation [...] of the commonest object, an Hugo von Hofmannsthals sympathetisches "Alles war in mir", das jenen mythischen Moment beschreibt, in dem das Alltägliche zum "Gefäß meiner Offenbarung" wird oder an Henry James' "shock of recognition", in dem ein bagatelles Zeichen urplötzlich die Wirklichkeit in ihrem Wesen erschließt - deuten primär auf eine spezifisch ästhetische Wahrnehmungs- und Erkenntnisweise hin, die sich in ihrem ganzheitlichen Anspruch auf Sinntotalität als notwendiges Korrelat der Verstandeseinsicht begreift. Damit ist bereits angedeutet, dass Konzeptionen des ‚poetischen Augenblicks‘ kein naives Unterfangen etwa im Sinne einer illusionären Wiederbelebung des Goldenen Zeitalters darstellen, sondern literarische Denk- und Sprachmodelle sind, die auf die Dichotomien und Spannungen der Zeit reagieren.
Das Seminar wird sich - nach einer historischen Einführung in die theologischen, philosophischen und literarischen Traditionskontexte - mit Konzeptionen des ‚poetischen Augenblicks‘ und deren sprachlicher Gestaltung in der Kurzprosa und Lyrik der Jahrhundertwende beschäftigen.
In diesem Seminar nehmen wir die faszinierende Schnittstelle von Bild und Text unter die Lupe und erkunden, wie visuelle und verbale Elemente in Bilderbüchern und Graphic Novels zusammenwirken, um Bedeutungen und komplexe Erzählungen zu erschaffen. Nach einer theoretischen Einführung in gängige sprach- und literaturwissenschaftliche Konzepte, erarbeiten wir uns zunächst gemeinsam an ausgewählten Beispielen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Text-Bildrelationen in den beiden literarischen Gattungen. Dabei lernen Sie, die zuvor erarbeiten theoretische Konzepte anzuwenden, um Techniken und Prinzipien in der Text-Bild Kombination zu beschreiben und zu analysieren. Anschließend wenden Sie diese Fähigkeiten in eigenen Analysen selbstständig an und präsentieren Ihre Ergebnisse im Seminar.
Am Ausgang des 18. Jahrhunderts entstand die Künstlererzählung. Dies war keineswegs zufällig. In einer modernen Lebenswelt wurde der Künstler in der Literatur mehr und mehr zum gesuchten idealen Typus. War es ihm doch in besonderer Weise möglich, sich in einer arbeitsteilig ausgerichteten und funktional strukturierten Gesellschaft seine individuelle Ganzheitlichkeit zu bewahren. Diese exponierte Sonderstellung verband sich jedoch mit Problemen und Fragen, denen sich ein Autor in der Moderne stellen mußte: Sollte angesichts bürgerlicher Verhältnisse an den vorrevolutionären Idealen festgehalten werden? Wo findet sich in der „Prosa des Alltags“(Hegel) der poetische Stoff? Viele Autoren versuchen in ihren Künstlererzählungen auf diese und andere sie bedrängende Fragen Antworten zu geben. Mit ihren Texten schreiben sie gleichsam eine Geschichte des modernen Autors. Diese anhand zentraler Werke des 18. bis 20. Jahrhunderts nachzuzeichnen, ist ein Ziel der Veranstaltung.
Der Sturm und Drang und die Weimarer Klassik sind unzertrennlich mit den Namen Goethes und Schillers verbunden, der Hauptakteure dieser zwei Strömungen der deutschen Literaturgeschichte. Daher ist es naheliegend, sich mit diesen Literaturepochen zeitgleich auseinanderzusetzen. Das Seminar widmet sich den historischen, sozialen und literaturgeschichtlichen Hintergründen und den poetologischen Konzepten des Sturm und Drang und der Weimarer Klassik und beschäftigt sich eingehend mit zentralen Werken dieser Zeit.
In seinem berühmten Essay Der Außenseiter geht (ähnlich wie Adorno) Hans Mayer davon aus, dass »die bürgerliche Aufklärung gescheitert ist«. Diesen »Bankrott des aufgeklärt-humanistischen Denkens« macht Mayer an der Figur des Außenseiters fest, der von Beginn an in der Literatur als »der Kategorie des Besonderen« stets Gestaltung erfuhr. Durch die Zeiten hindurch unternimmt das Seminar den Versuch, diesen »gebrochenen Alltagsexistenzen« auf die Spur zu kommen, die nach Überzeugung Botho Strauß zu Beginn des 21. Jahrhunderts aus der Gesellschaft und der Literatur verschwunden seien.
Das Blockseminar führt die beide Master-Seminare der Mediävistik und NDVL aus dem Modul B1 zusammen. Anhand des seminarübergreifenden Themas setzen sich beide Seminargruppen vertieft mit den Inhalten des jeweils anderen Seminars auseinander, um einen neuen Erfahrungshorizont zu gewinnen.
Um das Seminar planen zu können, bitten wir diejenigen, die sich literaturwissenschaftlich im Master vertiefen möchten und daher beide Seminare besuchen, sich bis zum 31. März 2022 mit einem der Dozenten per Email in Verbindung zu setzen.
Beschreibung folgt
Das Kolloquium dient der gezielten Vorbereitung von BA-Abschlussarbeiten im Bereich der Neueren Deutschen und Vergleichenden Literaturwissenschaft. Es bietet zum einen die Möglichkeit, laufende Arbeitsprojekte (unabhängig, in welchem Stadium sich diese jeweils befinden!) vorzustellen und zu diskutieren. Zum anderen kann und soll es aber auch der Vertiefung textanalytischer und -interpretatorischer Kompetenzen dienen. Die konkrete Ausrichtung und Gestaltung des Kolloquiums werden von der Nachfrage und den Bedürfnissen der Examenskandidaten abhängen. Herzlich eingeladen sind auch Lehramtsstudierende, die ihre Examensarbeit im Bereich der NDVL schreiben.
Das Kolloquium dient der inhaltlichen Vertiefung des Studienschwerpunkts Interkulturelle Literaturwissenschaft in seiner Ausrichtung auf die Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft. Studierende erhalten die Möglichkeit, Fragen rund um die Masterarbeit – unabhängig in welchem Stadium sich diese befindet! – zu diskutieren. Das Kolloquium ist primär nachfrageorientiert, d.h. von der Themenfindung und -präzisierung über methodische Probleme bis hin zu gemeinsamen exemplarischen Textanalysen soll es die Masterarbeit unterstützend begleiten.
Juniorprofessur Digital Humanities - Studiengangsübergreifende Veranstaltungen
Die Repräsentation durch Daten gewinnt in unserer digitalen Gesellschaft an Bedeutung. Daten bilden weder Wahrheit noch Wirklichkeit objektiv ab, aber sie können als Argumente und Evidenzen eingesetzt werden, um wirksame Narrative zu etablieren. Insbesondere im Kulturbereich stehen Museen, Archive, Bibliotheken und zivilgesellschaftliche Organisationen im Zuge der Digitalisierung und Algorithmisierung vor Herausforderungen der Verdatung, Archivierung und Zugänglichkeit. Gleichzeitig eröffnen Datensammlungen neue Gestaltungsspielräume für Interaktion, Kommunikation und Kollaboration.Im Seminar werden wir gemeinsam Chemnitzer Kultureinrichtungen und zivilgesellschaftliche Akteure besuchen und uns mit den Auswirkungen der digitalen Transformation auseinandersetzen. Wie werden Daten erhoben, analysiert und visualisiert? Welche Werkzeuge gibt es für den Umgang mit Daten? Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz? Im Austausch mit Kultureinrichtungen machen wir uns nicht nur mit den spezifischen Fragestellungen der digitalen Kultur- und Wissensvermittlung vertraut. Vielmehr lernen Sie auch technische Verfahren kennen, die für einen kritischen Umgang mit Daten relevant sind. In Kleingruppen arbeiten wir dann an konkreten Fallstudien, die gemeinsam mit den Kultureinrichtungen und -verbänden entwickelt werden.Vorkenntnisse im Bereich der Informatik sind nicht erforderlich. Das Seminar wird von einem Tutorium begleitet. Am 23.5.2024 findet ein "Datenpicknick" mit Chemnitz Open Space statt.
Das digitale Publizieren ist aus den Geisteswissenschaften nicht mehr wegzudenken und hat sich zu einem vielseitigen Instrument der Wissenschaftskommunikation und -vermittlung entwickelt. Die digitalen Möglichkeiten haben den Publikationsbegriff erweitert, so dass nicht nur ehemals etablierte Publikationsverfahren, sondern auch Fragen der Autorschaft und Rezeption neu verhandelt werden. Das Seminar bietet eine Einführung in die Welt des digitalen Publizierens. Neben digitalen Editionen werden auch Datensätze, Visualisierungen, experimentelle Prototypen sowie Posts in sozialen Medien behandelt. Dabei bilden die Eigenschaften des digitalen Mediums wie Maschinenlesbarkeit, Multimedialität und Interaktivität erste Ausgangspunkte der gemeinsamen Untersuchung. Gleichzeitig werden technische Verfahren und Standards thematisiert. In diesem Zusammenhang wird auch die Rolle der künstlichen Intelligenz beleuchtet. Ziel des Seminars ist zum einen die Vermittlung von Kompetenzen, die es Ihnen ermöglichen, bestehende digitale Publikationsformen kritisch zu verstehen und zu bewerten. Zum anderen arbeiten Sie in Kleingruppen an eigenen digitalen Publikationsprojekten (z.B. Website, Visualisierung oder Datendossier). Vorkenntnisse im Bereich der Informatik sind nicht erforderlich. Am 23.5.2024 findet ein "Datenpicknick" mit Chemnitz Open Space statt.