Ethiktool: Software zur Ethik-Antragstellung
Wir haben die Software "Ethiktool" entwickelt, um Forschende beim Verfassen von Ethikanträgen für Forschungsvorhaben am Menschen zu unterstützen. Die Antragstellenden werden dialoggeleitet durch alle relevanten Fragen geführt und um Eingaben für das Ethikantragsformular und die Teilnahmedokumente gebeten. Wir haben das "Ethiktool" für die Ethikkommission der TU Chemnitz entwickelt, wo es seit Mitte 2021 erfolgreich zum Einsatz kommt. Derzeit entwickeln wir das "Ethiktool" für den Einsatz an anderen Standorten weiter. Unser Ziel ist, das Ethiktool nach dieser Entwicklungsarbeit zukünftig allen interessierten Standorten kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Einen Einblick in die Funktionsweise des Ethiktools erhalten Sie in folgendem Demo-Video. Wenn Sie an einem Test der neuen Software-Version interessiert sind und über die Weiterentwicklung des Ethiktools informiert werden möchten, tragen Sie sich gern in unsere Datenbank ein. Bitte schauen Sie auch in unsere Übersicht häufiger Fragen und Antworten.
Ethiktool-Projektteam
Prof. Dr. Alexandra Bendixen, TU Chemnitz, Projektleitung | Prof. Dr. Wolfgang Einhäuser-Treyer, TU Chemnitz | M.Sc. Tina Frenzel, TU Chemnitz | Dr. Katarina Blask, Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) | Dr. Thomas Wegner, Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) | Dr. Eva-Maria Berens, Universität Bielefeld |
Publikationen zum Ethiktool
Bendixen, A., Wegner, T. G. G., & Einhäuser, W. (in press). Facilitating Ethics Application and Review for Interdisciplinary Human-Participant Research via Software-Based Guidance and Standardization. In B. Meyer, U. Thomas, & O. Kanoun (Eds.), Hybrid Societies - Humans Interacting with Embodied Technologies (Vol. 1). Springer.
Bendixen, A., Wegner, T., Blask, K., Berens, E.-M., Frenzel, T., & Einhäuser, W. (2024, Konferenzabstract). Ethiktool – A software solution to support the ethical assessment of research projects. Demonstration at the 53rd DGPs Congress / 15th ÖGP conference, Vienna, September 2024.
Häufige Fragen zum Ethiktool
Die Software "Ethiktool" vereinfacht den Prozess der Erstellung von Ethikanträgen und Teilnahmedokumenten. Die relevanten Aspekte für die ethische Begutachtung werden automatisch Schritt für Schritt abgefragt. Die Fragen, die den Antragstellenden gestellt werden, hängen zum Teil von den Antworten auf vorherige Fragen ab. Dadurch werden immer genau die Informationen erfasst, die auf das jeweilige Forschungsvorhaben zutreffen.
Das Ethiktool erzeugt am Ende alle Dokumente, die durch die Ethikkommission begutachtet werden: das Antragsformular und die Teilnahmedokumente, die sich an die untersuchten Personen und ggf. deren gesetzliche Vertretungspersonen richten (Informationen zur Studienteilnahme und zur Datenverarbeitung, Einwilligungserklärung, bei Bedarf nachträgliche Ergänzung zu den Studieninformationen).
Die automatische Konsistenzprüfung und gezielte Dialogführung bei der Antragserstellung erleichtert und beschleunigt auch die Begutachtung der Dokumente durch die Ethikkommission.
Die Ursprungsversion des Ethiktools ist auf die Verwendung an der TU Chemnitz zugeschnitten und kann nicht unverändert an anderen Standorten übernommen werden. Im Rahmen einer Projektförderung durch die VolkswagenStiftung arbeiten wir gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) an einer neuen Version, die standortübergreifend nutzbar sein wird und zukünftig allen interessierten Ethikkommissionen kostenfrei zur Verfügung gestellt wird.
In einer Testphase wird zunächst die neue Version des Ethiktools ab Anfang 2025 von ausgewählten Ethikkommissionen erprobt und die Einführung evaluiert. Basierend auf diesen Evaluationen ist eine schrittweise weitere Verbreitung geplant. Bis Ende 2026 soll das Ethiktool dann für alle Ethikkommissionen kostenfrei verfügbar sein.
Wenn Sie in leitender oder organisatorischer Funktion in einer Ethikkommission tätig sind, nehmen Sie bei Interesse an der Nutzung des Ethiktools gern Kontakt zu alexandra.bendixen@... auf. Wir stellen Ihnen gern weitere Informationen sowie ab Ende 2024 auch eine Demoversion des neuen Tools zur Verfügung. Bitte tragen Sie sich auch in unsere Datenbank ein, um regelmäßig aktuelle Informationen über die Weiterentwicklung des Ethiktools zu erhalten.
Nach einer erfolgreichen Test- und Einführungsphase wird das Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) das Ethiktool allen Ethikkommissionen an Hochschulen und weiteren Forschungseinrichtungen ab Ende 2026 dauerhaft kostenfrei zur Verfügung stellen.
Die aktuelle Weiterentwicklung des Ethiktools beinhaltet eine Option für englischsprachige Dialogführung. Sämtliche Antrags- und Teilnahmedokumente können wahlweise in deutscher oder englischer Sprache erzeugt werden. In welcher Sprache die Einreichung der Dokumente zulässig ist, richtet sich nach den Vorgaben der lokalen Ethikkommission.
Die Verantwortung für die Begutachtung und die damit zusammenhängenden Prozesse verbleibt vollumfänglich bei der jeweiligen lokalen Ethikkommission. Die neue Version des Ethiktools wird über einen modularen Aufbau verfügen, der eine flexible Anpassung an lokale Prozesse erlaubt. Gleichzeitig können Ethikkommissionen auch etablierte vorgefertigte Modulteile nutzen.
Im Gegensatz zur Ursprungsversion, die eine lokale Installation benötigt, funktioniert die neue Ethiktoolversion browserbasiert. Sie bedarf daher keiner Installation und funktioniert weitgehend unabhängig vom verwendeten Endgerät. Im Rahmen der Projektförderung durch die VolkswagenStiftung arbeiten wir daran, das Ethiktool mit möglichst geringem Aufwand an die lokalen Prozesse der jeweiligen Ethikkommissionen anzupassen.
Unabhängig von der Ethiktool-Version und dem verwendeten Endgerät verbleiben alle antragsbezogenen Daten ausschließlich auf dem Rechner der Antragstellenden. Die Einreichung der durch das Ethiktool erstellten Dokumente erfolgt entsprechend der Prozesse der lokalen Ethikkommission und ist nicht Gegenstand des Ethiktools.