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„Diversität ist ein selbstverständlicher Bestandteil der TU Chemnitz“

#wirsinddivers: Der zweite „Diversity-Tag“ an der TU Chemnitz am 28. Mai 2024 stand ganz im Zeichen des Zuhörens, Anschauens und Aufeinander-Zugehens

Am 28. Mai 2024 veranstaltete die Technische Universität Chemnitz (TUC) den 2. „Diversity Day“. Die Universität beteiligte sich damit erneut am Deutschen Diversity-Tag, der von der Charta der Vielfalt e. V. initiiert wurde und seit 2012 jährlich stattfindet. Dieser Tag soll die Vielfalt und Inklusion in Organisationen fördern und anregen, sich aktiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen und Engagement für eine offene und diskriminierungsfreie Arbeitswelt zu zeigen. Rund um die Diversitätsthematik haben unter Federführung der Prorektorin für Forschung und Universitätsentwicklung der TUC, Prof. Dr. Anja Strobel, mehrere Akteurinnen und Akteure der Universität, anderer Einrichtungen sowie der Stadt Chemnitz ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Gleich zur Begrüßung sagte Strobel: „Diversität ist ein selbstverständlicher Bestandteil der TU Chemnitz.“ Sie lud die Zuhörerinnen und Zuhörer ein, möglichst viele Facetten von Diversität an diesem Tag zu erleben.

Vier Fachvorträge gaben am Vormittag Einblicke in aktuelle Forschungsarbeiten und ermöglichten es, verschiedene Blickwinkel auf Diversität zu richten. Jun.-Prof. Barbara Gross, Inhaberin der Juniorprofessur Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt interkulturelle Pädagogik an der TUC, betrachtete Diversität aus einer erziehungswissenschaftlichen, intersektionalen Perspektive und verdeutlichte, dass die Sensibilisierung für Diversität und die Förderung von Gerechtigkeit, Integration bzw. Inklusion zentrale Aufgaben und Ziele von Bildungsinstitutionen sind. Der Frage, was Psychologinnen und Psychologen über das Testen von ertaubten Testpersonen wissen müssen, gingen Prof. Dr. Tuulia Ortner vom Fachbereich Psychologie der Universität Salzburg, und Günter Roiss von WITAF Wien auf den Grund. Klara Marie Steinmetz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur Sozialpsychologie (Leitung: Prof. Dr. Frank Asbrock) an der TUC beleuchtete in ihrem Vortrag unterschiedliche gesellschaftliche bzw. ideologische Perspektiven auf Diversität und ordnete diese kritisch ein. Und Dr. Patrick Weber von der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und AXA Versicherungsgesellschaft, Schweiz, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit der geschlechtlichen, romantischen und sexuellen Vielfalt.

Im Foyer des Hörsaalgebäudes konnten Interessierte mit Vertreterinnen und Vertretern der TUC unter anderem darüber ins Gespräch kommen, was Vielfalt an der Universität ausmacht, wie sie an der Universität gelebt und gestaltet werden kann sowie welche Forschungsbezüge es gibt. Stark nachgefragt war der Alterssimulationsanzug, der an der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement (Leitung: Prof. Dr. Angelika Bullinger-Hoffmann) der TUC entwickelt wurde und aktuell eingesetzt wird, um barrierearme Wohnräume zu erforschen und zu gestalten. Zum Diversity Day konnten so auch jüngere Menschen in die Erfahrungswelt älterer Menschen eintauchen. Viele Gäste suchten u. a. das Gespräch mit Annelie Neumann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur Interkulturelle Kommunikation, die das Kulturhauptstadt-Projekt „The Smoking Chemnitzer:in“ vorstellte, in dem die Repräsentation von Frauen und queeren Menschen in Chemnitz erforscht und neue Räucherfiguren entwickelt wurden.

Der Diversity Day bot aber noch andere Anknüpfungspunkte: Wer wollte, konnte z. B. an einem Schnupperkurs Gebärdensprache teilnehmen. Uwe Dombeck, Koordinator für digitale Barrierefreiheit an der TUC, und Daniela Menzel, Koordinatorin für Inklusion, luden dazu ein, Webseiten und Dokumente einmal aus Sicht verschiedener Zielgruppen mit individuellen Beeinträchtigungen und verschiedenen technischen bzw. körperlichen Voraussetzungen zu erleben. Mehrere Vertreterinnen und Vertreter von Zentralen Einrichtungen der Universität, Projekten und Chemnitzer Vereinen, die sich mit Diversität befassen, standen für Gespräche bereit. In der Mittagspause bot die Mensa ein türkisches und ein südkoreanisches Gericht an, was sicher auch anregte, die Rezeptbörse zum Austausch nationaler und internationaler Spezialitäten im Hörsaalgebäude anzusteuern.

Am Abend hatten Interessierte noch die Möglichkeit, im Ideenreich der Universitätsbibliothek das 22. Literarische Quintett zu besuchen. Hier wurden fünf Bücher vorgestellt, in denen sich der Diversitätsgedanke wiederfindet.

Stichwort: Dimensionen der Diversität

Die sieben Diversity-Kern-Dimensionen der „Charta der Vielfalt“ sind Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtliche Identität, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung sowie soziale Herkunft.

Multimedia: MDR Radio Sachsen berichtete über den Diversity Day: Der Beitrag zum Nachhören (ab 4:14). Und auch SACHSEN FERNSEHEN schaute sich im Hörsaalgebäude um und kam mit der Prorektorin für Forschung und Universitätsentwicklung der TUC, Prof. Dr. Anja Strobel, ins Gespräch.

Mario Steinebach
28.05.2024

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