Wissenschaftliche Begleitung der Alternativen Lernangebote für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedarfslagen [WB-ALA]
Die Professur Allgemeine Psychologie und Biopsychologie übernimmt ab 1. Januar 2025 die wissenschaftliche Begleitung des sächsischen Vorhabens zur modellhaften Erprobung „Alternativer Lernangebote und Beschulungsformen“. Das zweijährige Projekt soll dazu beitragen, die Abschlussquote von Schülerinnen und Schülern, die aufgrund ausgeprägter sozialer und emotionaler Beeinträchtigungen oder psychischer Erkrankungen nicht im regulären Klassenverband beschult werden können, zu erhöhen. In Sachsen sehen sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler mit diesen Herausforderungen konfrontiert, was eine gezielte Unterstützung erforderlich macht.
Das Vorhaben richtet seinen Fokus auf Schülerinnen und Schüler der Primarstufe sowie Kinder und Jugendliche ab Klassenstufe 5, um deren Entwicklung zu stabilisieren und eine Reintegration in den Klassenverband vorzubereiten. Adressiert werden auch schulverweigernde Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen, die durch bisherige Maßnahmen nicht wieder in den Schulbetrieb integriert werden konnten. Uns geht es insbesondere darum, detaillierte Informationen über die Wirksamkeit der Lernangebote zu gewinnen. Bewilligt wurden insgesamt 18 alternative Lernangebote, die sich auf ganz Sachsen verteilen. Das Projektteam arbeitet dabei eng mit dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus und weiteren Institutionen aus dem Bildungsbereich zusammen.
Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung sollen nicht nur zur Optimierung bestehender alternativer Lernangebote genutzt werden. Vorgesehen ist auch die Veröffentlichung von Empfehlungen, um die Überführung erfolgreicher Ansätze in den Regelbetrieb und den Transfer auf andere Standorte zu unterstützen. Mit diesem Vorhaben leistet die TU Chemnitz einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Bildungsbedingungen für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen und trägt somit zur Chancengleichheit im Bildungssystem bei.
Das Projekt wird mit rund 171.000 Euro vom Europäischen Sozialfonds (ESF Plus) gefördert und durch den Freistaat Sachsen mitfinanziert.
Förderung
Mitarbeiter/-innen
Projektverantwortung: Prof. Dr. Udo Rudolph
Projektleitung: Dr. Stefan Uhlig
Projektmitarbeit: Michel Klein, Sarah Stanke
News und aktuelle Entwicklungen
Am 4. Februar 2025 fand die Kick-Off-Veranstaltung des sächsischen Vorhabens zur Erprobung alternativer Lernangebote als Online-Event statt. Organisiert durch das Institut für Produktives Lernen in Europa (IPLE), brachte das Treffen zahlreiche Projekt-Akteure zusammen: die Träger alternativer Lernangebote, Vertreterinnen und Vertreter des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB), Schulleitungen, die Sächsische Aufbaubank (SAB), das Sächsische Staatsministerium für Kultus (SMK), das Team der TU Chemnitz sowie weitere Interessierte.
Nach einem Grußwort von Staatssekretär Kühner vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus stellte sich die Koordinierungsstelle des Projekts, das IPLE, vor und erläuterte ihre Aufgaben sowie die Unterstützungsangebote für die Umsetzung der alternativen Lernangebote.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der intensive Austausch zwischen den Teilnehmenden. In vier regionalen Gruppen tauschten sie sich über ihre Projekte aus, diskutierten erste Ideen und erörterten zentrale Herausforderungen. Dieser offene Dialog ermöglichte es den Beteiligten, wertvolle Einblicke zu gewinnen und gleichzeitig neue Kontakte zu knüpfen. Das Team der Professur stellte sich anschließend vor und präsentierte die wissenschaftliche Begleitung des Projekts sowie den Fahrplan für die nächsten Schritte.
Wir blicken mit Spannung auf die kommenden Projektphasen und sind zuversichtlich, dass die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten einen nachhaltigen Beitrag zur Bildungsentwicklung leisten wird.
Öffentlichkeitsarbeit
Pressemitteilung der TU Chemnitz vom 12.12.2024
Koordinierungsstelle der Alternativen Lernangebote
Die geförderten Alternativen Lernangebote werden vom Institut für Produktives Lernen in Europa (IPLE) fachlich begleitet. Das IPLE dient dabei als zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für alle handelnden Akteure.