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Forschungsmethodik und Evaluation
Forschung
Forschungsmethodik und Evaluation 

Forschung an der Professur

  1. Forschungsthemen
  2. Forschungsprojekte

Publikationen

Forschungsthemen an der Professur

Komplexe dynamische Systeme:

  • Wie können Menschen lernen, besser mit einfachen dynamischen System zurechtzukommen?

Verständnis von Stock & Flow-Systemen:

  • Welche Darstellung erleichtert das Verständnis eines dynamischen Systems?

Computersimulation kognitiver Prozesse:

  • Simulation von Häufigkeits- und Zeiturteilen mit Hilfe neuronaler Netzwerke und formaler Modelle
  • Welche Rolle spielt die Aufmerksamkeit bei Häufigkeits- und Zeitschätzungen?
  • Fehler bei Metaanalysen,
  • Resamplingverfahren
  • Experimentelle Einzelfallanalysen
  • Welche Wirkung haben Meditation und Yoga?
  • Wie kann man diese Wirkungen messen?
  • Wie kann man die Wirkungen von Meditation erklären?
  • Welche Faktoren beeinflussen die menschliche Zeitwahrnehmung, d.h. wieso vergeht die Zeit manchmal schnell und manchmal langsam?
  • Basieren Zeitschätzungen und das subjektive Gefühl, wie schnell die Zeit vergeht, auf den selben kognitiven Mechanismen, d.h. wenn wir den Eindruck haben, dass eine Zeitspanne schnell vergangen ist, unterschätzen wir dann auch deren Dauer (oder können wir trotzdem ziemlich gut einschätzen, wieviele Minuten oder Sekunden vergangen sind)?
  • Welche situativen Faktoren und welche Persönlichkeitsmerkmale fördern Pünktlichkeit, d.h. welche Menschen sind häufig Unpünktlich und was kann man tun, um trotzdem pünktlich zu sein?
  • Wie kommt es zum Phänomen des Zeitoptimismus (Unterschätzen der Dauer einer zukünftigen Handlung), d.h. was führt dazu, dass wir häufig unterschätzen, wie lang wir für die Erledigung einer Aufgabe brauchen?
 

​Forschungsprojekte

Konnektionistische Modelle der Häufigkeits- und Zeitschätzung

Das menschliche Gehirn besteht aus einem großen Netzwerk von miteinander verbundenen Neuronen. Der Konnektionismus nutzt diese Idee als Inspiration um kognitive Prozesse als die Veränderung von Verbindungsstärken zwischen neuronartigen Objekten zu modellieren. Dieser Ansatz, auch bekannt als Gehirnmetapher oder künstliche neuronale Netze, besteht in der Psychologie seit mehreren Jahrzehnten und wird insbesondere für die Modellierung von Wahrnehmungs-, Lern und Gedächtnisprozessen verwendet. Im Vergleich zu alternativen Ansätzen der Psychologie, sind künstliche neuronale Netze formalisiert und prinzipiell biologisch überprüfbar. Im Projekt Konnektionistische Modelle der Häufigkeits- und Zeitschätzung modellieren wir typische Phänomene der Urteilsforschung mit Hilfe einfacher künstlicher neuronaler Netze. Das Projekt umfasst empirisch-experimentelle Forschung zur Häufigkeits- und Zeitschätzung, Theoriearbeit durch konnektionistische Modellierung sowie die Entwicklung von Software für Forscher, die mit künstlichen neuronalen Netzen im Allgemeinen und speziell unseren Modellen arbeiten möchten.
Bild eines neuronalen Netzwerks

Leitung: Prof. Dr. Peter Sedlmeier

Kooperationspartner: Prof. Dr. Fred Hamker (Professur Künstliche Intelligenz)

Mitarbeiter: Dr. Markus Burkhardt, Dr. Johannes Titz

 

Publikationen:

Burkhardt, M. (2020). JoF: Modelling and Simulating Judgments of Frequency. R package version 0.1.0. Zugriff unter https://CRAN.R-project.org/package=JoF

Titz, J. (2019). Passt: Probability Associator Time (PASS-T). R package version 0.1.0. Zugriff unter https://CRAN.R-project.org/package=passt

Titz, J. (2017). leabRa: The artificial neural networks algorithm Leabra. R packageversion 0.1.0. Zugriff unter https://CRAN.R-project.org/package=leabRa


Wirkmechanismen von Meditation und Yoga

Meditation und Achtsamkeit gehören zu den Forschungsthemen, die im Moment omnipräsent in den Medien sind. Nichtsdestotrotz ist immer noch unklar, wie genau Meditation, Achtsamkeit und Yoga eigentlich wirken. Es fehlt an robusten Theorien, die die positiven Effekte erklären können, die häufig in der Forschung berichtet werden. Darüber hinaus gibt es eine fast unüberschaubare Vielfalt verschiedenster Meditationstechniken, die bisher nur unzureichend berücksichtigt und erforscht wurde. Auch Yoga enthält eine Vielzahl an Praktiken, wie Körper-, Atem- und Meditationsübungen, aber auch ethische Richtlinien des moralischen Handelns. Diese Praktiken wurden zwar wiederholt beschrieben, aber noch kaum ausdifferenziert und gezielt miteinander verglichen.

In diesem Projekt versuchen wir mit Hilfe komplexer Studiendesigns den Wirkmechanismen von Meditation und Yoga auf die Spur zu kommen. Das Projekt umfasst die Entwicklung eines Klassifikationssystems für die gesamte Bandbreite an Meditationstechniken, Studien zum Vergleich der verschiedenen Meditationstechniken und der verschiedenen Komponenten des Yoga, und die Modellierung von potenziellen Wirkmechanismen. Dabei untersuchen wir sowohl die Einflüsse von Persönlichkeitsfaktoren als auch die persönlichen Erfahrungen, die unsere Versuchsteilnehmer bei den Meditations-/Yogaübungen machen. Im Projekt greifen sowohl auf qualitative als auch quantitative Forschungsansätze zurück.

Leitung: Prof. Dr. Peter Sedlmeier

Kooperationspartner: Dr. Ulrich Ott (Universität Gießen), Dr. Holger C. Bringmann (Charité Berlin)

Mitarbeiter: Dr. Karin Matko

 

Publikationen:

Matko, K., Sedlmeier, P., & Bringmann, H. C. (2021). What makes yoga effective? Differential effects of ethical education, physical yoga, and mantra meditation on well-being and stress. Frontiers in Psychology, 12. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2021.672301

Matko, K., Ott, U., & Sedlmeier, P. (2021). What do meditators do when they meditate? Proposing a novel basis  for future meditation research. Mindfulness. https://doi.org/10.1007/s12671-021-01641-5

Matko, K., & Sedlmeier, P. (2019). What is meditation? Proposing an empirically derived classification system. Frontiers in Psychology, 10. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2019.02276


Why time flies: Faktoren der menschlichen Zeitwahrnehmung

Unter welchen Bedingungen kommt uns die Zeit kürzer oder länger vor? Jeder kennt das Gefühl, dass die Zeit manchmal "wie im Flug" vergeht, beispielsweise wenn wir gerade etwas besonders Schönes erleben oder in eine interessante Aufgabe vertieft sind. Genauso gut können wir uns aber auch Situationen vorstellen, in denen sich die Zeit "endlos hinzieht", zum Beispiel, wenn wir auf jemanden warten. Bisherige Modelle der Zeitwahrnehmung erklären Zeitschätzungen („Ich warte schon seit 3 Minuten.“), können aber nicht erklären, ob diese geschätzte Dauer gefühlt langsam oder schnell vergangen ist. Ziel der Studien im Projekt ist es, die Einflussfaktoren auf unser Zeitempfinden zu untersuchen und damit bekannte Phänomene der Zeitwahrnehmung erklären zu können, wie beispielsweise die folgenden: Wieso scheint die Zeit immer schneller zu ergehen, je älter wir werden? Weshalb scheint der Rückweg meist kürzer zu dauern als der Hinweg? Oder wieso vergehen angenehme Situationen schneller als unangenehme?

Leitung: Dr. Isabell Winkler

Kooperationspartner: Dr. Judit Castellà (Universitat Autònoma de Barcelona), Dr. Amir-Homayoun Javadi (University of Kent), Dr. Alejandro Maiche (Universidad de la República de Uruguay), Dr. B. Rangaiah (Pondicherry University)

 

Publikationen:

Schwarz, M., Winkler, I., & Sedlmeier, P. (2013). The heart beat does not make us tick: The impact of heart rate and arousal on time perception. Attention, Perception, and Psychophysics, 75(1), 182-193.

Sedlmeier, P., Winkler, I., & Lukina, A. (2020). How long did the time spent in meditation feel? “Attention. Attention. Attention.” Psychology of Consciousness: Theory, Research, and Practice.

Winkler, I., Fischer, K., Kliesow, K., Rudolph, T., Thiel, C., & Sedlmeier, P. (2017). Has it really been that long? Why time seems to speed up with age. Timing & Time Perception, 5, 168-189.

Wittmann, M., Rudolph, T., Linares Gutierrez, D., & Winkler, I. (2015). Time perspective and emotion regulation as predictors of age-related subjective passage of time. International Journal of Environmental Research and Public Health, 12, 16027-16042.