Das Mönchtum ist eine sehr alte Lebensweise, die es nicht nur im Christentum gibt. Mönche, die ihr irdisches Dasein der Gottheit widmen, kennen wir aus vielen Religionen. Es gibt Mönche im Buddhismus, im Hinduismus und im Taoismus. Wie im westlichen Mönchtum entwickelte sich die Lebensform zunächst von einzelnen Menschen her, die sich dem weltlichen Leben abkehrten und später Gemeinschaften zu bilden begannen.
Als Gründer des abendländischen Mönchtums gilt Benedikt von Nursia. Er lebte um die Wende des 5./6. Jahrhunderts als Einsiedler in einer Höhle bei Subiaco. Die von ihm aufgestellten Regeln, die Benediktusregel, bildete bis ins hohe Mittelalter die Hauptregel des westlichen Mönchtums. Benedikt gilt als Begründer des ältesten abendländischen Ordens, der nach ihm Ordo Sancti Benedicti (OSB); Benediktiner, benannt ist.
Der Benediktinerorden ist u.a. der Ursprung der Cluniazenser (Ordo Cluniacensis) durch Gründung der Abtei von Cluny 910 und der Zisterzienser (Ordo Cisterciensis, OCist), die jeweils aus Reformen des Benediktinerordens entstanden. Wichtige Ziele der cluniazensischen Reform waren die Forderung nach dem Zölibat und der Abschaffung der Simonie (d.i. die Käuflichkeit kirchlicher Ämter).
Die Tatsache, daß viele Klöster, z.B. als Lehensträger, immer reicher wurden, ließ eine den Idealen der Urkirche stark widersprechende Situation entstehen. Auch gelangten diese Klöster zum Teil zu Einfluß in der Politik, was den Zielen monastischen Lebens ebenfalls widersprach.
Die Einbindung der Äbte in das Lehenssystem gab andererseits dem Kaiser die Möglichkeit, kirchliche Ämter zu besetzen und zusätzlich den Vorteil, daß keine Erbansprüche nachfolgender Generationen geltend gemacht werden konnten, da die Priester ja zur Ehelosigkeit verpflichtet waren. Die einem Kloster übereigneten Lehen waren also leichter neu zu vergeben, wenn es der jeweiligen politischen Situation diente.
Die Klöster hatten oft auch die niedere Gerichtsbarkeit inne.
Auch Klöster, die weltabgewandt lebten, besaßen meist Stadthöfe als Stützpunkte. Von dort aus wurden Produkte des Klosters auf dem Markt verkauft, die nicht für den Eigenbedarf benötigt wurden; die städtischen Niederlassungen dienten aber auch als Herberge für reisende Brüder und Mönche des eigenen Klosters, wenn diese in der Stadt zu tun hatten. Auch für Klöster, die weitgehend Selbstversorger waren, waren diese Stadthöfe wichtig, da nicht alles Notwendige im Kloster selbst hergestellt werden konnte und auf diese Weise Überproduktionen gegen benötigte Waren gehandelt werden konnten.
Die Funktion als Herberge machte die Klöster und ihre Höfe für das mittelalterliche Leben zu wichtigen Faktoren für den Reisenden. Die klösterlichen Spitäler übernahmen ebenso eine wichtige Funktion im mittelalterlichen Alltagsleben: Seit der Jahrtausendwende wurden von Städten, Ritter- und Mönchsorden große Spitalanlagen eingerichtet, die zur Unterkunft der Reisenden, aber auch zur Krankenpflege dienten.
Aber auch in weiteren Bereichen des mittelalterlichen Lebens spielten die Klöster eine bedeutende Rolle, so z.B. für die Bildung und Kunst.

Ordensgemeinschaften im WWW