Sexta-feira/Freitag, 29.09.2006
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Nachdem nun erste Eindrcke gewonnen waren, begab sich der Klassenverband durch den Grostadtdschungel zum Campus der Universitt wo wir bereits von einer Reprsentantin der Europa-Studien erwartet wurden. Der Nachmittag war gefllt mit der Vorstellung des Studienangebots der Universitt durch die ERASMUS-Beauftragte, einer Fhrung ber den Campus, und abschlieend dem Vergleich der zahlreichen Cafeterias mit deren Chemnitzer Pendant. Mittlerweile nicht mehr berrascht ob des reichhaltigen Angebotes an verschiedenen Kaffees und mittlerweile der Namen des jeweiligen Kaffeelieblings mchtig, verweilten wir in entspannter Atmosphre, taten es unseren Gastgebern nach und verarbeiteten die vielfltigen Eindrcke des Tages beim relaxar in der warmen Sptnachmittagssonne.
Aber noch war nicht aller Tage Abend - das rckschauend von allen als das Highlight der Exkursion bewertete Treffen mit Vertretern der Brgerinititative No Apaguem a Memria (Lscht das Gedchtnis nicht!) stand noch bevor. Pnktlich um 19.00 erreichten wir den Sitz der Initiative, mitten im geschftigen Treiben der Baixa gelegen. Dort wurden wir empfangen von dem Vorsitzenden und einem weiteren ehemaligen hochrangigen Armeemitglied welche aktiv an der Gestaltung und Ausfhrung der Nelkenrevolution 1974 beteiligt waren. Beide vermochten es, einen lebhaften Eindruck der Geschehnisse zu vermitteln die damals zum Sturz des Salazar-Regimes gefhrt hatten. Als direkt im Militrputsch Involvierte bestachen Ihre Beschreibungen durch Anekdoten und Geschichten die der Historie Leben verliehen und uns Zuhrer mitten ins Geschehen versetzten. Besonders die Schilderungen Ihrer Lebenslufe verdeutlichten den Unterschied zwischen dem damaligen, isolierten Portugal und dem heutigen, weltoffenen Land. Uns alle lie dieses Treffen die Notwendigkeit erkennen, wie wichtig die Auseinandersetzung mit Zeitzeugen ist um die Hintergrnde von Geschichte zu begreifen. Doch bei dem Treffen wurde auch noch der derzeitige Umgang mit der portugiesischen Geschichte whrend des Regimes diskutiert, die Initiative engagiert sich in vielen Projekten fr eine aktive Auseinandersetzung mit dem Leben in Portugal whrend der Diktatur. Zum Beispiel kmpft sie fr eine Umwandlung des ehemaligen Hauptsitzes der Geheimpolizei PIDE in ein Museum zur Erinnerung und Aufarbeitung der Verbrechen dieser Organisation. Dieses Treffen hinterlie bei allen einen tiefen Eindruck und Respekt vor dem Engagement der beiden lteren Herren.
Am spten Abend eines langen Tages wurde nochmals das schon vortags eroberte Rieseneinkaufszentrum frequentiert um sich fr die langen Jugendherbergsabende mit Speisen und Getrnken auszursten. Friedlich und erschpft beschlo der Klassenverband den Tag mit einem Ausflug ins Bairro Alto, dem Kneipenviertel in Portugal schlechthin und mobilisierte alle noch vorhandenen Krfte um bis in die frhen Morgenstunden regionaltypische Destillate verschiedenster Arten und Farben zu probieren. Das Erkunden der in verwinkelten Gassen versteckten tascas e tavernas (Kneipen und Bars) diente als letzte Feuerprobe fr den nchsten Tag der ja dem selbstndigen Erkunden der Stadt gewidmet war.