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Professur Kultureller und Sozialer Wandel
Lehre
Professur Kultureller und Sozialer Wandel 

Lehrveranstaltungen Sommersemester 2025

Die Lehrveranstaltungen der Professur Kultureller und Sozialer Wandel beginnen am 07.04.2025. Bitte melden Sie sich ab dem 01.04.2025, 9.00 Uhr über Opal an. 

Prof. Dr. Teresa Pinheiro

Die Veranstaltung soll in das Studium der Kulturen und Gesellschaften der Iberischen Halbinsel einführen. Die Iberische Halbinsel, die oft als eine kulturelle Einheit „jenseits der Pyrenäen“ wahrgenommen wird, besteht in Wirklichkeit aus zwei Staaten und aus zahlreichen Regionen mit Autonomiestatus und eigenen Identitätskonstruktionen und Sprachen. Der iberische Raum birgt in sich Strukturen sowohl von Einheit als auch von Vielfalt, wie sie ebenso für Europa gelten.

Ein historischer Überblick zeichnet gemeinsame und getrennte Wege nach, die Portugal und Spanien im Laufe der Geschichte eingeschlagen haben: die frühe Konsolidierung Portugals im Zuge der Reconquista, die mit der späteren Entstehung Spaniens als ein Verbund verschiedener Königreiche kontrastiert; die überseeische Expansion beider Länder ab dem 15. Jahrhundert; die Vereinigung der spanischen und portugiesischen Kronen unter Philipp II.; der spanische Bürgerkrieg, dessen Ende mit dem Beginn des Franco-Regimes zusammenfiel, und der portugiesische Kolonialkrieg, der mit dem Ende der Diktatur Salazars koinzidierte; der gemeinsame Beitritt zur Europäischen Union.

Diese Ereignisse werden nicht bloß als historisches Wissen vermittelt, sondern bewusst im Hinblick auf ihre heutige öffentliche Rezeption diskutiert und damit als unumgängliche Wege betrachtet, die iberischen Gesellschaften in der Gegenwart zu verstehen.

Module:  KK1, 272034-002

Beginn: 10.04.2025

Zeit: Do. 13.45-15.15

Raum:  2/D101 (C24.101)

Anmeldung: ab dem 01.04.2025, 9.00 Uhr über Opal

Prüfungsleistung: entsprechend der jeweiligen Studien- und Prüfungsordnung.

Prof. Dr. Teresa Pinheiro

Nachdem in der Vorlesung Theorien der Kulturwissenschaften die theoretischen Grundlagen des Faches vermittelt wurden, stehen in dieser Veranstaltung kulturwissenschaftliche Methoden im Vordergrund. Als relativ junges Fach greifen die Kulturwissenschaften nicht auf eigene Methoden zurück; vielmehr bedienen sie sich einer breiten Palette an Methoden der Human- und Sozialwissenschaften. Dennoch sind nicht alle Methoden geeignet, kulturwissenschaftlichen Fragegestellungen nachzugehen. 

Ausgehend von der Reflexion über die Spezifität der Kulturwissenschaften gegenüber anderen human- und sozialwissenschaftlichen Fächern, werden in der Vorlesung grundlegende Kenntnisse kulturwissenschaftlicher Methoden vermittelt (etwa Inhalts- und Diskursanalyse, Bild- und Filmanalyse, Kultursemiotik, Interviewdurchführung und -analyse, Monumentenanalyse). Anhand konkreter Bespiele wird das methodologische Instrumentarium der Kulturwissenschaften hinsichtlich seiner Passfähigkeit für die Untersuchung kultureller Manifestationen moderner Gesellschaften reflektiert.

Module: KK1; 272034-003 (Angewandte Methoden und Theorien der Kulturwissenschaften)

Beginn: 09.04.2025

Zeit: Mi. 13.45-15.15

Raum2/N002 (C10.002)

Anmeldung: ab dem 01.04.2025, 9.00 Uhr über Opal

Prüfungsleistung: entsprechend d. Studiengangs- rsp. Prüfungsordnung.

Prof. Dr. Teresa Pinheiro

Spanien und Portugal erlebten die längsten Diktaturen Westeuropas. Der Estado Novo in Portugal (1933–1974) und der Franquismus in Spanien (1939–1975) dominierten beinahe ein halbes Jahrhundert lang das politische und gesellschaftliche Leben und prägen gegenwärtig die Erinnerungskulturen beider Länder. Während die Auseinandersetzung mit den Diktaturen und den damit einhergehenden Kriegen in den Demokratisierungsprozessen zunächst vernachlässigt wurde, zeigt sich seit der Jahrtausendwende ein wachsendes öffentliches Interesse für diese Epoche der iberischen Geschichte. Filme, Bücher und Ausstellungen beleuchten neue Facetten der Diktaturen und fördern eine gesellschaftliche Debatte über den Umgang mit der Vergangenheit.

Die Lehrveranstaltung vermittelt zunächst eine historische Einordnung der iberischen Diktaturen im europäischen Kontext des 20. Jahrhunderts. Anschließend analysieren wir den aktuellen Erinnerungsboom anhand zentraler Konzepte der Erinnerungstheorien. Ein besonderer Fokus liegt auf der Förderung wissenschaftlicher Schreibkompetenzen. Die Studierenden werden ermutigt, Teile ihrer Hausarbeit semesterbegleitend zu verfassen und in der Gruppe zu diskutieren.

Module: KK3, KK4, 272034-003 (Angewandte Methoden und Theorien der Kulturwissenschaften); B_EG_2, B_EG_4, B_Ko_2, B_Ko_4 

Beginn07.04.2025

Zeit:  Mo. 11.30-13.00

Raum: 2/D221

Anmeldung: ab dem 01.04.2025, 9.00 Uhr über Opal

Prüfungsleistung: entsprechend d. Studiengangs- rsp. Prüfungsordnung.

Prof. Dr. Teresa Pinheiro

Das Seminar ist konzipiert für Studierende, die in der Vorlesung Theorien der Kulturwissenschaften Grundkenntnisse über Ansätze und Themen der kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschung erworben haben und diese anhand der Lektüre und Diskussion ausgewählter Schlüsseltexte vertiefen möchten. Hierzu gehören Texte von Michel Foucault, Eduard Said, Hayden White, James Clifford, Clifford Geertz, Benedict Anderson, Judith Butler und Aleida Assmann. Die Teilnehmenden werden zugleich angeregt, das Lesen wissenschaftlicher Texte zu reflektieren und Lesetechniken zu erproben, die eine effektive und erkenntnisreiche Annäherung an Fachtexte im geisteswissenschaftlichen Studium ermöglichen.

Module: KV3, 272034-005 (Forschungsseminar Methoden der Kulturwissenschaften), FM3, TM1; B_EG_2, B_EG_4, B_Ko_2, B_Ko_4, M_EI_2, M_EI_4

Beginn: 07.04.2025

Zeit: Mo. 13.45-15.15

Raum:  2/D221

Anmeldung: ab dem 01.04.2025, 9.00 Uhr über Opal

Prüfungsleistung: entsprechend d. Studiengangs- rsp. Prüfungsordnung.

Laura Meltke, M.A.

2024 feierte das Surrealistische Manifest sein 100-jähriges Jubiläum. Unter dem Eindruck von Gewalt und den traumatischen Erlebnissen des Ersten Weltkriegs begannen die Surrealisten mit dieser Initialzündung an politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen sowie ästhetischen Normen zu rütteln und damit verbundene traditionelle und rationale Denkmuster zu hinterfragen. Damit reiht sich die surrealistische Bewegung in eine Vielzahl avantgardistischer Tendenzen ein, die zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in ganz Europa aufkamen und zirkulierten. Dazu zählen beispielsweise Kubismus, Expressionismus, Dadaismus, Futurismus oder der Ultraismus als literarische Bewegung. Unter den spanischen Avantgardisten erregten insbesondere einzelne Künstler, wie Pablo Picasso, Joan Miró, Salvador Dalí und Luis Buñuel Aufsehen. Aber auch die Dichtergruppe der »Generation von 1927«, welcher z.B. Federico García Lorca angehörte, erlangte internationale Bekanntheit. Letztendlich wurden die Neuerungsversuche in Spanien allerdings vom Bürgerkrieg (1936–39) und der anschließenden Emigration vieler avantgardistischer Mitglieder, insbesondere nach Frankreich und Mexiko, überschattet. Im Seminar widmen wir uns den internationalen Avantgardebewegungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter besonderer Bezugnahme auf Spanien. Dabei wird ein methodischer Fokus auf der Bildanalyse liegen. Im Rahmen der Veranstaltung ist zudem geplant die Ausstellung »European Realities: Realismusbewegungen der 1920er und 1930er Jahre in Europa« im Museum Gunzenhauser zu besuchen, die zum Chemnitzer Kulturhauptstadtjahr den vielfältigen künstlerischen Realismusbestrebungen der 1920er und 1930er Jahre in Europa Sichtbarkeit verschafft und welche gewissermaßen als Pendant oder auch Gegenbewegung zur Avantgarde verstanden werden können.

Module: KV3, KV4, 272034-005 (Forschungsseminar Methoden der Kulturwissenschaften), FM3, TM1; B_EG_2, B_EG_4, B_Ko_2, B_Ko_4, M_EI_2, M_EI_4

Beginn: 25.04.2025 (Blockseminar)

Zeit: 25.04.2025 und 26.04.2025 jeweils von 10 bis 15.30 Uhr, Block 2: 09.05.2025 und 10.05.2025 jeweils von 10 bis 15.30 Uhr

Raum: C34.113 (2/TW9/113)

Anmeldung: ab dem 01.04.2025, 9.00 Uhr über Opal

Prüfungsleistung: entsprechend d. Studiengangs- rsp. Prüfungsordnung.

Dr. Ana Troncoso

In den verschiedensten Epochen und politischen Konjunkturen wurden „Juden“ und „Queers“ als Kategorien und als Gegenbild eines fiktiven Selbstbildes konstruiert. Mit Blick auf Spanien und unter Bezugnahme auf die Geschlechterforschung und die Jüdischen Studien werden wir uns verschiedenen Themenkomplexen aus Vergangenheit und Gegenwart annähern. Gegenstand des Seminars sind beispielsweise die Doktrin der „limpieza de la sangre“ (Reinheit des Blutes) und die daraus abgeleitete Zwangskonvertierung vom Judentum zum Katholizismus in der Vormodernen sowie die Vergabe von Staatsbürgerschaften an Menschen sephardisch-jüdischer Herkunft als Ergebnis der Erinnerungspolitik Spaniens zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Ebenso werden wir uns der Metapher des „Aliens“ bei der Erfindung des weißen, heteronormativen Nationalkörpers sowie der Entwicklung des Homonationalismus als rechter Bewegung in queeren Zeiten und seiner Einflussnahme auf die heutige Migrationspolitik Spaniens widmen. 

Der Fokus wird dabei auf das Verhältnis von Identitätsbildungsprozessen und Macht liegen. Dabei werden neben historischen Dokumenten auch Repräsentationen von „Juden“ und „Queers“ einbezogen. Das Seminar bietet gezielte Einblicke in die Bild- und Filmanalyse, um diese Repräsentationen kritisch zu reflektieren.

Module: KK1, KK4, 272034-002 (Kultur und Länderstudien Westeuropas), 272034-003 (Angewandte Methoden und Theorien der Kulturwissenschaften); B_EG_2, B_EG_4, B_Ko_2, B_Ko_4

Beginn: 10.04.2025

Zeit: Do. 07:30-09:00

Raum: 2/TW9/213

Anmeldung: ab dem 01.04.2025, 9.00 Uhr über Opal

Prüfungsleistung: entsprechend d. Studiengangs- rsp. Prüfungsordnung.

Dr. Ana Troncoso

Im Fokus des Seminars steht die Rolle migrantischer Aktivist*innengruppen bei der kolonialkritischen Aneignung des urbanen Raums europäischer Städte, am Beispiel von Lissabon, Barcelona und Chemnitz. Die drei ausgewählten Städte unterscheiden sich in vielen Aspekten voneinander, beispielsweise hinsichtlich ihrer Größe, politischen Entwicklungen, der kolonialgeschichtlichen Verwerfungen und den damit verbundenen Erinnerungsdebatten. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen postkolonialkritischen und migrantischen Aktivist*innengruppen aus diesen Städten erfolgt im Hinblick auf folgende Fragestellungen: 

1. Aus der Perspektive migrantischer Aktivist*innengruppen, auf welche Art und Weise stellen diese Städte, trotz ihrer Unterschiede, postkoloniale Kontexte dar? (vgl. Hall 2000)

2. Welche Bedingungen finden Migrant*innen für ihre Teilhabe in diesen städtischen, europäischen Räumen?

3. Welche Möglichkeiten der Ermächtigung und der Debattenverschiebung bezüglich Erinnerung, Raum und Teilhabe lassen sich durch migrantischen Aktivismus auf lokaler Ebene feststellen?

Das Seminar bietet eine Einführung in Ansätze der Postcolonial Studies sowie in die Methoden der empirischen Forschung und der Digital Humanities, insbesondere der Netnographie.

Module: KV1, 272034-004 (Kultur u. Länderstudien Westeuropas), FM3; B_EG_2, B_EG_4, B_Ko_2, B_Ko_4, M_EI_2, M_EI_4

Beginn: 09.04.2025

Zeit: Mi. 15:30-17:00

Raum: 2/TW9/213

Anmeldung: ab dem 01.04.2025, 9.00 Uhr über Opal

Prüfungsleistung: entsprechend d. Studiengangs- rsp. Prüfungsordnung.

 

 

Eine detaillierte Liste zu den Lehrveranstaltungen vergangener Semester finden Sie im Archiv.