Aktuelle Forschungsprojekte
"Erzählte Stadt" - Lebensgeschichten aus Chemnitz (Beginn 07/2019)
Mit dem Projekt „Erzählte Stadt“ möchten wir einen Beitrag zum Verständnis der Chemnitzer Stadtgesellschaft leisten. Wir glauben, dass für das Verständnis des Lebens in einer Stadt die alltäglichen Erfahrungen der in ihr lebenden Menschen wichtiger sind als Ereignisse, die schnell im Mittelpunkt der Öffentlichkeit stehen. Wir interessieren uns daher für die je eigenen Lebensgeschichten der hier lebenden Menschen:
- Was haben Sie alles in Ihrem Leben erlebt?
- Wo sind Sie aufgewachsen und wie haben Sie Ihre Kindheit verbracht?
- Und wie ging es dann weiter?
Im Rahmen des Projekts „Erzählte Stadt“ laden wir Sie ein, uns Ihre Lebensgeschichte zu erzählen mit allem, was dazu gehört. Wir denken: Wenn man die Lebensgeschichte eines Menschen kennt, versteht man besser, warum er/sie so und nicht anders ist. Wenn man daher wissen möchte, was die Stadt Chemnitz ausmacht, muss man die hier lebenden Menschen und ihre Geschichte kennen. Jede einzelne Erzählung betrachten wir dabei als einen Mosaikstein, der zum Gesamtbild der erzählten Stadt gehört. Wir können natürlich nicht die Lebensgeschichten aller in Chemnitz lebenden Personen aufnehmen, aber wir hoffen, nach und nach einen Querschnitt der hier lebenden Bürgerinnen und Bürger erreichen zu können.
Wir versprechen uns durch eine vergleichende Betrachtung der Lebensgeschichten Aufschluss über die Lebensbedingungen in den unterschiedlichen Stadtteilen von Chemnitz: Was verbindet die Menschen, die in Chemnitz leben, wohnen und arbeiten? Was trennt sie voneinander? Wie nutzen sie ihre Stadt? Auf welche Weise gestalten sie ihr Umfeld mit? Wie hat die Stadt und ihre Umgebung sie geprägt?
Die Ergebnisse unserer Untersuchungen möchten wir gerne mit der Chemnitzer Bevölkerung teilen. Sobald erste Ergebnisse vorliegen, laden wir dazu ein, sie mit uns zu diskutieren. Das Projekt „Erzählte Stadt“ ist unabhängig und aus eigener Initiative entstanden und wird aus Eigenmitteln der Professur „Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt der Bildungsforschung“ finanziert.
Am Projekt „Erzählte Stadt“ nehmen teil:
Prof. Dr. Robert Kreitz (Projektleitung)
Christiane Brand
Stephanie Cebulla
Markus Schwarz
Sabrina Hörig
Laetitia Magda Lena Schmidt
Reden über Alles und Nichts in pädagogischen Weiterbildungsveranstaltungen. Zum Stellenwert lebensweltlicher Elemente im Wissenserwerb (Dissertationsvorhaben)
Gegenstand des Dissertationsvorhabens ist der Lebensweltbezug in Unterrichtsinteraktionen pädagogischer Weiterbildungsveranstaltungen. Ziel der konversationsanalytischen Untersuchung ist es, den Stellenwert lebensweltlicher Elemente im Wissenserwerb und deren Konsequenzen für die Unterrichtskommunikation im erwachsenenpädagogischen berufsfeldbezogenen Unterricht herauszuarbeiten. Wie werden subjektives Vorwissen und lebensweltliche Erfahrungen in sachliches und fachliches Wissen überführt und welche kommunikativen Aufgaben und Probleme sind mit dem Rückgriff auf Lebensweltliches verbunden?
Franziska Wyßuwa, M.A
Lehrersein an einer Privatschule. Untersuchungen zum Zusammenhang von Biographie und Profession anhand narrativer Interviews (Dissertationsvorhaben)
Auf diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach der Bedeutung des „Lehrerseins“ an Privatschulen, also inwiefern sich diese Lehrer als „besondere Lehrer“ erfahren. Hauptsächlich rücken die beruflichen Wurzeln, biographischen Krisen, Veränderungsprozesse, aber auch die Ausbildung zum Lehrer und die Rekrutierung der Privatschule in den forschenden Blick.
Das autobiographisch-narrative Interview nach Schütze dient der Erhebung der Lehrerbiographien und findet Anwendung im Design.
Im Diskurs um den idealen Lehrertypen, deren Professionalität oder wünschenswertem Lehrerethos gab es in den vergangenen Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum multikausale Theorien und diverse Veröffentlichungen. Die hier angestrebte Arbeit will Einblicke verschaffen in die Professionalisierung und das lebenslange Werden von Privatschullehrern und folglich der Lehrerforschung dienen.
Andrea Katzer, Lehrerin im Hochschuldienst und Dozentin am Zentrum für Lehrerbildung Chemnitz