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Erneuerung Politischer Parteien (2023-2024)
In vielen Demokratien der westlichen Hemisphäre hat die parteiinterne Auswahl der Parteivorsitzenden in der jüngeren Vergangenheit Demokratisierungsschübe erfahren. Demgegenüber sind die Parteien der Bundesrepublik Deutschland für ihre stabilen Rekrutierungsbedingungen bekannt, die an „Krönungsmessen“ erinnern. In jüngster Zeit lassen sich jedoch in erster Linie bei CDU und SPD Veränderungen ausmachen, die in der vorliegenden Studie als nachholende Demokratisierung mit experimentellem Zuschnitt beschrieben werden. Empirisch steht die Input-Dimension der innerparteilichen Demokratie im Mittelpunkt. Herausgearbeitet wird zuerst das traditionelle Rekrutierungsmodell mit Längsschnittdaten im Zeitraum von 1990 bis Mitte der 2010er Jahre. Anschließend wird dieses Modell mit aktuellen Wandlungen verglichen, die seitdem auftraten. Sie umfassen Elemente der Dezentralisierung, eine umfassendere Einbeziehung der Parteimitgliederbasis, vermehrte Eigeninitiativen bei der Kandidatur und eine Zunahme des sichtbaren Wettbewerbs zwischen den Kandidierenden. Bei diesem mehrschichtigen Wandel handelt es sich jedoch nicht um eine Einbahnstraße. Vielmehr konnte partiell auch eine Rückkehr zu traditionellen Auswahlmustern beobachtet werden. Ausblickend wird der Frage nachgegangen, welche Effekte mehr innerparteiliche Demokratie auf die Parteien und deren Handeln hat.
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Zur Stadtratswahl 2024 in Chemnitz haben die politikwissenschaftlichen Professuren der TU Chemnitz "Europäische Regierungssysteme im Vergleich" und "Politische Systeme" das Wahlhilfe-Tool „Voto“ entwickelt. Alle zehn zur Wahl antretenden Parteien haben darin Stellung bezogen. Ingesamt knapp 20.000 Mal wurde dieses Tool von Chemnitzer:innen genutzt. Dieses Projekt ist Teil eines Verbundforschungsprojekts an der TU Darmstadt unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Stecker.
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