Springe zum Hauptinhalt
Professur Alternative Fahrzeugantriebe
Projekte
Professur Alternative Fahrzeugantriebe 

HyTraGen
Aktuelles Forschungsprojekt

"Wasserstoffstraßenbahn der neusten Generation"

Mit dem Fördervorhaben wird die erste mit Wasserstoff betriebene Straßenbahn in Europa vorbereitet. In Fortführung des F&E – Projektes „H2-TRAM“ werden die erforschten Einzelsysteme in einem Fahrzeug-Versuchsträger technisch und funktional zusammengeführt. Neben der Validierung der technischen Lösungen und der Funktionalität des Gesamtfahrzeuges, werden Voraussetzungen für die regelgerechte Zulassung und kostengünstige Fertigung zukünftiger Wasserstoff-Brennstoffzellen – Straßenbahnen geschaffen.

 

 

Besonders im Personen-, Schwerlast- und Güterverkehr besteht aufgrund der höheren Massen und erforderlichen Reichweiten immer mehr Einigkeit, dass Wasserstoffantriebe einen großen Beitrag für die grüne Mobilität leisten werden. Neben Anwendungen im Regionalbahn-, Bus- und LKW-Verkehr, ist eine Erweiterung dieser alternativen Antriebstechnologie auf den schienengebundenen, innerstädtischen Verkehr zwingend notwendig, um eine wettbewerbsfähige Alternative zur Oberleitung und zum Batteriebetrieb nutzbar zu machen. Mit dieser Motivation startete Ende 2020 das Forschungsvorhaben „H2-TRAM“, welches die Umsetzung einer wasserstoffbetriebenen Straßenbahn ohne die Notwendigkeit einer Oberleitungsinfrastruktur untersuchte. Es wurde ein vielfältig einsetzbares Fahrzeugkonzept entwickelt, welches unter anderem als virtueller Prototyp für die Simulation des Energiemanagements genutzt wird. Seit Start des Projektes erhalten die beteiligten Projektpartner vermehrt Anfragen von Städten und Betreibern, wann die erste Bahn betriebsbereit ist. Städte wie Kiel, Berlin, Leipzig, Chemnitz, Kassel oder Dortmund sehen in der Technologie eine Alternative und werden bei entsprechendem technologischem Reifegrad den Einsatz von Wasserstoffstraßenbahnen in ihren zukünftigen Planungen berücksichtigen. Es ist vorstellbar, dass die moderne Stadt, die auch den Luftraum für ihre Mobilität erschließt, oberleitungsfrei sein wird. 
Im nächsten Schritt sind die erzielten Projektergebnisse in einen Versuchsträger zu integrieren und als Gesamtsystem zu erproben. Nur eine technische und funktionale Validierung der Systemkomponenten und des Fahrzeug-Gesamtsystems liefern die Grundlagen für Fahrzeugentwicklungen und Fertigungen durch deutsche und europäische Hersteller, die im Wettbewerb mit der asiatischen Konkurrenz stehen. 
 
Hier wird seit geraumer Zeit an Wasserstoffstraßenbahnen gearbeitet. Unter anderem realisiert Hyundai Rotem aktuell ein „Hydrogen Tram Concept“1. In Foshan wird ein ganzheitliches Konzept für den Einsatz von Wasserstoffstraßenbahnen, geliefert von CRRC Sifang, bereits umgesetzt. Beide Hersteller planen zeitnah den Eintritt in den europäischen Markt.  
Das geplante Projekt liefert die Voraussetzungen für den Erhalt von Wettbewerbsfähigkeit und Technologieführerschaft einheimischer Hersteller. Durch die assoziierte Partnerschaft der Görlitzer Verkehrsbetriebe, welche den Versuchsträger nach Projektende übernehmen, bietet sich zudem die Chance einen realen Anwendungskontext zu bedienen und praxisrelevante Anforderungen direkt in das Projekt einfließen zu lassen. 

 

[1] https://www.lok-report.de/news/uebersee/item/19572-korea-hyundai-rotem-und-ulsan-city-unterzeichnen-mou-zur-einfuehrung-der-ersten-wasserstoff-elektrischen-strassenbahn-in-korea.html

Ansprechpartner

Erik Pohl M. Sc.