Nachhaltige Mobilität für innerstädtische Räume erforschen
TU Chemnitz begleitet im Rahmen des Projekts „SteigtUM!“ die Nutzungsforschung eines emissionsarmen Verleihsystems für Lastenpedelecs in Freiberg
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In Freiberg werden verschiedene Aspekte der Nutzung elektrischer Lastenfahrräder im Rahmen des Verbundprojektes „SteigtUM“ untersucht. Foto: TU Bergakademie Freiberg
Leihen und teilen – das ist ein Grundprinzip nachhaltiger Mobilität. Denn hohe Benzinpreise, der Mangel an Stellflächen und nicht zuletzt auch das zunehmende Interesse an umweltfreundlichen Transportmöglichkeiten lassen viele Menschen die private Pkw-Nutzung überdenken. Eine Alternative können elektrische Lastenfahrräder sein. Wie sich die Nutzung von Lastenpedelecs für Kleinstädte umsetzen lässt, untersuchen Forscherinnen und Forscher der Technischen Universität Chemnitz und der Technischen Universität Bergakademie Freiberg im Rahmen des Verbundprojekts „SteigtUM“ am Beispiel der Kleinstadt Freiberg. Am 12. April wurde dazu die Verleihstation mit zwei sogenannten CityPeds eröffnet. Hier können zunächst die Bewohnerinnen und Bewohner der Städtischen Wohnungsgesellschaft Freiberg ab sofort mit Hilfe einer App ein CityPeds ausleihen, kostenfrei nutzen und zum Aufladen wieder abstellen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert die Forschungs- und Testphase bis Mai 2023 mit rund 5,6 Millionen Euro im Rahmen seines Förderschwerpunktes „Individuelle und adaptive Technologien für eine vernetzte Mobilität-Phase 2“.
Von Seiten der TU Chemnitz sind die Forschungsgruppe Allgemeine und Arbeitspsychologie (Leitung: Prof. Dr. Josef Krems) sowie die Professur Sozialpsychologie (Leitung: Prof. Dr. Frank Asbrock) beteiligt. Die Federführung des Projekts liegt bei der TU Bergakademie Freiberg.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Chemnitz führen während der gesamten Erprobungsphase des Reallabors Befragungen der Nutzenden durch. Im Fokus steht dabei die Akzeptanz, das Erleben und das Verhalten bei der Nutzung des Verleihsystems sowie die Nutzungsfreundlichkeit aller technischer Komponenten. Dazu wurden bereits in der Entwicklungsphase Nutzerstudien im Hinblick auf die Nutzerfreundlichkeit mit den im Projekt entwickelten Prototypen durch die TU Chemnitz durchgeführt.
Hintergrund: Projekt „SteigtUM“
Mit dem Projekt „SteigtUM“ wird Freiberg zum Reallabor für ein hoch innovatives und zugleich umweltfreundliches Verkehrssystem. Entwickelt werden die Lastenpedelecs vom Institut für Maschinenelemente, Konstruktion und Fertigung der TU Bergakademie Freiberg. Am Leih- und Teil-Service arbeitet das Institut für Informatik gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI in Dresden und den Projektionisten aus Hannover. Das Parkkonzept mit dem kontaktlosen Ladesystem wird am Institut für Elektrotechnik der TU Bergakademie Freiberg umgesetzt. Die Forschungsgruppe Allgemeine und Arbeitspsychologie und die Professur Sozialpsychologie der TU Chemnitz sind für die wissenschaftliche Begleitforschung verantwortlich und untersuchen Nutzerakzeptanz, -erleben und -verhalten hinsichtlich des gesamten Verleihsystems sowie des CityPeds, der App und des kontaktlosen Ladens. Weitere Projektpartner sind die apromace data systems GmbH aus Freiberg sowie die TU Braunschweig. Unterstützt wird das Konzept zudem von der Universitätsstadt Freiberg, der SWG Freiberg, den Stadtwerken Freiberg sowie vom Studentenwerk Freiberg.
Weitere Informationen: https://www.tu-chemnitz.de/hsw/psychologie/professuren/fgaap/E-Mobility/SteigtUm.php sowie https://blogs.hrz.tu-freiberg.de/steigtum/
Kontakt: Isabel Kreißig, Tel. 0371 531-37767, E-Mail: isabel.kreissig@psychologie.tu-chemnitz.de, und Claas Pollmanns, Tel. 0371 531-32609, claas.pollmanns@psychologie.tu-chemnitz.de
Mario Steinebach
14.04.2022
