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Frieden schaffen und bewahren – in Chemnitz und weltweit

An der TU Chemnitz diskutierten drei Tage lang über 300 Gäste aus aller Welt über neue Herausforderungen für den Frieden in einer Welt, die vielfältigen Krisen gegenübersteht

Mit der „Build Peace“-Friedenskonferenz 2022 fand vom 4. bis zum 6. November 2022 an der Technischen Universität Chemnitz eine der wichtigsten internationalen Konferenzen zu Fragen der Friedensarbeit und zur demokratischen Teilhabe erstmals in Deutschland statt. Lokale Ausrichter der Tagung waren der Vereine ASA-ff e. V. und die Professur Soziologie mit Schwerpunkt soziologische Theorien (Leitung: Prof. Dr. Henning Laux) der TU Chemnitz. Rund 300 Gäste aus der ganzen Welt – unter anderem aus Sri Lanka, Mali, Bangladesch, Zypern oder dem Jemen – waren zu Gast in Chemnitz. Von der TU Chemnitz beteiligten sich neben der Professur Soziologie mit Schwerpunkt soziologische Theorien auch die Professur Sozialpsychologie und das Zentrum für kriminologische Forschung Sachsen (ZKFS), ein An-Institut der TU Chemnitz unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Asbrock. Die Schirmherrschaft hatte die sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Katja Meier, übernommen.

Unter dem stark an der Kulturhauptstadt-Bewerbung der Stadt Chemnitz angelehnte Motto „Exploring the Unseen“ diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und insbesondere über neu auftretende Herausforderungen für den Frieden im digitalen Zeitalter.

Ziel der Konferenz war es, Ungesehenes sichtbar zu machen, und zwar entlang der drei zentralen Programmsäulen zu gesellschaftlichen „Umbrüchen“, problematischen Mechanismen der „Vorherrschaft und Polarisierung“ sowie zu friedensstiftenden und demokratiefördernden „Verbindungsräumen“. „Das Besondere der drei Programmschwerpunkte ist, dass sie Fragen aufwerfen und Bewältigungsmöglichkeiten miteinander in Dialog bringen, die sowohl für unmittelbar von Krieg betroffene Krisengebiete weltweit als auch für die Lebenswirklichkeit in Chemnitz und der Region von Bedeutung sind“, so Dr. Ulf Bohmann von der gastgebenden Professur Soziologie mit Schwerpunkt soziologische Theorien der TU Chemnitz. Für Chemnitz sei dies vor allem die Herstellung und Gestaltung des sozialen Friedens. Wendeerfahrung, Rechtsradikalismus und demokratische Kulturarbeit seien hier wichtige Stichworte, so Bohmann weiter.

„Auf der von meiner wissenschaftlichen Mitarbeiterin Klara Steinmetz organisierten Podiumsdiskussion zur Bedrohung durch rechte Gewalt in Chemnitz wurde deutlich, dass lokale Konflikte nicht nur lokal betrachtet werden sollten. Der Austausch mit den internationalen Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmern hat sehr breite Perspektiven ermöglicht“, gibt Prof. Dr. Frank Asbrock einen Eindruck der Tagung wider. Vom ZKFS war unter anderen eine Installation zu sehen, in der die Differenzen zwischen der Wahrnehmung von Kriminalitätsbedrohung und der Realität thematisiert wurden.

Matthias Fejes
17.11.2022

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